Kulturen und Trinkgeld: Ein globaler Leitfaden für Reisende

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Foto: Sam Dan Truong / Unsplash

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Wenn Du auf Reisen bist, kann es manchmal eine Herausforderung sein, zu wissen, wann und wo Trinkgeld erwartet wird. In einigen Ländern ist das Geben von Trinkgeld eine feste Tradition, während es in anderen Kulturen eher unüblich oder sogar unerwünscht ist. Um peinliche Missverständnisse zu vermeiden, ist es sinnvoll, sich im Voraus über die Gepflogenheiten des Reiselandes zu informieren.

Asien

  • Japan: Trinkgeld ist unüblich und kann sogar als unhöflich betrachtet werden. Der Service wird hier als Teil des Jobs angesehen, und es ist besser, sich mit einem Dankeschön zu bedanken.
  • China: In den meisten Teilen Chinas ist Trinkgeld nicht üblich, mit Ausnahme von einigen Touristenhotspots und gehobenen Hotels.
  • Thailand: Hier ist es üblich, das Wechselgeld liegenzulassen oder etwa 10 % in Restaurants zu geben. In Hotels und für Taxifahrer sind kleine Beträge ebenfalls gern gesehen.
  • Südkorea: Hier sind die Servicegebühren oft bereits in die Rechnung integriert. Es ist nicht üblich, Trinkgeld zu geben, und die Qualität des Service wird auch ohne diesen Anreiz aufrechterhalten. Konzentriere Dich lieber darauf, freundliche Vibes zu verbreiten.

Europa

  • Deutschland & Österreich: Trinkgeld ist üblich, meistens rundet man den Betrag auf oder gibt etwa 5–10 %. Es ist höflich, das Trinkgeld direkt dem Kellner zu übergeben oder zu sagen, wie viel man zahlen möchte.
  • Frankreich: Ein Servicezuschlag (service compris) ist oft in der Rechnung enthalten, aber man kann dennoch 5–10 % Trinkgeld geben, wenn man sehr zufrieden war.
  • Italien & Spanien: Trinkgeld ist hier weniger formell. Es reicht oft, das Wechselgeld liegenzulassen oder ein paar Euro dazuzugeben.
  • Skandinavien: Trinkgeld ist nicht zwingend nötig, da der Service in der Regel in der Rechnung enthalten ist. Bei gutem Service sind 5–10 % aber gern gesehen.
  • Island: In Island sind die Preise generell höher, was die Lebenshaltung angeht, mit Servicegebühren bereits eingerechnet. Ein Dankeschön, statt Münzen zu hinterlassen, reicht vollkommen aus und wird genauso geschätzt.

Nordamerika

  • USA & Kanada: Hier ist Trinkgeld weitestgehend Pflicht und macht etwa 15–20 % der Rechnungssumme aus. Der Grund ist, dass viele Servicekräfte auf Trinkgeld angewiesen sind, da ihre Löhne niedriger angesetzt sind.
  • Mexiko: 10–15 % sind üblich, vorwiegend in touristischen Gebieten. Man sollte darauf achten, ob der Service bereits auf der Rechnung steht.

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Südamerika

  • Brasilien: Oft ist ein Servicezuschlag von 10 % bereits in der Rechnung enthalten, man kann aber noch zusätzliches Trinkgeld geben, wenn man zufrieden ist.
  • Argentinien: 10 % Trinkgeld ist üblich, vorwiegend in Restaurants.

Australien & Neuseeland

  • Trinkgeld ist nicht so verbreitet wie in den USA, aber bei gutem Service geben viele etwa 10 % zusätzlich. Der Service wird normalerweise in den Preisen berücksichtigt.

Afrika

  • Südafrika: Hier sind etwa 10–15 % Trinkgeld in Restaurants üblich. Auch Hotelmitarbeiter und Tourguides freuen sich über ein Trinkgeld.
  • Nordafrika: In Ländern wie Ägypten und Marokko ist es üblich, Trinkgeld für verschiedene Dienstleistungen zu geben, da viele Menschen in der Tourismusbranche darauf angewiesen sind.

Sich über landesspezifische Gepflogenheiten beim Trinkgeld zu informieren, kann viele kulturelle Missverständnisse verhindern. Es ist wichtig, Respekt für lokale Bräuche zu zeigen, um ein besseres Verständnis und eine tiefere Wertschätzung für die Vielfalt der Kulturen zu erlangen. Bei Deiner nächsten Reise denk daran, dass manchmal das beste Trinkgeld einfach ein freundliches Lächeln und herzliche Worte sind.

Tipp

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