Reise in das größte zusammenhängende Seengebiet Deutschlands und verbringe Deinen Urlaub an der Mecklenburgischen Seenplatte. Sie liegt zwischen Güstrow und Feldberg und ist das Erbstück der letzten Eiszeit. Mehr als 1.000 Seen machen diese Region zu einem Urlaubs- und Freizeitparadies.
Vielleicht reist Du an die Müritz – den größten Binnensee Deutschlands. Entdecke den Müritz-Nationalpark und schippe mit dem Hausboot, dem Kanu oder einer Segeljacht über das glasklare Wasser. Genieße im Urlaub neben der beeindruckenden Flora und Fauna auch die himmlische Stille, die einen umgibt. Schattige Alleen, romantische Marktplätze, verwinkelte Altstadtgassen sowie historische Bauwerke und Museen finden sich in den Städten und Dörfern. Kulturliebhaber sollten einen Abstecher in die Barlachstadt Güstrow unternehmen. Flaniere durch die historische Altstadt, entdecke das einmalige Renaissance-Schloss, besichtige den Dom und lasse Dich von der reizvollen Architektur der Bürgerhäuser begeistern.
Für alle Natur- und Badefreunde wird ein Urlaub an der Mecklenburgischen Seenplatte zum Genuss für Körper und Seele. Die vielen Ausflugsmöglichkeiten sind zugleich ein Garant für die schönste und erlebnisreiche Zeit des Jahres.
Die schönsten Destinationen im Gebiet der Mecklenburgischen Seenplatte & Umgebung
Naturpark Nossentiner / Schwinzer Heide
Der 1994 gegründete Naturpark Nossentiner / Schwinzer Heide erstreckt sich auf einer Fläche von etwa 36.500 ha zwischen Dobbertin am Dobbertiner See im Westen und Jabel am Kölpinsee im Osten. Den größten Anteil von 60,6 % machen die riesigen Kieferwaldflächen aus, gefolgt von 21,4 % Wiesen und Äckern und 13,3 % Wasserflächen. Für den Besucher führen 13 Eingangsbereiche aus allen Himmelsrichtungen in den Naturpark hinein.
Wer auf dem gut ausgebauten Wegenetz wandert, radelt oder reitet – unbedingt auf dem ausgeschilderten Weg bleiben! -, kommt bisweilen durch kleine Walddörfchen wie Kleesten, Schwinz, Neu Sammit und Wooster Teerofen. Dass man hier auf Ansiedlungen trifft, ist keine Selbstverständlichkeit, denn der Naturpark ist mit neun Einwohnern pro km2 eines der am dünnsten besiedelten Gebiete (4,2 % Siedlungsfläche) Mecklenburgs.
Innerhalb des Naturparks gibt es unterschiedliche Kategorien von Schutzgebieten. Den Hauptanteil bilden 16 recht unterschiedliche Naturschutzgebiete (NSG): So sind unter anderem der Große und Kleine Serrahn bei Goldberg verlandete Seen, sogenannte Verlandungsmoore, mit ausgedehnten Röhrichtflächen, während nur wenig weiter, bei Dobbertin, das Waldnaturschutzgebiet Jellen liegt, bekannt für seine alten Kiefernbestände mit vielen Wacholderbüschen. Eine geologische Besonderheit ist das Durchbruchstal der Mildenitz, ein Flusstal mit terrassenartig geschichteten Ufern.
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Aber auch in einem Naturpark werden Land und Wasser bewirtschaftet: 31 Landwirtschaftsbetriebe bauen Getreide, Raps und Mais an. Freiwillig bewirtschaften einige Bauern ihr Grünland unter Verzicht auf Mineraldünger und Pflanzenschutzmittel und erhalten zum Ausgleich für die damit verbundenen Ertragseinbußen Geld vom Landwirtschaftsministerium und der Europäischen Union.
Zum Naturpark gehören 60 Seen und Bäche, ungezählte Moore, sowie viele abwechslungsreiche Kleinbiotope. Zwei Flüsse fließen hindurch, die Nebel und die Mildenitz. Vier Fischereibetriebe teilen die Befischung fast aller Gewässer unter sich auf. Entweder vermarkten die Fischer ihren Fang frisch nach dem Anlanden oder bieten ihn, bereits veredelt, den Restaurants und Gaststätten an. Wer gerne Fisch isst, sollte sich die Möglichkeit, einheimische Maränen, Karpfen, Aale, Hechte, Zander oder Barsche zu probieren, nicht entgehen lassen.
Die Wasserqualität im Naturpark ist fast überall ausgezeichnet. Hier gibt es glasklare Seen, bis auf deren 8 m tiefen Grund man ohne Weiteres sehen kann. Weil wenig Nährstoffe in diese Seen gelangen, sind sie so klar, und weil sie so klar sind, können hier besonders seltene Krebse, Muscheln und Schnecken, sogenannte Molluskenarten, ihren Lebensraum finden, die woanders längst vom Aussterben bedroht sind. Algen gibt es daher nur wenig, denn ihnen fehlt das Mikroorganismenfutter.
Besonders schöne Momente zur Naturbeobachtung sind die frühen Morgen- und Abendstunden, nämlich dann, wenn Tausende von Enten und Gänsen ein lautes Spektakel am Seeufer veranstalten. Sehr zu empfehlen ist der Aussichtsturm Moorochse im NSG Nordufer Plauer See, denn von dieser Holzkanzel mit breiten Schaufenstern lässt sich per Fernglas Einblick in eine Landschaft nehmen, die nicht betreten werden darf. Wenn man Glück hat, sieht man am Ufer einen nach Nahrung kreisenden Seeadler, denn in diesem Naturpark lebt der dichteste Bestand an Brutpaaren in ganz Mitteleuropa. Die Horste befinden sich fast immer in absolut ruhigen Waldgebieten und werden von der Parkverwaltung besonders geschützt. Der Seeadler ist der Symbolvogel des Naturparks Nossentiner/Schwinzer Heide und deshalb auch im Logo abgebildet.
Landeshauptstadt Schwerin
Schwerin wird wegen seiner ausufernden Lage an zwölf verschieden großen Seen und seiner weiten Park- und Baumlandschaften zu Recht als Stadt der Seen und Wälder bezeichnet. Die mecklenburgische Kapitale ist die älteste deutsche Stadtgründung rechts der Elbe, mit ihren rund 105.000 Einwohnern allerdings wiederum die kleinste aller deutschen Landeshauptstädte.
Das kleinteilige Stadtbild besticht durch ein Nebeneinander verschiedenster Baustile. Zwischen 1160 und 1918 war Schwerin fast durchgehend Residenzstadt des Mecklenburger Fürstenadels. Zwei kurze Unterbrechungen gab es einmal durch Wallenstein, der das Land zwischen 1629 und 1631 von Güstrow aus regierte, und ein anderes Mal zwischen 1756 und 1837, als die Herzöge von Mecklenburg-Schwerin ihre Residenz nach Ludwigslust verlegten.
Vermutlich befand sich schon in früher Zeit eines der heidnischen Stammesheiligtümer der slawischen Obotriten an der Stelle des heutigen Doms. Bischof Thietmar von Merseburg jedenfalls berichtete in seiner Chronik schon um das Jahr 1000 von der slawischen Fürstenburg Zuarin auf der Schlossinsel. Doch im 12. Jahrhundert bereiteten die Christianisierungsversuche der deutschen Fürsten dem slawischen Heidentum ein Ende. 1154 ist die erste christliche Gemeinde an der Stelle des slawischen Kultplatzes bezeugt. Als 1160 Heinrich der Löwe, Herzog von Sachsen und Bayern, mit Heeresgewalt in das Land einbrach und den Slawenfürsten Niklot unterwarf, brannte die Burg Zuarin nieder und wurde durch die Neugründung einer Stadt ersetzt. Neben Lübeck und Ratzeburg stiftete Heinrich in Schwerin ein drittes Bistum im norddeutschen Raum. Zunächst machte er den Braunschweiger Ritter Gunzelin von Hagen zum Statthalter. Als aber Niklots Sohn Pribislaw den christlichen Glauben annahm, wurde er als Heinrichs Vasall zum Herrscher über das einst von seinem Vater regierte Gebiet eingesetzt. So lenkten Niklots Erben bis 1918 die Geschicke des Landes, erst als Grafen von Schwerin, nach 1348 schließlich als Herzöge und ab 1815 als Großherzöge.
Schlossinsel Schwerin
Über die von schönen Kandelabern gesäumte Schlossbrücke geht es hinüber auf die Schlossinsel, wo sich das Schloss, Wahrzeichen Schwerins, mit seinen goldglänzenden Türmen erhebt. Es ist ein bedeutendes Baudenkmal des Historismus und wird wegen seiner sieben Baustile von Spöttern auch gern als „mecklenburgisches Neuschwanstein“ bezeichnet. Vorherrschend ist der Stil der Neorenaissance. Die heutige Schlossansicht entstand zwischen 1845 und 1857, als Großherzog Paul Friedrich aus Ludwigslust zurückkehrte und auf den kaum bewohnbaren Zustand seiner Schweriner Residenz mit einer Generalüberholung reagierte. Baumeister Demmler ließ sich von Schloss Chambord an der Loire inspirieren. Der Berliner Architekt Friedrich August Stüler vollendete das Bauwerk. Als der Großherzog 1918 abdankte, ging das Schloss in Staatsbesitz über. Seit 1990 hat nun hier der Landtag seinen Sitz.
Einen Besuch im Schlossmuseum sollte man sich keinesfalls entgehen lassen. Während in der Beletage die geschmackvollen Wohnräume der Großherzogin zu besichtigen sind, präsentieren sich in der Festetage die Prunk- und Gesellschaftsräume des Großherzogs mit dem Thronsaal als Höhepunkt. Besonders kostbar sind die Decken und Intarsienfußböden. Wie überall in der Stadt begegnet man auch bei einer Schlossführung der Geschichte vom Petermännchen, einem fidelen, à la Musketier gekleideten Zwerg, der jahrhundertelang als guter Schlossgeist gespukt und – zum Spaß der Kinder – allen Bösewichten heimlich Ohrfeigen versetzt haben soll. Die einst herzoglichen Kinderzimmer teilt sich die Ausstellung „Europäische Porzellane“ mit der „Galerie Malerei in Mecklenburg“ mit bis zu 200 Jahre alten Werken einheimischer Künstler.
Über eine Drehbrücke an der Lennestraße gelangt man in den barocken Schlossgarten. Zwischen Kreuzkanal, Lindenalleen und Skulpturenkopien des Barockbildhauers und Architekten Balthasar Permoser, der mit dem Dresdener Zwinger sein bekanntestes Werk schuf, kann man sich von der Lauferei auf angenehme Weise erholen.
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Schweriner Altstadt
Einen Rundgang durch die Schweriner Altstadt beginnt man am besten am Pfaffenteich, der einst dem Schweriner Domkapitel gehörte. Der angestaute See mit seinen Wasserspielen und Uferpromenaden erinnert viele an die Binnenalster (Parkmöglichkeit an den Parkplätzen Jägerweg und Grüne Straße; die Altstadt ist teilweise für Autos gesperrt).
Am südlichen Rand des Pfaffenteichs liegt das in kräftigem Orange-Braun gestrichene kastellartige Arsenal, 1844 ursprünglich vom Hofbaumeister Georg Adolph Demmler als Zeughaus, Hauptwache und Militärgericht erbaut. Heute hat hier das Innenministerium des Landes seinen Sitz.
Vom östlichen Ufer grüßt der Turm der Kirche St. Nikolai auf dem Schelfmarkt. Wer schon asphaltmüde Füße hat, kann kurz mit der Fähre hinüberfahren. Das stolze backsteinerne Gotteshaus, auch einfach Schelfkirche genannt, wurde 1712 von Leonhard Christoph Sturm vollendet. Die Schelfstadt (schelf = „flache Insel“) ist eine geschlossene barocke Siedlung mit vielen hübschen Fachwerkhäusern. Dieses stimmungsvolle Viertel war das interessanteste Sanierungsgebiet der letzten Jahre – und wird es an vielen Stellen auch noch lange sein.
Über die Bischofsstraße gelangt man zum evangelischen Dom St. Maria und St. Johannes mit seinem etwa 118 m hohen Turm, dem beherrschenden Bauwerk der Innenstadt (im Sommer Mo.–Sa. 10–16 Uhr, So. 12–16 Uhr, im Winter Mo.–Fr. 11–14, Sa. 11–16, So. 12–15 Uhr). Die 220 Stufen hohe Aussichtsplattform dieses höchsten Kirchturms des Landes Mecklenburg bietet einen wundervollen Blick über die Dächer der Stadt. Die dreischiffige Basilika mit dem mächtigen Querhaus wurde etappenweise zwischen 1270 und 1417 errichtet, der Turm kam erst 1892 dazu. Bedeutende Kunstschätze im Inneren sind die hoheitlichen Grabmäler verschiedener mecklenburgischer Fürsten, der gotische Flügelaltar von 1480 und die majestätische Ladegastorgel mit 5.197 Pfeifen (Orgelmusik Mo. 14.30 Uhr).
Direkt hinter dem Dom öffnet sich der Marktplatz, an dessen Rand das neue Gebäude steht, im Volksmund „Säulengebäude“ genannt. Hier fand von 1785 bis hinein ins 20. Jahrhundert der Schweriner Markt statt. Heute verkauft hier das Café Röntgen seine Kuchen und Torten, und bei Sonnenschein ist dies der ideale Platz, um das Treiben auf dem Marktplatz zu beobachten.
Rechtwinklig dazu liegt das Altstädtische Rathaus. Das strahlend helle Gebäude hat einen mittelalterlichen Kern. Hinter der einheitlichen Fassade, die Georg Adolph Demmler 1835 im Stil der Tudorgotik verblendete, verbergen sich vier barocke Fachwerkhäuser. Hoch auf den Zinnen ist der „Goldene Reiter“, die goldene Statuette des Stadtgründers Heinrich des Löwen, zu sehen. An der Rückseite des Rathauses befindet sich ein Glockenspiel, das mittags um 12 Uhr mecklenburgische Volksweisen spielt. Auf eines dieser Lieder, nämlich „Von Herrn Pasturn sien Kauh“, bezieht sich auch der Reliefschmuck am Brunnen mitten auf dem Schlachtermarkt. Der Durchgang zu diesem intim wirkenden Platz liegt direkt neben dem Rathaus. Im Schatten der hohen Linden bieten hier die Obst-, Gemüse- und Kleiderhändler auf dem Schweriner Wochenmarkt ihre Waren an. Eine Gedenktafel erinnert an die Synagoge, die einstmals im Garten des Privathauses Nr. 3 stand und in der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 verwüstet wurde.
Am Ende der Schloßstraße liegt das klassizistische Kollegiengebäude, das heute als Staatskanzlei dient. Hier hat der amtierende Ministerpräsident seinen Sitz. Schon seit Ende des 19. Jahrhunderts betiteln die Schweriner den seitlichen Durchgang zur Klosterstraße als „Beamtenlaufbahn“ und spielen damit auf Schwerins angeknacksten Ruf als entscheidungsunfreudige und schwerfällige Beamtenstadt an.
Gegenüber steht das Alte Palais, ein großer Fachwerkbau, der 1799 für den Mecklenburger Erbprinzen Friedrich Ludwig und seine 15-jährige Gemahlin, die russische Zarentochter Helena Paulowa Romanowa, errichtet wurde. Als Helena nur vier Jahre später starb, diente es in den nachfolgenden Jahren mehreren Herzoginnen als Witwensitz. An dieser Stelle öffnet sich der Alte Garten, der schönste, weil stimmungsvolle Schweriner Veranstaltungsplatz. Tatsächlich befand sich hier nach 1633 ein großes Gartengelände, das aber bald zum Exerzierplatz umfunktioniert wurde. Vor der prachtvollen Kulisse der umliegenden Gebäude samt Schloss finden alljährlich im Juni und Juli die Schlossfestspiele „Theater unter Sternen“ statt.
1886 hob sich der erste Vorhang im Mecklenburgischen Staatstheater, einem außen wie innen prächtig dekorierten Traditionstheater. Das Haus war schon zu DDR-Zeiten durch seine mutigen Inszenierungen bekannt und macht auch heute wieder durch außerordentliche Aufführungen von sich reden. Im „Großen Haus“, einem Drei-Spartentheater, laufen Opern-, Schauspiel- und Ballettaufführungen sowie Konzerte. Als Kammerbühne wurde das E-Werk am Pfaffenteich am Ende der August-Bebel-Straße in Betrieb genommen. Hier laufen kleinere Inszenierungen, manche Schauspiele und vor allem die plattdeutschen Stücke der Fritz-Reuter-Bühne.
Am Kopf des Platzes neben dem Theater führt eine breite Freitreppe hinauf in einen griechischen Tempel, den Großherzog Friedrich Franz II. 1882 als Museum erbauen ließ. Heute hat hier das Staatliche Museum seinen Sitz. Die prächtige und reiche Kunstsammlung beherbergt eine der bedeutendsten deutschen Sammlungen niederländischer, altniederländischer und flämischer Malerei und Grafik des 17. Jahrhunderts, darunter so bekannte Maler wie Frans Hals, Carel Fabritius und Peter Paul Rubens. Die Bestände werden ergänzt durch eine Impressionistensammlung von Weltrang, Werke von Marcel Duchamp, kostbare Möbel und Goldschmiedearbeiten, mittelalterliche Kunst aus Mecklenburg und Werke der DDR-Kunst.
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Naturschutzgebiet Warnowdurchbruchtal
Am Landgut in Groß Görnow, 7 km nördlich von Sternberg, leitet ein Hinweis bis zu einem Parkplatz, an dem ein Rundwanderweg in das Wamowdurchbruchstal beginnt. Das 80 ha große Naturschutzgebiet ist eine einmalig schöne, bis zu 30 m tiefe Landschaftsrinne, die vor 25.000 bis 10.000 Jahren während der Weichselvereisung entstand, als das Eis zwischen den Endmoränen eine lange Gletscherzunge hindurchschob und so eine Abflussmöglichkeit für das Tauwasser der Gletscher schuf. Dabei kehrte sich beim etappenweisen Rückzug zuletzt die Fließrichtung des Warnowgletschers um, was man noch heute sehr deutlich an vielen Stellen an der terrassenartigen Gesteinsschichtung erkennen kann. Eindrucksvoll sind die bis zu 30 m hohen bewaldeten Steilhänge auf beiden Seiten des Weges. Ein kleines Abenteuer ist auch die lange Holzbrücke über die Warnow.
Der Warnowlauf ist als Brutgebiet für die Gebirgsstelze und den kleinen, blau gefiederten Eisvogel bekannt. Achtung: Das Klima des Tales ist schattig und feucht, selbst wenn am Himmel die Sonne lacht – also Pulli einpacken!
Tempelort Groß Raden
Mittlerweile über Mecklenburg hinaus bekannt ist der altslawische Tempelort Groß Raden, ein archäologisches Freilichtmuseum, nur 5 km nördlich von Sternberg. Auf einer flachen Landzunge im Groß Radener See haben Schweriner Archäologen mit der Unterstützung einheimischer Betriebe zwischen 1973 und 1980 einen kompletten frühgeschichtlichen Siedlungskomplex von immerhin 7.000 m² ausgegraben und ab 1987 rekonstruiert. Dabei kamen nicht weniger als 95.000 Einzelfunde zutage.
Im Museumsgebäude wird eine einmalige Dokumentation zu Geschichte und Kultur der Nordwestslawen vom 7. bis 12. Jahrhundert präsentiert. Um die Lebensgewohnheiten des Mittelalters lebendig werden zu lassen, organisieren die Museumspädagogen viele Veranstaltungen für Kinder und Erwachsene, sodass sich ein Besuch für Familien und Schulklassen besonders lohnt.
Auf dem Freigelände kann man zwei Siedlungsphasen voneinander unterscheiden. Da gibt es einmal die Palisadenmauer, den Sohlgraben, mehrere Flechtwandhäuser und den Tempel aus dem 9. Jahrhundert. Aus dem 10. Jahrhundert stammen die Blockhäuser, die Brücke mit Brückenhaus, der Burgwall und technisches Gerät. Elch- und Schafgehege vertreten beispielhaft die mecklenburgischen Wild- und Haustiere des Mittelalters.
Sternberg
Sternberg ist ein staatlich anerkannter kleiner Erholungsort mit knapp 5.000 Einwohnern und liegt am Südufer des 3 km² großen Sternberger Sees. Sternberg kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken: 1248 gründete Fürst Pribislaw I., ein Urenkel des letzten Slawenfürsten Niklot, die Stadt und verlieh ihr das Parchimer Stadtrecht. Die Blütezeit begann nach einem Stadtbrand im Jahr 1309, als Heinrich II., genannt der Löwe, Sternberg zu seinem Lieblingsaufenthalt machte und hier bis 1329 residierte. Das schachbrettartige Straßennetz der alten Anlage kann man noch heute gut erkennen. Hinter der Kirche sind Reste der alten Wallmauer erhalten, und ganz in der Nähe zeugt das Mühlentor, ein schlichter gotischer Backsteinbogen, noch von dieser Zeit.
Vom Mühlentor gelangt man auf den Marktplatz. An dessen Nordseite entstand 1845 ein für so eine kleine Stadt erstaunlich großes und architekturgeschichtlich bedeutendes Rathaus im neogotischen Stil unter Einfluss des Architekten Gustav Adolph Demmler. Immerhin wurde der große Rathaussaal bis 1913 für die mecklenburgischen Landtagssitzungen genutzt. Von hier aus führen Gassen in alle Himmelsrichtungen, und vor allem bergab, Richtung Westen, sieht man zahlreiche schmucke Fachwerkhäuser. Zwischen Erd- und Obergeschoss tragen viele von ihnen das typische Sternberger Band, einen hölzernen Zierstreifen mit Rautenmuster.
Gleich an der Kirche hat das Heimatmuseum seinen Sitz in einem netten Fachwerkhaus. Ursprünglich wurde es als Wirtschaftsgebäude des Fürstenhofs Heinrich II. Des Löwen errichtet. 1741 fiel der gesamte Hof einem Stadtbrand zum Opfer und nur dieses Häuschen blieb übrig, wodurch es heute das älteste Sternberger Bürgerhaus ist. Die Museumsbestände verdeutlichen die Sternberger Stadtgeschichte, die Ur- und Frühgeschichte dieser Gegend und zeigen auch viel von der bürgerlichen und handwerklichen Wohn- und Arbeitskultur des 19. und 20. Jahrhunderts. Sogar ein Brief Martin Luthers ist dabei. Eine Sonderausstellung führt durch das jugendstilmöblierte Arbeitszimmer des Sternberger Heimatforschers Johannes Dörwaldt.
Der Museumshof ist ein Freilichtgarten, in dem bäuerliches und handwerkliches Arbeitsgerät zu besichtigen ist. Hier werden in den Sommermonaten gelegentlich Museumsfeste veranstaltet.
Ein wenig angenehmes Kapitel der Stadtgeschichte ist die Sternberger Hostienschändung im Jahr 1492. Die Ratsakten berichten, dass der Jude Eleasar vom Messpriester geweihte Oblaten erhalten und diese zerschnitten habe, worauf das „Heilige Blut“ aus ihnen geflossen sein soll. Um die Hostien zu beseitigen, soll Eleasars Frau versucht haben, sie ins Wasser zu werfen und dabei in einen Stein eingesunken sein. Im Nu war unter den Katholiken eine Judenverfolgung ausgelöst, in deren Verlauf allein in Sternberg 27 Juden verbrannt wurden. Das Ketzergericht wurde auf dem Judenberg, nahe dem Luckower See, vollzogen. Das Pogrom griff immer weiter um sich und endete schließlich mit einem 200-jährigen Siedlungsverbot für Juden in ganz Mecklenburg. Sternberg war fortan ein viel besuchter Wallfahrtsort, dem ein Pilgerstrom aus ganz Europa gewissen Reichtum bescherte. Den „Beweis“ der Schändung, nämlich einen Stein, der zwei Fußabdrücke zeigt, mauerte man in die Außenwand am Südportal der Heiligen Blutkapelle der Stadtkirche St. Maria und St. Nikolaus.
Besonders harmonisch gestaltet ist der Innenraum dieser frühgotischen Backsteinhallenkirche vom Ende des 13. Jahrhunderts. Das rot übermalte Gemäuer reflektiert das Licht auf angenehme und warme Art. Das Kreuzrippengewölbe ruht auf schlanken Pfeilern und Diensten, verbunden durch zierliche Schildbögen. Das Altargemälde und die Kanzel stammen, genau wie der Helm des kräftigen Turms, aus barocker Zeit. In der Turmhalle sticht das großformatige Wandfresko des an der Berliner Akademie ausgebildeten Malers Fritz Greve ins Auge. Das Historienbild von 1896 stellt die Einführung der Reformation in Mecklenburg durch die Ständeversammlung an der Sagsdorfer Brücke dar. 181 enge Stein- und Holztreppenstufen führen auf den Turm, der eine der besten Aussichten über die Sternberger Seenlandschaft bietet.
Langenhägener Seewiesen
Westlich von Goldberg und schon außerhalb des Naturparks Nossentiner und Schwinzer Heide liegen die Langenhägener Seewiesen, ein Flachseengebiet, das Tausende Kraniche im Herbst als Schlafplatz nutzen. Das renaturierte Feuchtbiotop ist mit dem Auto auf der Straße nach Terchentin und Mestlin zu erreichen.
Gleich am Anfang des sich um das Seeufer ziehenden Ortes Langenhagen kann man von einer Kranichbeobachtungsstationshütte die Lebensgemeinschaft der grau-weiß-schwarz gefiederten Sumpfvögel mit dem Fernglas beobachten. Der Uferweg ist größtenteils gepflastert und daher auch für das Fahrrad geeignet.
Kloster Dobbertin
Der gleichnamige Ort ist stark vom Kloster geprägt. Das große Klostergelände, das aus einem interessanten Ensemble von Backsteinbauten verschiedener Zeiten besteht, liegt reizvoll auf einer leicht vorgewölbten Landzunge im naturgeschützten Dobbertiner See.
Die Abtei wurde um 1220 von Fürst Heinrich Borwinl als Mönchskloster gegründet, schon wenige Jahre später aber als Benediktinerinnenkloster weitergeführt. 1572 erfolgte die Umwandlung in ein adliges Damenstift, die im Laufe der Jahrzehnte den Bau der kleinen spätbarocken und klassizistischen Wohnhäuser rund um den Klosterhof nach sich zog. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts ist hierein psychiatrisches Pflegeheim der Diakonie mit Behindertenwerkstätte untergebracht (das Gelände ist durchgehend geöffnet, die Innenräume sind nach Anmeldung im Rahmen einer Führung zu besichtigen).
Am Rand des großen Klosterhofs präsentiert sich die hoch aufgerichtete Klosterkirche. Der Ursprung dieses lang gestreckten, massiven Backsteinbaus liegt im Jahr 1340. 1828 wurde die Kirche von Georg Adolph Demmler nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel in enger Anlehnung an dessen Friedrichswerdersche Kirche in Berlin im neugotischen Stil umgebaut und kann sich seitdem rühmen, die einzige Doppelturmanlage in ganz Mecklenburg zu sein. In den vier Jochen des hohen, schlanken Hauptschiffs ist noch die Nonnenempore zu sehen. Außen stehen zahlreiche Grabsteine aus dem 15. bis 18. Jahrhundert. Der schönste zeigt eine Platte aus dem Jahr 1417 mit einer Priesterfigur unter einem gotischen Baldachin. Spitzwinklig zur Kirche liegt der Kreuzgang, dessen vier Flügel zu unterschiedlichen Zeiten errichtet wurden und noch in Gänze erhalten sind. Die Wandkonsolen sind mit Sprüchen und Blattwerk verziert.
In einem Wirtschaftsgebäude unten am Seeufer betreiben die Bewohner des Pflegeheims ein einfaches und nettes Klostercafé. Die Gartenterrasse bietet einen herrlichen Ausblick auf den Dobbertiner See.
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Wolhynier-Umsiedler-Museum Linstow
Die Attraktion des Dorfes Linstow ist das Wolhynier-Umsiedler-Museum, das sich rühmen kann, bisher das einzige Umsiedlermuseum der Wolhynierdeutschen in der Bundesrepublik zu sein.
In einem bescheidenen, schilfrohrgedeckten, dunkelbraunen Holzhaus, einem sogenannten Wolhynischen Wohnhaus mit Stall, erzählt eine Ausstellung die Geschichte der Deutschen, die seit dem 13. Jahrhundert nach Russland auswanderten, dort Siedlungen gründeten und während der letzten 100 Jahre ohne Entschädigung enteignet und wieder vertrieben wurden. Zum Kriegsende 1945 aus der Ukraine vertrieben, fanden viele deutschstämmige Wolhynier in Linstow eine neue Heimat. Hier entstand 1947 das erste Haus der Wolhynier, das sogar bis 1987 bewohnt war. Fast alle der wolhynischen Umsiedlerhäuser wurden inzwischen baulich stark verändert, doch das Museumshaus ist restauriert und teilweise wieder original eingerichtet.
Goldberg
Die Lage Goldbergs zwischen dem Großen Medower See, dem Woostener, dem Dobbertiner und dem Goldberger See an der Mildenitz, die die beiden letztgenannten Seen miteinander verbindet, hat das beschauliche 3.900-Einwohner-Städtchen zum beliebten Ausgangspunkt für Wanderungen gemacht. Die Wanderwege der Umgebung sind mit entsprechenden Symbolen markiert. So führt das Abbild eines Vogels in die Langenhägener Seewiesen, ein Laubbaum in das Mildenitztal, ein Boot rund um den Goldberger See. Ein anderer, mit einem abgebildeten Blatt markierter Wanderweg, geht von Goldberg über Hellberg und Kleesten bis zum Bolzsee, der aufgrund seines klaren Wassers und des flachen Ufers ein idealer Badesee für Familien mit Kleinkindern ist (von Kleesten aus durch den Wald immer geradeaus).
Mit spektakulären Goldfunden hat die Stadt Goldberg – wie man vielleicht meinen könnte – allerdings nicht das Geringste zu tun. Sogar die Einheimischen sagen gern, Goldberg sei die Stadt der drei Lügen: kein Gold, kein Berg, keine Stadt. Eines steht jedenfalls fest: Wie viele mecklenburgische Städte ist auch Goldberg slawischen Ursprungs und leitet sich von dem Wort glocze („Gold“) ab.
1248 erhob der Parchimer Fürst Pribislaw l. Goldberg zur Stadt und verlieh ihm das Parchimer Stadtrecht. Goldberg lag damals recht günstig am Kreuzungspunkt zweier Handelsstraßen. Als zeitweiliger Sitz der mecklenburgischen Fürsten von Werle-Goldberg stand ab 1316 an der Stelle des heutigen Amtshauses in der Amtsstraße/Ecke Müllerstraße einst eine Residenz, von der ein großer Teil 1842 abgerissen wurde, denn mit dem Aussterben dieses Geschlechts geriet Goldberg zunehmend in Vergessenheit. Der alte Gebäudekern hat sich noch in dem Backsteinbau der heutigen Berufsschule erhalten.
1816 entdeckten die Goldberger eine Stahlquelle, und prompt avancierte man zum Bad. In diesen Jahren lebte hier der plattdeutsche Lyriker und Erzähler John Brinkman (1814-70), ein Mecklenburger, der in der Welt herumkam. 1846 kehrte Brinkman zu seinem eigentlichen Beruf als Lehrer in das mecklenburgische Parchim zurück und veröffentlichte hier seinen Erzählungsband „Kasper Ohm un ick“.
Der Backsteinbau in der Jungfernstraße dient seit 1925 als Katholische Kirche Heilige Familie. Auffällig ist der schöne gotisierende Treppengiebel an der Frontseite. An der seitlichen Hauswand erinnern zwei Tafeln daran, dass das Gebäude 1845 ursprünglich als Synagoge der Jüdischen Gemeinde errichtet wurde, die es 1925 an die Katholiken verkaufte.
Im Müllerweg 2 ist Goldbergs Natur-Museum in einem Fachwerkhaus mit rotem Backstein untergebracht. 1959 kaufte die Stadt die ehemalige Wassermühle, malerisch an der Mildenitz gelegen, zu diesem Zweck. Ein Schwerpunkt der vielfältigen Sammlung ist der Nachlass des Goldberger Kunstmalers Heinrich Eingrieber (1896-1979), der zugleich der Museumsgründer war. Die Landschaften und Porträts in Aquarell- und Öltechnik erzählen von seiner mecklenburgischen Heimat. Eine andere Abteilung beschäftigt sich mit der Geschichte des früheren Kreises Lübz, vorwiegend mit archäologischen Zeugnissen, mecklenburgischer Keramik und Glasware sowie mit Zinnfiguren und Zinnfigurendioramen. Beeindruckend ist die naturhistorische Abteilung mit einer bunten Sammlung tropisch-schillernder Schmetterlinge, Käfer und Insekten, einheimischer Vögel und Säugetiere. Ein Schrecken für Kinder ist der zähnebleckende ausgestopfte Wolf, der 1952 im nur 48 km entfernten Bützow gefangen wurde. Eine stille Idylle bildet der buchsbaumgerahmte Museumskräutergarten hinter dem Haus, der quer durch das Refugium der Heilpflanzen und Gewürze geleitet.
Im westlichen Bereich der Altstadt liegt auf einer Anhöhe die evangelische Stadtkirche (Gottesdienst sonntags 10–11 Uhr, gelegentlich auf Plattdeutsch). Der rechteckige und kompakte Saalbau aus Backstein stammt im Kern aus dem 13. Jahrhundert. Eine Restaurierung im Jahr 1842 veränderte die Kirche jedoch sehr und beließ von den alten Formen nur noch das Südportal (Schlüssel im Pfarrhaus gegenüber).
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Krakow am See
Seit 1956 führt die Stadt Krakow am See den Titel Kurort, seit 1993 wegen ihrer sauberen Luftverhältnisse sogar den eines Luftkurortes. Die Kleinstadt mit etwa 4.000 Einwohnern hat ein etwas unscheinbares Zentrum, denn im Lauf der Jahrhunderte haben mehrere Stadtbrände fast die gesamte mittelalterliche Bausubstanz vernichtet. Zentrum ist der Marktplatz, der aus einem denkmalgeschützten Gebäudeensemble von Rathaus und Stadtkirche sowie Bürgerhäusern des 18. und 19. Jahrhundert besteht. Für Urlauber, die viel wandern und ihre Ruhe wollen und die großen Touristenströme lieber meiden, ist das Städtchen ideal. Eine ganz zauberhafte Atmosphäre herrscht unten an der parkähnlich gestalteten Seepromenade mit der malerischen Fischerhütte. Hier hat man einen wunderbaren Ausblick auf den weiten und äußerst buchtenreichen Krakower See mit seinen zahlreichen Inselchen.
Den schönsten Blick über die Stadt- und Seenlandschaft gewährt der 27,70 m hohe Aussichtsturm auf dem Jörnberg (76 m), der am nördlichen Stadtrand nahe der Freilichtbühne liegt.
Wenn das Wetter mal nicht mitspielt, bietet sich ein Besuch beim Kulturverein Alte Synagoge an. Im früheren, 1866 eingeweihten und 1920 an die Stadt verkauften Versammlungs- und Bethaus der jüdischen Gemeinde finden nun Ausstellungen, Buchlesungen und Konzerte statt – und damit ist das Flaus die einzige öffentlich genutzte Synagoge Norddeutschlands.
In der alten Schule schräg gegenüber (Schulplatz 2) haben zwei Museen ihren Sitz: die historische Buchdruck Schauwerkstatt im Erdgeschoss und die Heimatstube im Obergeschoss. Während die Schauwerkstatt die Geschichte des Buchdrucks seit Johannes Gutenberg ab 1455 in Mainz zeigt, stellt die Heimatstube anhand von historischem Mobiliar aus Krakower Beständen das typische Alltagsleben in einem mecklenburgischen Ackerbürgerstädtchen vor.
Am Markt entstand 1230 die Stadtkirche, die aber während der folgenden Jahrhunderte mehrmals abbrannte. So gab es immer wieder einen Neuanfang. Beim letzten Stadtbrand 1753 blieb die Kirche zwar erhalten, nahm aber dann durch Umbauten im Jahr 1759 ihre heutige bescheidene, hübsche Gestalt an. Der Altaraufsatz von 1708, der die Kreuzigung Christi vor der Stadtkulisse zeigt, sowie die frühbarocke Kanzel stammen noch aus dem Vorgängerbau (Gottesdienst sonntags 11.30 Uhr, Besichtigung so lange vorher und nachher geöffnet).
Ebenso zentral gelegen ist der jüdische Friedhof. Das kleine, unter Denkmalschutz stehende Gräberfeld ist in den Alten Friedhof an der Plauer Chaussee integriert. Unter Ebereschen, Ahornbäumen und Hainbuchen liegt das von einer Fliederhecke umrahmte Terrain mit 52 Grabstellen; zahlreiche Säulen und Epitaphen aus poliertem Granit und Sandstein stehen noch. Die meisten stammen aus dem 19. Jahrhundert und zeigen biedermeierliche oder klassizistische Formen.
Die Umgebung von Krakow am See
Halbinsel Lehmwerder
Ein schöner, etwa einstündiger Spaziergang auf die Halbinsel beginnt am Aussichtsturm auf dem Jörnberg. Von hier führen ausgewiesene Wege fast ausschließlich durch Waldgebiet und abschnittsweise am Ufer des Krakower Sees entlang erst über die lang gezogene kleine Halbinsel Ehmkwerder bis an die Südspitze der größeren, daran anhängenden Halbinsel Lehmwerder. Hier steht der Fritz-Reuter-Gedenkstein, ein kleines Denkmal für den Dichter, der die Gegend von Krakow in seiner „Urgeschicht von Mekelnborg“ über alles lobte und schwärmte, hier sei das Paradies auf Erden.
Naturschutzgebiet Krakower Obersee
Wer Krakow am See nach Südosten verlässt und auf der Höhe des Bahnhofs links den Weg nach Linstow einschlägt und immer der Dobbiner Chaussee bis über die Brücke hinweg folgt, befindet sich unversehens mitten im Naturschutzgebiet Krakower Obersee, das 1939 unter Schutz gestellt wurde und acht Inseln, sogenannte Werder, sowie flache Buchten und tiefe Seen umfasst. Direkt gegenüber der schmalen Abzweigung nach Neu Dobbin sieht man rechts einen Wegweiser mit der charmanten Aufschrift „Lustweg“. Er führt am schilfbestandenen Ufer des Krakower Obersees entlang, tief in das Naturschutzgebiet hinein. Direkt im Schilf, keine 100 m von der Straße entfernt, steht eine hölzerne Aussichtskanzel. Der Krakower Obersee ist ein Klarwassersee. Die 1189 ha große Feuchtregion ist ein international bekanntes Rast- und Brutgebiet für Wasservögel, jegliche Art von Bootfahren ist daher untersagt.
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Lehm- und Backsteinstraße
8 km südlich von Plau führt eine Seitenstraße von der B103 nach Gnevsdorf, wo 1999 das erste deutsche Lehmmuseum in sechs Räumen und dem Dachgeschoss einer schönen reetgedeckten Feldsteinscheune von 1876 eröffnet wurde.
Der anschaulich aufbereitete Ausstellungsrundgang beginnt mit einer geologischen Einführung, die aufzeigt, wo die Mecklenburger ihren Lehm gewinnen und warum im Land schon immer viel Lehm verbaut wurde. Des Weiteren wird der Lehm als Naturprodukt beleuchtet: Insekten und Schwalben werden bei ihrer Arbeit als Lehmbauer der Natur beobachtet. Ein Teil der Ausstellung ist dem Lehm als Baustoff gewidmet. Neben den traditionellen Techniken werden auch moderne Verfahrensweisen und die neuesten baulich-architektonischen Tendenzen dokumentiert. (Erst seit wenigen Jahren erfährt Lehm eine Renaissance als gesunder Baustoff.)
Das Lehmmuseum allerdings bildet nur eine der Stationen auf der Lehm- und Backsteinstraße. Der 1990 ins Leben gerufene Verein zur Förderung angemessener Lebensverhältnisse hat auf dieser Tour über die Dörfer zwischen Plau und Lübz mehrere historische Gebäude in natürlicher Bauweise aufs Schönste wieder belebt hat.
Einige Projekte befinden sich ganz in der Nähe: das Gutshaus in Klein Dammerow, in dem man wohnen und essen kann, das Ülepüle in Retzow, ein altes Fachwerkhaus, in dem sich eine Filzmanufaktur mit Laden befindet, und der Lehr- und Erlebnisgarten im benachbarten Wangelin, wo man die vielfältigen Anpflanzungen durchstreifen, Kaffee trinken und Pflanzen, Gartenbücher und landwirtschaftliche Erzeugnisse kaufen kann.
Alt Schwerin
Besonders für Besucher, die mehr über die Geschichte und Entwicklung der Landwirtschaft in Mecklenburg wissen wollen, ist das Agrarhistorische Museum in Alt Schwerin am Nordufer des Plauer Sees interessant. Als einziges Museum in Deutschland bezieht das großzügig angelegte Freilichtmuseum mit vielen Innen- und Außenobjekten das ganze Dorf in seine Ausstellung mit ein.
Die Ausstellung im Haupthaus in der Dorfstraße 21 vermittelt in zehn Räumen einen Überblick über die 5.000-jährige Landwirtschafts- und Sozialgeschichte des Gebietes. Hauptaugenmerk gilt dabei dem 18./19. Jahrhundert sowie der DDR-Zeit. Jeden Freitag werden im Steinofen des Museumsgartens frisches Brot und Kuchen gebacken sowie an bestimmten Aktionstagen alte Handwerke vorgeführt.
Die typisch mecklenburgische Gutsanlage ist weitgehend im Originalzustand mit fast allen Gewerken und Nebenwohnungen erhalten. Zu den vielen Außenobjekten gehören u. a. eine Tagelöhnerkate aus der Zeit um 1850, das sogenannte Holzpantinengymnasium, eine kleine einklassige Dorfschule von 1910, und ein komplett eingerichtetes Neubauerngehöft von 1949/50. Technikfans werden ihre helle Freude an der Dampffluglokomotiven und der Traktorensammlung in den Ausstellungshallen haben.
Herzstück der Anlage ist das 1733 erbaute Gutshaus. Das prachtvolle schmiedeeiserne Eingangstor (1880) gewann 1893 auf der Weltausstellung in Chicago einen Preis für herausragendes handwerkliches Können. Zur abschließenden Erholung empfiehlt sich die Museumsgaststätte, die gleich dem Haupthaus an der Ortsdurchfahrt gegenüberliegt.
Karow
Am südlichen Saum des Naturparks Nossentiner / Schwinzer Heide entlang führt die B192 nach Karow. Etwa auf der Höhe dieses Ortes verläuft die mecklenburgische Hauptwasserscheide: Während die Nebel und die Mildenitz als die größten Flüsse des nordwestlichen Teils in die Warnow und weiter in die Ostsee gelangen, streben alle Flüsse des südwestlichen Teils in den Kölpin-, den Fleesen- und den Plauer See, um von dort über Eide und Elbe in die Nordsee zu fließen.
Die Naturparkverwaltung Nossentiner/Schwinzer Heide ist im Karower Meiler beheimatet. Das helle, freundliche Gebäude ist einem Meiler nachempfunden – ein Holzstoß, der zum Verkohlen bestimmt ist. Aber nicht nur die Verwaltung hat hier ihren Sitz, sondern auch eine schön und abwechslungsreich gestaltete Ausstellung, in der Tafeln, Karten, Tierpräparate und Dioramen über den Naturpark informieren. Ein nachempfundener Fuchsbau bietet Kleinsten eine Vorstellung von der Kinderstube bei Familie Reineke Fuchs.
Plau am See
Der seit 1997 staatlich anerkannte Luftkurort kann auf eine 100-jährige Tradition als beliebter Ferienort für erholungsbedürftige Menschen zurückblicken. Kaum war das Städtchen um 1900 an die Eisenbahnlinie Berlin-Rostock angeschlossen, entstanden auch schon die ersten Sommerhäuser, Pensionen und Kurhotels. Nach 1945 dienten die großen Häuser dem Gewerkschaftsbund als Ferienheime. Mittlerweile sind sie alle wieder in privater Hand.
Die slawische Herkunft des Namens Plau deutet schon die landschaftliche Lage am See an, denn plawen heißt „Flößort“. Die Ufer des Plauer Sees, immerhin der fünftgrößte See Deutschlands, sind bewaldet, leicht hügelig und von breiten Schilfgürteln gesäumt. Direkt bei Plau tritt die Eide, von der Müritz kommend, aus dem See aus und fließt weiter über Lübz und Parchim in die Elbe.
Im 19. Jahrhundert erlebte auch Plau seine industrielle Revolution. 1830 entstand die erste Tuchfabrik, zehn Jahre später kam die Maschinenfabrik Ernst Albans dazu, danach eine zweite Tuchfabrik, eine Stärkefabrik, ein Elektrizitätswerk, zwei Ziegeleien – und unversehens war Plau die größte Industriestadt Mecklenburgs.
Burgfried und Marktplatz
Das alte Zentrum von Plau markiert der starke, runde Burgfried auf einer aufgeschütteten Insel. Der frühere Wassergraben dient den Plauern heute als Parkanlage. Vom 11 m tiefen Kellerverlies bis ins zweite Stockwerk kann man den Backsteinturm hinaufgehen. Durch die Fensterchen der Aussichtsplattform im dritten Geschoss hat man einen herrlichen Blick in alle Himmelsrichtungen des Plauer Umlandes. Diese strategisch günstige Lage spielte natürlich in der langen Geschichte der Burg eine wichtige Rolle, wie das Heimatkundliche Kabinett im Burgturm zu berichten weiß. Schon 1287 hatte Landesfürst Heinrich Borwin I. auf dem heutigen Burgwall eine bescheidene Burg errichtet, die Herzog Heinrich 1550 in eine wehrhafte Festung mit immerhin 3 m dicken Wänden umbauen ließ. Die starke Umwallung der Anlage musste vorwiegend im Dreißigjährigen Krieg häufigen Belagerungen widerstehen. 1660, als modernere Waffentechniken Einzug hielten, wurde sie geschleift; einige Reste der alten Burgmauer schließen noch heute an den Turm an. Im 19. Jahrhundert hat man ihm schließlich die Zinnen abgetragen und das Kegeldach übergestülpt. Vom Burgplatz geht die lang gezogene Steinstraße mit ihren vielen historischen Fachwerkbürgerhäusern ab, heute eine nette und abwechslungsreiche Einkaufsstraße.
Zu Füßen der Burg liegt das Ortszentrum: der längliche, von barocken und klassizistischen Bürgerhäusern und mittelalterlichen Fachwerkbauten umgebene Marktplatz. Das reizvolle Ensemble, zu dem auch das efeubewachsene Rathaus von 1889 gehört, steht geschlossen unter Denkmalschutz. Einen Besuch wert ist die evangelische Stadtkirche, ein mächtiger, dunkler Backsteinbau. Künstlerisch wertvoll sind besonders der dreiflügelige, spätgotische Lübecker Schnitzaltar aus der Zeit um 1500 sowie das bronzene Taufbecken, das der Plauer Meister Wichtendal 1570 goss.
Über Leben und Werk des bekannten Plauer Bildhauers Wilhelm Wandschneider (1866-1942) informiert das Wandschneider-Museum am Kirchplatz 3. Ausgebildet unter Fritz Schaper und Reinhold Begas an der Berliner Akademie, verbrachte „uns lütt Michelangelo„, wie die Plauer ‚ihren‘ Wandschneider nannten, seine letzten Lebensjahre wieder in seiner Heimatstadt. Direkt am Ufer des Plauer Sees bewohnte er mit seiner Familie ein bescheidenes Atelierhaus, die Casa Sabina (Domfurt 1).
Klüschenberg
Am südlichen Ortsrand von Plau liegt immerhin 95 m hoch – der parkähnlich gestaltete Klüschenberg. Beim Aufgang kommt man am früheren jüdischen Friedhof vorbei, der zwar vorzüglich gepflegt, aber als Schrebergarten genutzt wird. Zwischen den wenigen noch aufrecht stehenden Grabsteinen gedeihen Blumen, Erdbeerpflanzen und dicke Kürbisse.
Oben auf dem Klüschenberg steht ein kleiner Wasserturm aus Backstein, der von 1927 bis 1963 in Betrieb war. Ein Treppchen führt auf die Aussichtsplattform, von der man einen schönen Blick über Stadt und See hat. Der Klüschenberg selbst war im 16. Jahrhundert eine lokale Berühmtheit. In dieser Zeit nämlich diente der Südhang als Weinberg, der eine Plauer Spezialität, den Klüschenberger Multrecker, hervorbrachte, auf Hochdeutsch „Klüschenberger Mundverzieher“. Darüber, ob der Wein so sauer war, dass die Plauer beim Trinken den Mund verzogen, lässt sich nur spekulieren. Tatsache ist jedenfalls, dass unter nordischer Sonne nur Trauben mit hohem Säuregehalt heranreifen, die dem Wein eben jenen „besonderen“ Geschmack verliehen.
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Serrahn-Wanzka
Am nordöstlichen Ufer des Krakower Sees auf einer halbinselförmigen Landzunge, da wo der Seeadler am Horizont seine Kreise zieht, liegt die „Seenlandschaft Serrahn-Wanzka“. Im Ortskern des idyllischen Dorfes Serrahn steht die älteste Poststation Mecklenburgs, die aus Feldsteinen gebaute Schmiede sowie die im 13. Jahrhundert erbaute gotische Backsteinkirche.
Die „Seenlandschaft Serrahn-Wanzka“ mit seinem Umland, bietet nicht nur Kulturreisenden, Naturfreunden und Familien im Urlaub ein volles Programm. Erholung pur sind die Ausflüge, mit Pferd und Wagen oder den Nackt-Badespaß in kristallklaren Seen für Familien mit Kindern. Wandern, Radfahren, Angeln, Jagen, Schwimmen, Segeln, Tennis, Surfen, Tauchen, Kanufahrten, Reiten, Golfen können Aktivurlauber auf Ihren Reisen durch die Seenlandschaft Serrahn-Wanzka einplanen. Auch die Gaumengenüsse kommen in diesem Urlaub auf ihre Kosten, mit Fangfrischem aus dem See, frischen Pilzgerichten oder sehr schmackhaftem Wildbrett. Lassen sich den köstlichen „Original Mecklenburgischen Rippenbraten“ nicht entgehen.
Röbel an der Müritz
Die malerische Kleinstadt Röbel liegt etwa 100 km südlich von Rostock in der Mecklenburger Seenplatte. Das touristische Angebot ist breit gefächert. Für die Reise findet man Hotels, Pensionen, Guts- und Reiterhöfe. Schullandheime und Campingplätze sind ebenfalls vorhanden. Mache eine Reise in das Naturschutzgebiet des Müritz-Nationalparks mit seinen 60 Seen und zahlreichen Flüssen und zu den zahlreichen Sehenswürdigkeiten der Stadt Röbel. Dazu gehören die St. Marien- und St. Nikolaikirche sowie das vollständig sanierte Rathaus des Ortes. Sehenswert sind auch das Bahnhofsmuseum und der Wasserturm. Das Schloss Ivenhack und das barocke Residenzschloss Mirow aus dem 16. und 18. Jahrhundert sind ebenfalls eine Reise wert.
Von Röbel aus kann man zu den Städten Waren, Neustrelitz und Malchow reisen, allesamt Städte mit historischen Baudenkmälern und gotischen Bauwerken. Ein breit gefächertes Angebot an Wassersportmöglichkeiten, Radwander-Touren, Reitausflügen und Erlebnisbädern finden Urlauber in und um Röbel. Vielfältige Wellness- und Beauty-Angebote findet man ebenfalls auf der Reise nach Röbel. Röbel an der Müritz ist ein idealer Urlaubsort für erholsame und erlebnisreiche Reisen mit der Familie.
Neustrelitz
Die Stadt Neustrelitz befindet sich in Mecklenburg-Vorpommern und liegt am Zierker See, der mit der Havel verbunden ist. Sie wird gerne von Freizeitkapitänen angefahren, die in diesem Bundesland auf Seen auch ohne Sportbootführerschein ihren Urlaub nach einer kurzen Einweisung am Steuer eines Bootes verbringen können. Sie reisen gerne über die Havel in die zahlreichen Seen Mecklenburgs. Auch für Gäste, die für ihren Urlaub auf dem Landweg in die Stadt reisen, hat Neustrelitz viele Sehenswürdigkeiten zu bieten. Das Museum der Stadt informiert über die Geschichte des ehemaligen Herzogtums Mecklenburg-Strelitz und der Region.
Die schönste Kirche der Stadt ist die Schlosskirche. Reisen mit der Bahn sind besonders empfehlenswert; der örtliche Bahnhof ist IC-Station. Besonders Liebhaber von Skulpturen kommen bei einem Urlaub in Neustrelitz auf ihre Kosten. Im Schlosspark sind zahlreiche Kunstwerke ausgestellt, die hauptsächlich aus dem 18. und dem 19. Jahrhundert stammen. Ebenfalls befinden sich mehrere Denkmäler und Gedenksteine für Opfer des Faschismus in der Stadt; im Stadtteil Altstrelitz steht der Gedenkstein für die ehemalige Synagoge.
Mirow
Im Landkreis Mecklenburg-Strelitz liegt die Kleinstadt Mirow. Sie liegt inmitten einer Seen- und Waldlandschaft.
Auf Reisen kann man hier viele Sehenswürdigkeiten entdecken. So gibt es hier eine romantische Schlossinsel, die ein historisches Torhaus besitzt und das Residenzschloss. Darüber hinaus, kann man in seinem Urlaub die ehrwürdige Johanniterkirche besichtigen, die zum Verweilen und Träumen einlädt. Wer mag, kann seinen Urlaub auch damit verbringen, hiermit einer Kanutour die Mecklenburgischen Seenplatte zu erkunden. Es werden Schlossführungen angeboten, wo man seine Reisen verschönern und den Spuren der englischen Königin nachgehen kann.
Dabei kann man zusätzlich eine Schifffahrt unternehmen, wo man nach Rheinsberg gelangt. Im Ritterkeller kann man an einem Kartoffelgelage teilnehmen und sich in die damalige Zeit zurückversetzen lassen. Besucher können sich in ihren Urlaub hier auch zum Ritter oder zum Burgfräulein ernennen lassen, welches mit einer Urkunde belegt wird. Mirow und die Umgebung bieten viele Sportangebote, an denen man teilnehmen kann. Es gibt Angebote für Wassersport, Reiten oder unternimmt eine der Touren, die angeboten werden, um die Region besser kennenzulernen.
Malchow
Die mecklenburgische 7.000-Einwohner-Stadt Malchow verdankt ihre Funktion als Luftkurort ihrer ausgezeichneten Lage in der Nähe der Müritz in der Mecklenburgischen Seenplatte und stellt ein wichtiges Touristenzentrum in den Seengebieten südlich der Ostsee dar. Wenn man als Wassersportler in den Urlaub reist, findet man mit dem Malchower See als Teil des Fleesensees ein exzellentes Wassersportgebiet vor. Auf Ausflugsschiffen können Touristen bis zum Plauer See im Westen oder zum Kölpinsee im Osten reisen. Die restaurierte Altstadt spiegelt die Geschichte des Ortes wider, der im 19. Jahrhundert aufgrund seiner Wasserlage ein Zentrum der Tuchmacher- und Färberei-Industrie war.
Die Malchower Stadtmühle, die Drehbrücke und die neugotische Kreuzkirche sind Industrie- und Städtebaudenkmale, die man sich bei einem Urlaub in der Mecklenburgischen Seenplatte nicht entgehen lassen sollte. Auch die Klosterkirche des Klosters Malchow, deren Ursprünge im 13. Jahrhundert liegen, wurde während der industriellen Blütezeit der Stadt fertiggestellt. Als Liebhaber der Musik und der Kulturgeschichte reist man wegen des Mecklenburgischen Orgelmuseums nach Malchow, in dem 2.000 Jahre Orgelbau und die Geschichte der romanischen Orgeln Mecklenburgs vorgestellt werden.
Göhren-Lebbin
Die kleine Ortschaft Göhren-Lebbin gehört zum Landkreis Müritz in Mecklenburg-Vorpommern. Verwaltungstechnisch ist Göhren-Lebbin der Stadt Malchow zugeordnet. Göhren-Lebbin ist malerisch gelegen inmitten der über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannte Mecklenburger Seenplatte. Göhren-Lebbin verfügt lediglich über circa 650 Einwohner und hat den Charakter eines noch sehr in seiner ursprünglichen Form belassenen Dorfes. Gerade dieser Umstand macht die Gegend in und um Göhren-Lebbin so attraktiv für erholungssuchende Urlauber aus der ganzen Bundesrepublik. Die Reisen in diese Ecke der Republik werden jeden begeistern. Zu den wirtschaftlich entscheidenden Bereichen in Göhren-Lebbin zählt zweifelsohne der Tourismus. An jeder Ecke trifft man Reisende aus ganz Deutschland. Insbesondere bei Freunden des Kanu-Sports zählt die Mecklenburger Seenplatte mit all ihren verschlungenen See- und Flussläufen zu einem ungemein beliebten Ziel für ausgedehnte Reisen.
Im Mittelpunkt des Aufenthalts in und um Göhren-Lebbin gehört neben der Erholung in landschaftlich äußerst reizvoller Umgebung insbesondere auch der Aktivurlaub. Das Angebot an Bewegungs- und Sportmöglichkeiten in der näheren Umgebung von Göhren-Lebbin sucht seinesgleichen. So wird jede Reise auch ein sportliches Erlebnis. Neben den Möglichkeiten des Aktivssports bietet Göhren-Lebbin jedoch noch wesentlich mehr. Die aus dem 13. Jahrhundert stammende Dorfkirche von Poppentin zählt zu den ältesten Sakralbauten der Region um die Mecklenburgische Seenplatte. Besonders sehenswert ist darüber hinaus auch das Schloss Blücher in Göhren-Lebbin, welches heute ein erstklassiges Hotel beherbergt. So können auf Ihrer nächsten Reise in diese zauberhafte Gegend dort als fürstlich logieren.
Fürstenberger Seenland
Das Fürstenberger Seenland, das zwischen der Mecklenburgischen Seenplatte und dem Ruppiner Land gelegen ist, gehört zu den attraktivsten Erholungsgebieten Deutschlands. Ein Urlaub in der Region wird durch die weitläufigen Hügellandschaften, die zahllosen Seen, Flussläufe und Moore zu einem einmaligen Naturerlebnis. Reist Du als Wassersportler in das Fürstenberger Seenland, findest Du mit der Stadt Fürstenberg an der Havel einen optimalen Ausgangspunkt für Deinen Urlaub. Mit Paddelbooten, Kanadiern und Kajaks, die man an vielen Leihstationen vorfindet, kann man auf natürlichen Wasserwegen durch die Region reisen. Das Brandenburger Wasserfest, das in Fürstenberg auf dem Röblinsee, dem Baalensee und dem Schwedtsee gefeiert wird, bietet Bootsfahrten und eine Reihe von Kulturveranstaltungen.
Der Naturpark Stechlin-Ruppiner Land im Fürstenberger Seenland bietet seinen Besuchern eine unberührte Tier- und Pflanzenwelt. Möchte man im Urlaub Kunst und Kultur genießen, findet man in den Orten der Region ein großes Angebot an Museen, Ausstellungen und Lesungen. Mit einem Besuch in das Zisterzienserkloster in Himmelpfort oder in das Schloss Fürstenberg reist man in die spannende Geschichte der Stadt der Markgrafen von Brandenburg.
Sparow
In Sparow ist ein funktionsfähiges Teerschwelergehöft mit reetgedecktem Fachwerkgehöft (Imbiss), Teerofen, Teich und Streichelzoo zu besichtigen, das sich rühmen kann, Europas größten aktiven Teerofen zu besitzen. Die mecklenburgischen Teeröfen hatten im 17. und 18. Jahrhundert ihre Hauptproduktionszeit, denn der Rohstoff Kiefer, der nur nährstoffarmen Sandboden zum Leben benötigte, war hier reichlich vorhanden. Der Sparower Ofen wurde 1999 nach historischen Bauanleitungen wieder errichtet. Mehrmals im Jahr wird er mit Holz bepackt, zugemauert und bis auf 1.000 °C angeheizt. Zum Schluss der Prozedur kann man sehen, wie der Teerschweler Pech siedet.
Stuer
Gleich am Eingang von Stuer steht die Petruskirche, ein ausgesprochen hübscher und liebevoll restaurierter, barocker Fachwerkbau von 1717. An der Westwand rankt ein 80 Jahre alter Efeustamm empor und gibt dem Ganzen eine romantische Note. Die Stuerer Dorfkirche ist eine der letzten Ständerkirchen in Mecklenburg. Innen hält ein Mittelständer aus Holz die Flachbalkendecke im Lot. Das Gestühl und die Loggien mit ihrem schönen Wappenschmuck derer von Flotow stammen noch aus der Erbauungszeit. Nachfahren dieser Ritterfamilie liegen auf dem umliegenden Friedhof begraben. An den Kirchwänden hängen 65 Sargbeschläge der Flotows in Wappengestalt. Vom Meister des Güstrower Domaltars stammt vermutlich der wertvolle Schnitzaltar aus der Zeit um 1500.
Zwischen den Bäumen hindurch kann man vom Kirchportal den 1998 renaturierten Stuerer See leuchten sehen (10 Min. zu Fuß bis zum Uferweg). Mit der Renaturierung entstand neuer Lebensraum für die Vogelwelt, und auch die Pflanzenwelt wird sich positiv entwickeln. Rundherum führt ein Wander- und Radweg, der mit mehreren Beobachtungstürmen bestückt ist (Fußweg etwa eine Dreiviertelstunde).
Zwischen Stuer und Stuer Vorwerk befinden sich die Überreste einer mittelalterlichen Wasserburgruine, Stammsitz des Geschlechts der Flotows, die 1340 in Stuer ein Lehen erhielten (1 km in Richtung Röbel; in Stuer Vorwerk links in die Dorfstraße, dann immer geradeaus bis zum Ende des Waldwegs; die restlichen Meter sind Fußweg). Die einzelnen Gebäudekompartimente, wie die Vorburg und die fast quadratische Hauptburg, sind noch im Boden erkennbar. In der Mitte des Burghofs stehen noch Backsteinreste des einstigen Wohnturms.
Bad Stuer
Der Ort liegt am südlichen Zipfel des Plauer Sees, umrahmt von Buchenwäldern, Tälern und Wasserquellen. Mit dem Bädertitel schmückt man sich seit 1842. Bis Ende des 19. Jahrhundert wurde in dem alten Sanatorium des Wasserheilbades, das vor einigen Jahren ab-gerissen wurde, getrunken, geschwitzt und geplanscht. Einer der prominentesten Patienten war der Mundartdichter Fritz Reuter, der hier im Winter 1847/48 weilte, weil er hoffte, von seinem Alkoholismus geheilt zu werden. In seinen Briefen an den Freund Fritz Peters zeigt sich, dass man ihm die fröhliche Stimmung nicht wegzuwaschen vermochte: „Mein ganzer Lebenslauf ist Wasser, ich werde damit begossen wie ein Pudel, werde darin ersäuft wie junge Katzen, sitze darin wie ein Frosch und saufe es wie ein Ochs …“ In dem Roman „Ut mine Stromtid“ legt Reuter später dem Unkel Bräsig seine eigenen Erfahrungen in den Mund.
Gegenüber vom Parkplatz des Hotels Stuersche Hintermühle führt ein unauffälliges Brücklein über die Beck, so heißt der Stuersche Bach auf Plattdeutsch. Der Weg verläuft etwa 3 Min. durch einen stillen Waldabschnitt bis zum sogenannten Tal der Eisvögel. Mit ein bisschen Glück kann man hier einige der kleinen azurblau gefiederten Vögel in einer hohen Lehmwand brüten sehen; die reinweißen, rundlichen Eier legen sie in dunklen Höhlungen ab.
Die am Flotelparkplatz vorbeiführende Straße führt rechter Hand zum Haus Seeblick (Seeufer 11), dem ehemaligen Wohnhaus des Heilpraktikers Gustav Bardey. Hier logierte Fritz Reuter während des zweiten Aufenthaltes im Winter 1868/69 privat. Das vorherige Haus, die Villa Seeufer 10, hatte sich der Sohn Hans Bardey, später leitender Kurarzt von Bad Stuer, 1896 oben auf dem Hügel errichtet. Demzufolge wird das Anwesen auch Berghaus genannt.
Die gegenüberliegende Villa Seeufer 17, ein prachtvolles Haus mit reichem Schnitzwerk im russischen Stil, erwarb der Zahnarzt Sührsen 1904 als Sommerhaus (heute Appartements). Sührsen, ein Freund Bardeys, hatte ab 1871 mit der Erfindung und dem Vertrieb von Prothesen viel Geld verdient.
Nonnenkloster Malchow
Am gegenüberliegenden Ufer des Malchower Sees liegt das einstige Nonnenkloster Malchow. Schon von Weitem grüßt der auffallend schlanke und filigrane Backsteinturm der Klosterkirche, die heute als Konzertraum und Standesamt dient. 1298 von Büßerinnen gegründet, wurde das Kloster später von Zisterzienserinnen geführt und fungierte ab 1572 als Damenstift der mecklenburgischen Landstände. Hier wussten die Adligen ihre unverheirateten Töchter in bester Obhut.
Von den ursprünglichen mittelalterlichen Gebäuden hat sich in Malchow nichts erhalten. So wie die Stadtkirche erhielt auch die Klosterkirche nach einem Brand im Jahr 1888 ihr heutiges Aussehen von dem Baumeister Georg Daniel. Die Pläne zu dieser Anlage lieferte jedoch bereits 1849 der mecklenburgische Oberbaurat und Schinkel-Schüler Friedrich Wilhelm Buttel. Aus der Zeit nach dem Brand stammt auch die reiche Kirchenausstattung. Einmalig im gesamten norddeutschen Raum sind die Apostelfenster im Chor und im Querhaus, eine Innsbrucker Glasmalerei. Das Altarbild von Karl Andreae (1823-86), der als Mitglied der Düsseldorfer Malerschule auf dem Gebiet der Kirchenmalerei einen Namen hatte, zeigt die Kreuzigungsszene.
Seitdem die Klosterkirche 1997 in Stadteigentum überging, wurde dort und im Pfarrhaus das Mecklenburgische Orgelmuseum aufgebaut. Die Sammlung besitzt mehrere spielbare Orgeln, vorwiegend aus dem 19. Jahrhundert. Eine Besonderheit ist eine mechanische Orgel, die von Besuchern angespielt werden darf. Während der Saison finden Orgelkonzerte in der Klosterkirche statt.
Neben der Klosterkirche finden sich als Dreiflügelanlage gruppierte Wohngebäude des Damenstifts aus dem 18. und 19. Jahrhundert, die im Laufe der Zeit für kulturelle Zwecke saniert werden sollen.
Wer ein wenig Zeit hat, kann einen kleinen Spaziergang auf der Uferpromenade am Malchower See machen. Etwas weiter hinausliegt links hinter der Klosterkirche der kleine Klosterfriedhof mit den Nonnengräbern.
Mehr über das Malchower Alltagsleben vor allem während der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert erfährt man im Stadt- und Heimatmuseum. In einer Ausstellung über sieben Räume werden Einzelexponate und ganze Gewerbezweige vorgestellt: eine Druckerei aus dem Jahr 1930, eine fast komplette Schusterwerkstatt, eine historische Küche aus den 20/30er-Jahren, ein vollständiger Klassenraum von 1930 mit Lehrerpult und Schulbänken und eine bürgerliche Stube aus den 40ern. Weiterhin wird gezeigt, wie früher Butter hergestellt wurde – aber die allseits größte Heiterkeit hervorrufende Krönung ist ein echter Toilettensessel.
Güstrow
Immer mehr Urlauber entdecken die neuen Bundesländer als interessantes Reiseziel für sich. Besonders in den Sommermonaten reisen jedes Jahr mehr Touristen nach Mecklenburg-Vorpommern, um Sonne, Strand und Meer zu genießen. Doch dieses Bundesland hat noch wesentlich mehr zu bieten. Die Barlach-Stadt Güstrow befindet sich in landschaftlich reizvoller Umgebung, mitten in Mecklenburg-Vorpommern. Um nach Güstrow zu reisen, können Urlauber zwischen Bahn, Auto und Flugzeug wählen. Der Flughafen Rostock-Laage befindet sich in unmittelbarer Nähe. Wer sich für einen Urlaub in Güstrow entscheidet, sollte es auf keinen Fall versäumen, das Schloss zu besuchen. Es wurde bereits im 16. Jahrhundert im Renaissance-Stil erbaut.
Auch das norddeutsche Krippenmuseum in der Heiliggeistkirche wird mit Sicherheit einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Dort können äußerst wertvolle Exponate bestaunt werden. Dabei handelt es sich um diverse Krippen und Madonnenfiguren aus der ganzen Welt. Urlaub soll hauptsächlich Erholung und Entspannung bringen. Was liegt da näher als ein ausgedehnter Spaziergang im Güstrower Natur- und Umweltpark? Dort sind vorwiegend einheimische Wildtiere zu Hause. Warum also in die Ferne schweifen, wenn so viel Kultur im eigenen Land zu entdecken ist?
Barlachs Atelierhaus
Am Ostufer des Inselsees findet sich in Barlachs Atelierhaus am Heidberg der größte Teil seines Schaffensnachlasses. Hier zog der Künstler 1931 ein und bewohnte das Nachbarhaus. In Haus und Garten zeigt eine Dauerausstellung nahezu 300 Skulpturen, 430 Grafiken, Skizzenbücher und Briefe. Das lichtdurchflutete Atelier ist übersät mit Tonreliefs und bronzenen Plastiken, darunter auch Barlachs letzte Arbeit „Die lachende Alte“ von 1937 und Entwürfe für den achtteiligen „Fries der Lauschenden“ von 1935. Alle Werke beeindrucken durch eine klare und schlichte Formsprache. Immer stand bei Barlach die innere Würde des Menschen im Mittelpunkt der Aussage.
Gleich vorn auf dem Grundstück wurde 1998 das neue Ausstellungsforum eröffnet, ein großzügiges und bei großer Sommerhitze erleichternd gut gekühltes Gebäude zur Aufbewahrung der Barlach-Archivbestände und zur Präsentation von Sonderausstellungen. Im 2003 eröffneten Grafik-Kabinett werden Grafiken und Handschriften des Bildhauers, Grafikers und Dichters gezeigt.
Natur- und Umweltpark
Ebenfalls östlich der Altstadt, an der Verbindungschaussee, in einer Ausbuchtung der Nebel, liegt der gut ausgeschilderte Natur- und Umweltpark, kurz NUP genannt. Der 1991 entstandenen NUP passt wegen der vielen Möglichkeiten, Maschinen und Modelle auszuprobieren oder Tiere zu beobachten, besonders für Familien mit Kindern gut ins Programm.
Vom riesigen Parkplatz erreicht man in fünfminütigem Fußmarsch den holzverschalten Rundbau des Besucherzentrums, das zugleich den Eingangsbereich bildet. Hervorragend gestaltet ist die sonnendurchflutete Ausstellung über den Lebenskreislauf des Wassers, zumal Kinder an Rädern, Klappen, Türchen und Rädern drehen, forschen und experimentieren und so die Natur im wahrsten Sinne des Wortes besser begreifen können. Der Hit jedoch sind die 30 m lange Aquarienwände und noch mehr der 12 m lange Aqua-Tunnel aus 14 cm dickem Plexiglas, der in das natürliche Fließwasser der Nebel versenkt wurde. Nach dem Vorbild des weltbekannten Sea World Parks in Florida, wo Haie und Killerwale einen durchsichtigen Meerwassertunnel umschwimmen, geht man auch hier völlig trocken mitten durchs Wasser und hat – bei viel Glück – Einblick in die Raubzüge von Hechten und Forellen aus der Güstrower Unterwasserwelt.
Hinter dem Besucherzentrum erstreckt sich die Parklandschaft, in der weite Wiesen, bewaldete Hügel, Erlenbrüche und die Flussniederung der Nebel mit ihren ausgedehnten Schilfgürteln einander abwechseln. Die großzügigen Wildfreigehege und Volieren, in denen Wildschweine, Damhirsche, Wölfe sowie Seeadler und Eulen leben, sind so konzipiert, dass man sie zum Teil begehen kann. Für Kinder gibt es Streichelgehege und einen Abenteuerspielplatz.
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