Das melancholische Lissabon im Südwesten von Europa bietet Geschichte, volles Leben und ist für einen Trip am Wochenende perfekt. Sprichwörtliche Tiefen und Höhen gehören in Lissabon dazu, somit bleibt Langeweile außen vor. Auf sieben Hügeln, direkt an der Mündung des Flusses „Tejo“ ruht die portugiesische Stadt und lässt die Besucher ein ständiges Auf und Ab erleben, dafür sorgt die gelbe Straßenbahn, die sich ruckelnd durch die Altstadt quält. Allerdings können bei dieser Fahrt geflieste Fassaden und Torbögen bestaunt werden und die Fahrt endet auf einem Berg, auf dem sich das „Castelo Sào Jorge“ befindet. Nach dem Ausstieg aus der Bahn dringt durch den Wind der Geruch von Salz und Tang in die Nase. Von dem Berg aus bietet sich ein atemberaubender Anblick über ein Dächergewirr und Portugals „Golden Gate Bridge“.
Von dem Berg aus kann wunderbar im geschäftigen Stadtviertel „Baixa“ geschlendert werden, in dem sich Boutiquen aneinanderreihen. Die Füße wandeln dabei auf kunstvoll angebrachte Pflastermosaike. Nahe am Platz „Rossio“ wird der eiserne Fahrstuhl „Elevador Santa Justa“ mit seiner stolzen Höhe von 45 Metern sichtbar, der 1902 nach den Plänen eines Schülers gebaut wurde. Die nostalgische Holzkabine bringt den Besucher hoch zum Stadtteil „Chiado“, hier kann erlebt werden, wie wunderbar und doch altmodisch Lissabon sein kann.
Selbst Fußballfans kommen in Lissabon nicht zu kurz. Der Fußballverein „Benfica Lissabon“ zeigt traditionell vor jedem Heimspiel ein fliegendes Maskottchen, ein Weißkopfadler, der dann eine Runde durch das Stadion fliegt, ein atemberaubender, unvergesslicher Anblick.
Verbliebene Geschichte
Mit dem eisernen Fahrstuhl oben angekommen, kann sich ein Überblick auf die Ruinen, im Jahre 1755 von einem Erdbeben zerstört, der Klosterkirche „Igreja do Carmo“ verschaffen. Verbliebene Säulen und Spitzbögen lassen die ehemalige Pracht erahnen. Von dort aus kann die „Rua Garret“ erreicht werden, in dem sich traditionelle Geschäfte und die älteste Buchhandlung „Livraria Bertrand“ weltweit befindet. Das Stöbern in den Läden ist bereits ein Erlebnis für sich, dazu gehört das Ausprobieren portugiesischer Handschuhe und Hüte. Meldet sich der Hunger nach dieser Tour, kann ein Bissen mit dem Sagres Bier genossen und den Klängen der Fado Sängerin gelauscht werden.
Palast und Fabrik
Von „Belèm“ aus lohnt ein Ausflug in die Fabrik „Fabrica dos Pastèis de Belém“. Denn in dieser werden seit 1837 die traditionellen und berühmten Puddingtörtchen hergestellt. Mit einem kleinen Proviant der Törtchen kann es weiter gehen zum „Hieronymuskloster“, ein spätgotisches und bedeutendes Bauwerk der Hauptstadt Lissabon. Das Kloster beherbergt Sarkophage und Grabstätten von den wichtigsten portugiesischen Persönlichkeiten, wie den Schriftsteller und Dichter Fernando, den Seefahrer und Entdecker PessoaVasca da Gama und aus der königlichen Familie 21 Mitglieder. Des Weiteren sind das Archäologische- und Marinemuseum in dem Kloster untergebracht.
Auf dem Rückweg kann der Weg in ein ehemaliges Fabrikgelände eingeschlagen werden, die „LX Factory“. In diesem Gelände befinden sich heute Cafés, alternative Shops und der gigantische Buchladen „Ler Devagar“, das sich im alten Druckereigebäude befindet. Wenn noch Zeit und Lust vorhanden ist, der kann sich mit dem Taxi zum anderen Ende der Stadt bringen lassen, um das „Ozenarium“ mit seinem Reichtum an Fischen und futuristische Bauten nicht zu verpassen.
Lissabon kann also ebenso modern sein.
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