China

Die verbotene Stadt in Peking, Foto: Ling Tang/ Unsplash
Die verbotene Stadt in Peking, Foto: Ling Tang/ Unsplash

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China ist das flächenmäßig drittgrößte Land der Erde und weist unterschiedlichste Landschaftsformen auf: Im Osten findet man fruchtbare Tiefebenen, im Westen steigt die Landschaft an bis zum Hochland von Tibet im Westen und im Südwesten bis zum Himalaja. Von Hochebenen und Steppengebieten wird der Westen von China beherrscht, die im Nordwesten und Norden in Wüsten übergehen. Der Mount Everest (der höchste Berg der Erde) bildet die südliche Barriere von China. Mittelgebirgscharakter hat der dicht besiedelte Osten. Die beiden bedeutendsten Flüsse Chinas, der Huanghe (4875 km lang) und der Yangzijiang (6300 km lang) münden in das Gelbe Meer. Hainan ist mit 34.380 km² die größte Insel von China. Lebensräume von Pandas, Affen, Leoparden und vereinzelt auch Elefanten finden sich im Landesinneren, in dem es Bestände an tropischen Regenwäldern gibt, die in höheren Lagen in Bambuswälder, an den Küsten in Mangroven übergehen. Gazellen und Antilopen findet man in den großen Steppen- und Wüstengebieten im Norden von China. Durch die rasante Industrialisierung, Erosion und Bebauung und durch die Umweltverschmutzung wurde die Flora und Fauna von China stark zurückgedrängt.

Klima in China

Die Klimazonen von China reichen von extremem Kontinentalklima in Zentral- und Nordchina, das in extremes Wüsten- und Steppenklima übergeht, bis zu subtropischem und tropischem Klima im Süden und Südosten Chinas. In der Hauptstadt Beijing/Peking liegt die durchschnittliche Temperatur im Januar bei – 5 Grad und im Juli bei 26 Grad. Zum Landesinneren hinnehmen die großen Niederschlagsmengen deutlich ab.

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Bevölkerung in China

China ist das Land mit der höchsten Bevölkerungszahl der Erde. Man findet im Land circa 40 Millionstädte, dennoch leben heute mehr als 80 % der Chinesen in den ländlichen Regionen. Han-Chinesen mit 92 % bildend die große Mehrheit. Insgesamt 15 % der Chinesen bekennen sich überwiegend zum Buddhismus und zum Islam. Zum Christentum bekennt sich nur 1 % der Bevölkerung von China. Die chinesische Hochsprache wird in den Schulen unterrichtet und in den Medien verwendet. Im Land selbst findet man zahlreiche chinesische Dialekte und Minderheitensprachen, wobei Verständigungsschwierigkeiten mithilfe einer gemeinsamen Schrift überwunden werden. Nur in den großen Metropolen oder als Mitarbeiter in den großen Staatsbetrieben sind die Chinesen sozial abgesichert. Der Familie und der Dorfgemeinschaft obliegt in den ländlichen Gebieten die soziale Absicherung. Staatlich organisiert ist das Gesundheitssystem, das vorwiegend die Städte erreicht. Durch die starke Umwelt- und Luftverschmutzung gibt es erhebliche Probleme im Gesundheitswesen. Straff organisiert und gut ausgebaut ist das Bildungssystem in China. Eine allgemeingültige neunjährige Schulpflicht soll in Zukunft in China eingeführt werden. Über 600 Universitäten und Hochschulen, deren Besuch jedoch kostenpflichtig ist und erst nach der Absolvierung eines politischen Lehrjahres möglich ist, verfügt China. Die Ein-Kind-Politik wurde im Jahr 1979 beschlossen, die insgesamt zu einer deutlichen Verlangsamung des starken Bevölkerungswachstums geführt hat.

Geschichte und Politik in China

Mit der Reichseinigung 221 v. Christus begann die Dynastie der Qin. Der König ließ Gewichte, Maße und Schrift vereinheitlichen, eine zentrale Verwaltung wurde errichtet und das Reich durch eine erste Große Mauer geschützt. Die Erfindung des Papiers fällt in die Zeit der Han-Dynastie, die von 206 bis 220 nach Christus herrschten. China geriet in den folgenden Jahrhunderten zweimal unter Fremdherrschaft: Von 1280 bis 1368 regierte die mongolische Yuan-Dynastie, die Mandschus der Qing-Dynastie herrschten von 1644 bis 1911. Im Chinesisch-japanischen Krieg, der von 1984 bis 1985 dauerte, ging Japan als Sieger hervor und annektierte 1905 Teile der Mandschurei. Auch Taiwan wurde von China an Japan abgegeben. Zur Revolution gegen die kaiserliche Regierung kam es im Oktober 1911. Im Dezember des gleichen Jahres kam es zur Gründung der Republik China unter einem Militärregime, die ab 1916 von einem Bürgerkrieg erschüttert wurde. Unter Mao Zedong wurde im Oktober 1949 die Volksrepublik China gegründet, die bis 1960 mit der Sowjetunion enge Beziehungen unterhielt. In Tibet marschierten 1950 Truppen der Volksrepublik China ein. Tibet wurde 1951 als „autonomes Gebiet“ eingegliedert.

Der Nationale Volkskongress, dessen über 2.900 Abgeordnete alle fünf Jahre zur Wahl stehen, ist das indirekt gewählte Parlament. Der Volkskongress ernennt den Staatspräsidenten von China und übt gemeinsam die Legislative aus. Hongkong und Macao nehmen eine sowohl politischen als auch wirtschaftlichen Sonderstatus innerhalb der Volksrepublik China ein. Sie wurden erst 1997 und 1999 an das Mutterland China zurückgegeben.

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Wirtschaft und Tourismus in China

Das Bruttoinlandsprodukt beträgt ca. 2,3 Billionen US-Dollar, wovon 13 % auf die Landwirtschaft, 46 % auf die Industrie und 412 % auf den Dienstleistungssektor entfallen. Die Landesfläche wird zu 53 % agrarisch genutzt. China ist der weltweit größte Reisproduzent. Weiterhin wird im Süden von China Getreide, Kartoffeln, Sorghum, Nüsse, Ölsaaten, Tee und Baumwolle angebaut. Die Grundlage für den Industriesektor bilden gewaltige Rohstoffvorkommen. 7 % der Beschäftigten arbeiten im Bergbausektor (Kohle, Grafit, Eisenerz, Erdöl, Industrieminerale). Verarbeitete Waren, vorwiegend Maschinen und elektronische Geräte, aber auch Textilien, Baumwolltuch, Bekleidung und Spielzeug sind die Hauptexportgüter von China.

China bietet mit einer 5.000 Jahre alten Kultur und einer vielseitigen und märchenhaften Landschaft viele Anziehungspunkte, die zunehmend touristisch erschlossen werden. Einige der schönste und bedeutendsten Sehenswürdigkeiten sind: die Hauptstadt Beijing (Verbotene Stadt, Himmelstempel, dem Sommerpalast und dem „Platz des himmlischen Friedens“), die gigantischen Yungang Grotten und die Hängenden Gärten, Chengde mit der prächtigen kaiserlichen Sommerresidenz und viele mehr. Die alte Hauptstadt Xi’an liegt am östlichen Ende der historischen Seidenstraße. In dieser Stadt wurde das Grab des ersten Kaisers von China gefunden und dadurch wurde die Stadt weltberühmt. Die Städte Tulufan, Gaochang, Wulumuqi und Kashi mit einer sehenswerten Altstadt und der größten Moschee der Provinz sind vom Islam geprägt. Guangzhou und die ehemalige britische Kronkolonie Hongkong sind die touristischen Zentren von Südchina. Möglichkeiten zu Wassersport und Badeurlaub findet man in Sanya.

Verkehr in China

Über 65.000 km erstreckt sich das Schienennetz von China und verbindet alle wichtigen Städte und Provinzen miteinander und stellt damit das Hauptverkehrsmittel des Landes dar. Das Straßennetz erstreckt sich über 1.118.000 km und ist nur zu einem Fünftel asphaltiert. Allerdings besitzt nur jeder hundertste Chinese ein eigenes Auto. Auf Wasserstraßen von einer Länge von insgesamt 110.600 km wird die bedeutende Binnenschifffahrt von China betrieben. Die größte, von Menschen erbaute Wasserstraße ist der große Kanal, der über 1.782 km lang ist und der von Beijing/Peking bis Hangzhou führt. Ungefähr 2.000 Häfen gibt es in China, von denen 80 für den internationalen Handel geöffnet sind und die von einer der größten Handelsflotten der Erde bedient werden. Das Inlandsflugnetz von China ist hervorragend ausgebaut. Es gibt insgesamt 19 internationale Flughäfen, 206 nationale Flughäfen mit insgesamt 40 chinesischen Fluggesellschaften. Die wichtigsten internationalen Flughäfen liegen in Beijing, Shanghai, Guangzhou und Hongkong.

Flagge von China
Flagge von China

Alle Angaben ohne Gewähr

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