Warschau: ein interessantes Ziel für Städtereisende

Blick auf Warschau
Warschau, Foto: Alexey Topolyanskiy / Unsplash

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Warschau liegt relativ zentral in Polen und ist mit einer Einwohnerzahl von rund 1,7 Millionen mit Abstand die größte Stadt des Landes. Zudem ist die polnische Hauptstadt Warschau das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes. Die Stadt kann auf eine lange und bewegte Geschichte zurückblicken, auf der auch die Nachbarländer Russland und Deutschland einwirkten. So lebte die Bevölkerung lange Zeit unter preußischer Herrschaft, bis im Jahre 1918 Russland die Vorherrschaft übernahm. Im Zweiten Weltkrieg unterwarfen die Nazis das Land und die Hauptstadt, wobei der Bevölkerung großes Leid zugefügt wurde.

Auch wenn die Warschauer Bevölkerung in der Vergangenheit viel erdulden musste, bewahrte sie sich stets ihre Kultur, was sich auch heute noch in der Stadt widerspiegelt. So gibt es zahlreiche Baudenkmäler, Gedenkstätten und ein vielseitiges kulturelles Angebot. Dies lockt auch zahlreiche Städtetouristen in die polnische Hauptstadt, die dort sehr viel besichtigen und unternehmen können.

Sehenswerte Bauwerke in der polnischen Hauptstadt

In Warschau gibt es eine große Anzahl an sehenswerten Bauten, sodass hier nur eine Auswahl Erwähnung finden kann. Zu dieser Selektion gehört selbstredend das Königsschloss, das ursprünglich bereits im 14. Jahrhundert errichtet, in der Folgezeit jedoch umgestaltet wurde. Deshalb verfügt das Schloss heute über Bauteile im Stile der Renaissance, des Frühbarocks und des Barock. Das schöne Königsschloss kann besichtigt werden, was Städtereisenden ebenso zu empfehlen ist, wie eine Erkundung des angrenzenden Schlossplatzes, wo sich auch die Sigismundsäule befindet.

Weiterhin haben Touristen die Möglichkeit, sich andere prachtvolle Bauten wie das Rathaus und zahlreiche Paläste zu betrachten. Diesbezüglich seien nur der Mostoswki-Palast, der Branicki-Palast und der Palast der Kultur und Wissenschaft genannt.

Königspalast in Warschau
Königspalast, Foto: Adam Nieścioruk / Unsplash

Zudem verfügt Warschau über viele sehenswerte Sakralbauten wie die Sakramentinnenkirche, eine schöne Barockkirche am Neustädtischem Markt, die Heiliggeistkirche oder die Johannes Kathedrale, eine frühgotische Bischofskirche. Neben den erwähnten Gotteshäusern gibt es in der polnischen Hauptstadt jedoch noch diverse andere, sodass Städtereisende sich Kirchbauten unterschiedlichster Baustile betrachten können.

Weitere Sehenswürdigkeiten in Warschau

Zum Pflichtprogramm im Rahmen von Sightseeing-Touren in Warschau gehört auf jeden Fall ein Besuch des Altstädter Marktes. Dieses Areal in der ohnehin schönen und zum Weltkulturerbe erklärten Warschauer Altstadt ist äußerst sehenswert. Neben sehenswerten Gebäuden rund um den Platz gibt es dort zahlreiche Marktstände und einladend wirkende Gastronomiebetriebe. Am Altstädter Markt stehen zudem Pferdekutschen bereit, mit denen Städtetouristen Besichtigungstouren durch die schöne Altstadt unternehmen können.

Ein anderer Ort, den Touristen unbedingt aufsuchen sollten, erinnert an die dunklen Zeiten der deutsch-polnischen Geschichte und stellt eher eine Gedenkstätte, als eine Sehenswürdigkeit dar. Gemeint ist das Warschauer Ghetto, ein Bereich der Stadt, der ehemals hauptsächlich von Juden bewohnt wurde. Diese mussten, nachdem die Nazis die Stadt eingenommen hatten, in diesem Areal unter immer schlechteren Bedingungen leben und wurden in großer Anzahl ins Konzentrationslager Treblinka verbracht.

Nach dem Ghettoaufstand im Jahre 1943, den die Nationalsozialisten niederschlugen, wurden schließlich alle dort noch lebenden Juden in dieses Konzentrationslager deportiert. Im ehemaligen Ghetto gibt es mit der „Straße des Erinnerns“ einen Gedenkbereich, wo 16 Granitblöcke an die fast halben Millionen Menschen erinnert, die seiner Zeit ihr Leben lassen mussten. Neben der „Straße des Erinnerns“ gibt es im ehemaligen Warschauer Ghetto im Übrigen noch weitere Denkmäler wie das Denkmal für die Helden des Ghettoaufstandes, die an die damaligen Vorkommnisse erinnern.

Interessante Museen und Ausstellungen

Wer sich im Rahmen eines Warschau-Trips gerne einmal Kunstausstellungen betrachten möchte, findet einige interessante Galerien in der Stadt. Im Schloss Ujazdowski gibt es beispielsweise eine Ausstellung zeitgenössischer Kunst und in der recht bekannten „Galeria Zacheta“ werden stets wechselnde Kunstausstellungen geboten. Darüber hinaus verfügt Warschau noch über zahlreiche kleinere Galerien wie zum Beispiel die Galerie Kordegarda, die Galerie Foksal oder die Galerie Zapiecek.

Neon Museum, Waschau
Neon Museum in Warschau, Foto: Tomasz Filipek / Unsplash

Selbstredend gibt es in der polnischen Metropole auch bedeutende Museen. Eines davon ist das Nationalmuseum, das bereits Mitte des 19. Jahrhunderts gegründet wurde. Die Ausstellung umfasst neben Kunstwerken von namhaften Künstlern wie Botticelli auch sehr alte Exponate, die teilweise aus dem 8. Jahrhundert stammen, sowie eine Sammlung von Altären aus dem Mittelalter. Geschichtlich interessierte Städtetouristen sollten zudem jedoch auch dem „Historischen Museum“ in Warschau einen Besuch abstatten.

Neben Museen, die sich eher Geschichtliches thematisieren, finden Museumsgänger jedoch auch solche, die sich ganz anderen Themen widmen. So gibt es unter anderem ein Archäologiemuseum,
das Frédéric-Chopin-Museum, ein Karikaturen-Museum, das Marie-Skłodowska-Curie-Museum, ein Plakatmuseum, ein technisches Museum und ein Theatermuseum.

Warschau am Abend

Wer in Warschau am Abend noch etwas erleben möchte, hat vielfältige Möglichkeiten, da die Stadt über viele kulturelle Angebote verfügt. Wer zum Beispiel gerne klassische Musik genießt, hat ebenso Möglichkeiten, wie Menschen, die Opernaufführungen schätzen. Letztere sollten sich vor einem Besuch der Stadt am besten einmal über das Programm der Nationaloper oder der Warschauer Kammeroper informieren. Wer eher auf internationale Musicals steht, sollte hingegen einen Blick auf das aktuelle Programm des Theaters: „Teatr Muzyczny Roma“ werfen. 

Warschau am Abend
Warschau am Abend, Foto: Adam Nieścioruk / Unsplash

Natürlich ist es in Warschau ebenso realisierbar, sich einfach in das Nachtleben zum Beispiel im zentralen Teil der Stadt zu stürzen. Neben zahlreichen Kneipen gibt es auch sehr viele Musikclubs und Diskotheken. Diesbezüglich ist die enorme Auswahl an verschiedenen Musikstilen erwähnenswert. So finden die Liebhaber von Punkmusik oder Metal ebenso Lokalitäten wie die Fans von Rockmusik, Jazz und diversen anderen Musikrichtungen.

Fazit

Warschau ist völlig berechtigterweise eine Stadt, die gerne von Städtetouristen besucht wird. Die polnische Hauptstadt verfügt über zahlreiche Sehenswürdigkeiten, über ein vielseitiges kulturelles Angebot und zudem über gute Einkaufsmöglichkeiten. Dazu kommen noch die zahlreichen Gedenkstätten, die an die dunklen Seiten der deutsch-polnischen Geschichte erinnern. Städtereisenden, die Warschau bislang noch nicht besucht haben, ist zu empfehlen, die interessante polnische Metropole einmal aufzusuchen. Die Zeit für Sightseeing-Touren sollte hierbei jedoch nicht zu knapp bemessen werden, um einen möglichst umfassenden Eindruck erhalten zu können. 

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