Argentinien

Sonnenuntergang in Buenos Aires, Foto: Sander Crombach / Unsplash
Sonnenuntergang in Buenos Aires, Foto: Sander Crombach / Unsplash

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Über eine Länge von 3.700 km von Norden nach Süden erstreckt sich Argentinien, das auch „Silberland“ genannt wird. Das ausgedehnte Hochland der Puna Argentina mit 5.000 m hohen Bergketten und zahlreichen Salzsümpfen bildet den nördlichen Teil der Anden in Argentinien. Der Nevado Ojos del Salado mit 6.863 m ist der höchste von den mächtigen Vulkankegeln des Landes. Die Hauptkordillere mit dem Cerro Aconcagua, dem mit 6.960 m höchsten Berg Amerikas beginnt südlich der Puna. Im Osten verläuft parallel dazu die Vorkordillere mit den vorgelagerten pampinen Sierras. Die Patagonische Kordillere mit zahlreichen Seen und Flüssen schließt sich im Süden von Argentinien an. Bis ans Kap Hoorn zeiht sich südlich davon die Feuerlandkordillere. Die weiten, ebenen Steppenlandschaften der Pampa sind charakteristisch für das Landschaftsbild von Argentinien.

Klima in Argentinien

Im Norden von Argentinien herrscht ein tropisch heißes Klima mit Temperaturen von über 30 Grad. Das Feuerland hingegen zeichnet sich durch ein subantarktisch kühles Klima mit Tiefsttemperaturen von unter -30 Grad aus. Ein gemäßigt subtropisches Klima herrscht in Mittelargentinien. In Buenos Aires, der Hauptstadt von Argentinien schwankt die mittlere Temperatur zwischen 10 Grad im Winter und 23,5 Grad im Sommer. In einer breiten Trockenzone liegen zwei Drittel des Landes. 500 bis 1.000 mm Niederschläge fallen nur in den Ebenen des Ostens von Argentinien. Bis zu 2.000 mm Niederschläge fallen im Bergland von Misiones, in Feuerland, im Ostabfall der Anden im Nordwesten und in einem Teil der Südkordilleren. Im Zwischenstromland finden sich savannenähnliche Waldgebiete, an den Flussufern hingegen findet man Sumpfwälder. Buschwälder wachsen südlich davon, Strauch- und Wüstensteppen in Patagonien.

Immergrüner Regenwald findet man im Bergland von Misiones und an den Osthängen der Sierras im Nordwesten.

Jaguare, Brüllaffen, Tapire, Kaimane, Sumpfhirsche und zahlreiche Vogelarten findet man in den Wäldern und Sümpfen des Nordens von Argentinien. Guanakos, Nandus, Gürteltiere und Chinchillas sind ausgesprochene Steppenbewohner. Lebensräume für Pumas, Kondore und Gabelhirsche bieten die Südanden. Pinguine und Robben leben an den Küsten Patagoniens.

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Bevölkerung in Argentinien

Die Bevölkerung von Argentinien besteht zu 90 % aus Nachfahren europäischer Einwanderer, zu 5 % aus Mestizen. Daneben gibt es 2,3 Millionen Ausländer und 35.000 Indianer. 91 % der Bevölkerung von Argentinien sind Katholiken und 2 % Protestanten. Bei 76 Jahren liegt die durchschnittliche Lebenserwartung der Menschen von Argentinien. Unter 3,8 % liegt die Analphabetenrate des Landes. Schulpflicht besteht für Kinder zwischen sechs und 14 Jahren. In den Städten von Argentinien leben 88 % der Bevölkerung.

Geschichte und Politik in Argentinien

Die spanische Herrschaft über Argentinien begann mit der Landung von Juan Diaz de Solis. Das Vizekönigreich Rio de la Plata wurde im Jahre 1776 geschaffen. Die Vereinigten Provinzen von Südamerika lösten sich 1816 von Spanien. Zur ersten freien Verfassung von Argentinien führte der daraufhin folgende Bürgerkrieg, der 1853 endete. Ab dieser Zeit regierte, mit Unterstützung der reichen Viehzüchter, das Militär über das Land. Die Lage von Argentinien wurde bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts von inneren Unruhen und militärischen Konflikten gekennzeichnet. Zu einer Einwanderungswelle europäischer Siedler, führte der wirtschaftliche Aufschwung von Argentinien, der in den 20er-Jahren seinen Höhepunkt erreichte. Nach einem Putsch durch eine Militärdiktatur wurde die gemäßigte, demokratische Regierung, die bis 1930 an der Macht war, abgelöst. 1946 wurde der autoritäre, aber soziale Politiker Juan Domingo Perón zum Präsidenten gewählt. Seine Frau, die kultisch verehrt wurde, Evita Duarte und er selbst erfreuten sich in Argentinien großer Beliebtheit. 1947 wurde das Frauenwahlrecht eingeführt, an dem Evita Duarte erheblichen Anteil hatte. 1955 musste Perón nach dem Tod seiner Frau Argentinien verlassen. Militärregime und zivile Regierungen wechselten sich ab diesem Zeitraum in Argentinien ab. 1983 besetzte Argentinien unter einer Militärjunta die Falklandinseln. Die Diktatur endete nach der Niederlage im militärischen Konflikt mit Großbritannien. Durch die Verfassung von 1994 wurde Argentinien zur Demokratie. Das Land wurde in den 90er-Jahren durch die schwere wirtschaftliche Rezession in die Zahlungsunfähigkeit geführt. Argentinien ist eine Bundesrepublik, die aus 22 Provinzen, dem Distrikt Buenos Aires und dem Nationalterritorium Feuerland besteht. Aus Abgeordnetenhaus und Senat setzt sich das Parlament zusammen. Alle vier Jahre wird der Präsident direkt vom Volk gewählt. Ab dem 18. Lebensjahr erhalten die Bürger von Argentinien ihr Wahlrecht.

Wirtschaft und Tourismus in Argentinien

Das Bruttoinlandsprodukt von Argentinien beträgt ca. 180 Milliarden US-Dollar, wovon 9 % auf die Landwirtschaft, 36 % auf die Industrie und 55 % auf den Dienstleistungssektor entfallen. In der Landwirtschaft sind 10 % der Erwerbstätigen beschäftigt, in der Industrie 24 % und im Dienstleistungssektor 66 %. Maschinen, Transportmittel, Konsumgüter und chemische Produkte werden nach Argentinien importiert. Zu den Hauptexportgütern zählen vor allem landwirtschaftliche Erzeugnisse.

Über drei Millionen Gäste kommen pro Jahr nach Argentinien. Die Strände der Atlantikküste, die Hauptstadt Buenos Aires, die Skigebiete und Naturparks in den Anden sowie die großen Wildreservate auf Feuerland sind gut erschlossen. Zwischen Februar und Mais sowie zwischen September und November ist die beste Reisezeit für einen Besuch in Mittelargentinien. Zwischen April und Oktober ist die beste Zeit für einen Besuch in den subtropischen Regionen von Argentinien. Vorwiegend während des Sommers von Dezember bis Februar reist man im Süden. Der Januar ist der wichtigste Ferienmonat von Argentinien.

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Verkehr in Argentinien

Das beste Verkehrsnetz Südamerikas findet man in Argentinien. Das Straßennetz erstreckt sich über 216.100 km, wovon 62.598 km asphaltiert sind. Jedoch sind die Straßen oft in einem schlechten Zustand. 37.910 km umfasst das Schienennetz von Argentinien. Neun internationale Flughäfen gibt es neben dem in der Hauptstadt Buenos Aires. Weiters findet man in Argentinien 100 Häfen. Über das 11.000 km große Netz an Binnenwasserwegen wird der Güterverkehr des Landes abgewickelt.

Flagge von Argentinien
Flagge von Argentinien

Alle Angaben ohne Gewähr

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