Chile

Torres del Paine National Park, Chile, Foto: Olga Stalska / Unsplash
Torres del Paine National Park, Chile, Foto: Olga Stalska / Unsplash

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Chile zieht sich mit einer Länge von 4.230 km und einer durchschnittlichen Breite von 176 km an der Westküste Südamerikas entlang. Von Norden nach Süden verlaufen zwei Gebirgszüge durch Chile. Die Hauptkordillere im Osten von Chile erstreckt sich parallel zur bis zu 2.500 m hohen Küstenkordillere. Mächtige Vulkane wie der 6.880 m hohe Ojos del Salado oder der Llullaillaco mit 6.723 m liegen im breiteren Nordabschnitt von Chile. An den Hauptkamm der Anden schließt sich im Süden des Landes die stark vergletscherte Patagonische Kordillere an, die sich jenseits der Magellanstraße in der Feuerlandkordillere fortsetzt. Durch Querriegel wird das dazwischen liegende Längstal in mehrere Becken gegliedert. Die Atacama-Wüste liegt im Norden von Chile, im mittleren Landesteil erstreckt sich eine fruchtbare, flachwellige Landschaft mit vielen Seen und im Süden sinkt die Längssenke unter den Meeresspiegel. Zu Erdbeben kommt es in Chile durch die anhaltende Bewegung der Erdkruste. Auch viele Vulkane des Landes sind noch aktiv.

Klima in Chile

Von Nord nach Süd ist Chile in fünf Landschaftsräume unterteilt. Größtenteils aus Wüste besteht der „Große Norden“ von Chile. Er weist eine Niederschlagsmenge von unter 100 mm jährlich auf und ist wegen des Humboldtstroms mit im Jahresmittel 16 Grad bis 18 Grad relativ kalt. Von Punaheiden, Polsterpflanzen und Zwergsträuchern ist die Vegetation geprägt. Südlich des Rio Huasco mit seinen Zwergstrauch- und Sukkulenten-Dornstrauchformationen beträgt die Niederschlagsmenge im „Kleinen Norden“ 100 bis 250 mm. Ein gemäßigt warmes Klima herrscht zwischen Illapel und Concepción in Chile und es fallen bis zu 2.000 mm Niederschläge. Vor allem Hartlaubgewächse und Kulturpflanzen wachsen bei einer mittleren Jahrestemperatur von 13 bis 15 Grad. Im „Kleinen Süden“ gedeihen Laub- und Nadelwälder bis zum Golf von Ancud. Im „Kleinen Süden“ herrscht ein kühl-gemäßigtes, immerfeuchtes Klima mit durchschnittlichen Temperaturen von 12 Grad und es fallen 1.000 mm an Niederschlägen. Im „Großen Süden“ herrschen durchschnittliche Temperaturen von 6 bis 8 Grad und es fallen bis zu 3.000 mm Regen. Ganz im Süden von Chile wird der immergrüne Regen- und Nebelwald von Krüppelwald und Torfmoss-Hochmooren abgelöst.

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Bevölkerung in Chile

Die Bevölkerung von Chile besteht zu 91,6 % aus Mestizen und Weißen und zu 6,8 % aus Indianern. In den Städten von Chile leben 84 % der Bevölkerung. Zum katholischen Glauben bekennen sich 77 % der Chilenen, 13 % sind protestantisch. Bei 77 Jahren liegt die durchschnittliche Lebenserwartung der Bevölkerung von Chile. Rund 15 % der Bevölkerung Chiles leben unterhalb der Armutsgrenze.

Geschichte und Politik in Chile

Von den Spaniern wurde Chile im Jahre 1541 erobert. Chile war ab 1778 unabhängiges Generalkapitanat, 1818 wurde es ein souveräner Staat. Der siegreich beendete „Salpeterkrieg“ aus dem Jahre 1883 und die Ausbeutung der Kupfervorkommen machten Chile zu einem wichtigen Rohstofflieferanten. Allerdings war die innenpolitische Lage von vielen Regierungswechseln geprägt. Zu einem wirtschaftlichen Niedergang und sozialen Spannungen führte der Verlust des Salpetermonopols im Jahre 1918. Nach dem Zweiten Weltkrieg folgte eine weite wirtschaftliche Krise. Politische Gegner wurden unter der grausamen Diktatur des Generals Augusto Pinochet verfolgt und gefoltert. Über 3000 Menschen wurden in dieser Zeit getötet oder verschwanden einfach. Freie Wahlen fanden erstmals 1990 statt. Chile entwickelt sich seit der Amtszeit von Michelle Bachelet zu einem Land mit einer stabilen Demokratie. Seit 1925 ist Chile eine Präsidialrepublik. Die Verfassung von Chile wurde im Jahr 2000 das letzte Mal geändert. Sie sieht ein Zweikammersystem vor. Ab dem 18. Lebensjahr haben die Bürger von Chile Wahlpflicht.

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Wirtschaft und Tourismus in Chile

Das Bruttoinlandsprodukt von Chile beträgt ca. 111 Milliarden US-Dollar, wovon 4 % auf die Landwirtschaft, 45 % auf die Industrie und 51 % auf den Dienstleistungssektor entfallen. Kupfer ist für Chile noch immer ein wichtiges Exportprodukt (schon im 19. Jahrhundert wurde Chile dank Edelmetallen und Salpeter reich). Wein, Obst und Gemüse liefert die Landwirtschaft für den Export. Auch die Fischerei ist für den Export essenziell – kein Land führt mehr Zuchtlachs aus als Chile. Die Forstwirtschaft ist ebenfalls von Bedeutung.

Der Fremdenverkehr ist mit etwa 1,8 Millionen Auslandsgästen kaum entwickelt. Vor allem die Ostinsel, die nordchilenische Küste und die Seen um Osorno sind Ziele ausländischer Besuche. Die Monate Januar und Februar sind die günstigste Reisezeit für einen Besuch in den Süden Chiles. Von Oktober bis März ist die beste Reisezeit für einen Besuch in Mittelchile.

Verkehr in Chile

Das Straßennetz von Chile erstreckt sich über eine Länge von 79.750 km, wovon 11.006 km asphaltiert sind. Rund 6782 km umfasst das Schienennetz. Gut entwickelt ist auch das Überlandbussystem. In Santiago de Chile, der Hauptstadt von Chile, findet man den bedeutendsten Flughafen des Landes. Über den Seeweg wird zu 90 % der Außenhandel abgewickelt.

Flagge von Chile
Flagge von Chile

Alle Angaben ohne Gewähr

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