Reiseführer Helgoland

Die "Lange Anna"auf Helgoland ist das Wahrzeichen der Insel, Foto: Dominik Lückmann / Unsplash
Die "Lange Anna"auf Helgoland ist das Wahrzeichen der Insel, Foto: Dominik Lückmann / Unsplash

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Helgoland (deutsch und dänisch: Helgoland, nordfriesisch: Deät Lun) ist eine kleine deutsche Inselgruppe in der Nordsee. Sie ist ein sehr beliebtes Ziel für eintägige Schiffstouren. Eine Besonderheit der Insel ist die fast völlige Abwesenheit von Autoverkehr, was sie zu einem sicheren und ruhigen Ort und zu einem Hotspot für die Vogelbeobachtung macht. Helgoland ist die einzige deutsche Insel, die nicht in der Nähe der Küste oder zumindest der Mündung eines Flusses liegt (wie etwa Borkum).

Interessante geschichtliche Fakten

Die Insel gehörte bis 1807 zu Dänemark, als sie von britischen Truppen besetzt wurde. Sie wechselte mehrmals den Besitzer zwischen der dänischen, britischen und deutschen Regierung. In einem spektakulären Deal wurde sie im späten 19. Jahrhundert für das deutsche Interesse an Sansibar an Deutschland getauscht, obwohl der Helgoland-Sansibar-Vertrag die zu tauschenden Inseln nicht spezifiziert, da Deutschland nie irgendeine Art von Besitz über Sansibar hatte.

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Der Helgoland-Sansibar-Vertrag

Der Helgoland-Sansibar-Vertrag war ein am 1. Juli 1890 unterzeichnetes Abkommen zwischen dem Deutschen Reich und Großbritannien. Das Abkommen gab Deutschland die Kontrolle über den Caprivi-Streifen (ein Landstreifen, der Deutsch-Südwestafrika Zugang zum Sambesi-Fluss verschaffte), die strategisch günstig gelegene Insel Helgoland in der Nordsee und das Kernland von Deutsch-Ostafrika (Tanganjika). Im Gegenzug erkannte Deutschland die britische Autorität in Sansibar an. Helgoland wurde benötigt, um den neuen Nord-Ostsee-Kanal und die Zufahrten zu den deutschen Nordseehäfen zu kontrollieren. Großbritannien nutzte Sansibar nun als wichtiges Bindeglied für die britische Kontrolle über Ostafrika.

Deutschland erhielt die Inseln Helgoland in der Nordsee, ursprünglich Teil des dänischen Holstein-Gottorp, aber seit 1814 britischer Besitz, den sogenannten Caprivi-Streifen im heutigen Namibia und freie Hand bei der Kontrolle und dem Erwerb der Küste von Daressalam, die den Kern von Deutsch-Ostafrika (später Tanganjika, heute der Festlandteil von Tansania) bilden sollte.

Im Gegenzug übergab Deutschland Großbritannien das Protektorat über das kleine Sultanat Wituland (Deutsch-Witu, an der kenianischen Küste) und Teile Ostafrikas, die für die Briten für den Bau einer Eisenbahn zum Viktoriasee unerlässlich waren, und verpflichtete sich, sich nicht in britische Aktionen gegenüber dem unabhängigen Sultanat Sansibar (d. h. den Inseln Unguja und Pemba) einzumischen. Darüber hinaus legte der Vertrag die deutsche Interessensphäre in Deutsch-Südwestafrika (der größte Teil des heutigen Namibia) fest und regelte die Grenzen zwischen Deutsch-Togoland und der britischen Goldküste (heute Ghana) sowie zwischen Deutsch-Kamerun und Britisch-Nigeria.

Küste von Helgoland, Foto: Bild von Stefan Liening / Pixabay
Küste von Helgoland, Foto: Bild von Stefan Liening / Pixabay

Die Folgen

Großbritannien trennte sich von einem Marinestützpunkt, der die Zufahrten zu den wichtigsten deutschen Marinestützpunkten in der Nordsee abdeckte, der aber unmöglich zu verteidigen sein würde, da Deutschland seine Marine aufbaute. Es erklärte sofort ein Protektorat über Sansibar und erlangte im anschließenden Anglo-Sansibar-Krieg 1896 die volle Kontrolle über das Sultanat. Der Vertrag diente den Zielen des deutschen Kanzlers Leo von Caprivi zum Ausgleich mit den Briten. Nach der Berliner Konferenz von 1884 hatte Deutschland in dieser Phase verloren: Die Deutsche Ostafrika-Kompanie unter Carl Peters hatte zwar einen Landstreifen an der Tanganjikaküste erworben (was zum Abushiri-Aufstand von 1888 führte), aber nie die Kontrolle über die Inseln des Sansibar-Sultanats gehabt; die Deutschen gaben kein vitales Interesse ab. Im Gegenzug erwarben sie Helgoland, strategisch günstig gelegen für die Kontrolle über die Deutsche Bucht, die mit dem Bau des Nord-Ostsee-Kanals ab 1887 für Kaiser Wilhelms II. Pläne zum Ausbau der Kaiserlichen Marine essenziell geworden war. Wilhelms Flottenpolitik scheiterte an einer Verständigung mit den Briten und führte schließlich zu einer Annäherung zwischen Großbritannien und Frankreich, die 1904 mit der Entente cordiale besiegelt wurde.

Während der englischen Zeit schrieb der deutsche Dichter Hoffmann von Fallersleben (der kein Adeliger war, aber in Fallersleben, heute ein Teil von Wolfsburg, geboren wurde, daher der Name) im Exil auf der Insel ein Gedicht, das für die Hymne des österreichischen Kaisers vertont wurde und so zum „Lied der Deutschen“, der deutschen Nationalhymne, wurde.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Helgoland vom deutschen Militär intensiv genutzt, weshalb die britischen Streitkräfte die Insel stark bombardierten und nach dem Krieg versuchten, die Insel in einer der bis dahin größten nicht-atomaren Explosionen zu sprengen. Dies scheiterte jedoch an der rauen, unbeugsamen Nordsee.

Die Insel Düne (auf der sich der Flughafen befindet), die in unmittelbarer Nähe von Helgoland liegt, war früher mit der Mutterinsel verbunden. Eine Sturmflut im 18. Jahrhundert trennte die Inseln, sodass man heute ein Schiff oder Boot benutzen muss, um von einer Insel zur anderen zu gelangen. Pläne, die Inseln mit technischen Mitteln wieder zu verbinden, wurden immer wieder vorgeschlagen, aber von den Helgoländern entschieden abgelehnt, sodass es unwahrscheinlich ist, dass diese in absehbarer Zeit verwirklicht werden.

Helgoland ist eines der wichtigsten Brutgebiete für eine Vielzahl von Seevögeln, und deshalb sind Teile der Insel aus Umweltschutzgründen für die Allgemeinheit (außer für Wissenschaftler) tabu.

Ähnlich wie Åland ist auch Helgoland von der Mehrwertsteuer befreit, sodass man auf der Insel zollfrei einkaufen kann.

Anreise nach Helgoland

Hochgeschwindigkeitskatamaran in Hamburg, Foto: wasi1370 / Pixabay
Hochgeschwindigkeitskatamaran in Hamburg, Foto: wasi1370 / Pixabay

Die Anreise nach Helgoland ist grundsätzlich per Flugzeug, Ausflugsdampfer oder Schnellfähre möglich. Am schnellsten geht es natürlich mit dem Flugzeug von Heide/Büsum oder Bremerhaven auf die Insel. Wer etwas Zeit hat, wählt die bequeme Überfahrt mit dem Ausflugsdampfer. Wer etwas schneller unterwegs sein möchte, aber nicht so viel Geld ausgeben will wie mit dem Flugzeug, kann auch die Schnellfähre als Transportmittel auf der Insel wählen. Wenn man als Tagestourist unterwegs ist, sollte man darauf achten, rechtzeitig am Hafen zu sein, um die letzte Fähre zum Festland zu bekommen. Wenn man zu spät kommt, führt das zu einer unfreiwilligen Übernachtung auf der Insel.

Wir zeigen die Möglichkeiten zur Anreise im Folgenden detaillierter auf.

Flughafen Helgoland (HGL IATA) – auf der Insel Düne

Der Flugplatz hat Verbindungen von Cuxhaven, Hamburg und anderen Orten direkt an oder in der Nähe der Küste, die meisten davon werden von der OFD betrieben. Da es keine internationalen Linien- oder gar Langstreckenflüge gibt, reisen die meisten Besucher mit dem Schiff an, es sei denn, man ist ohnehin in Norddeutschland ansässig, hat nur wenig Zeit und das Geld spielt keine Rolle.

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Anreise mit dem Schiff

Tägliche Touren werden von Cuxhaven und Büsum aus mit dem Schiff und von Hamburg aus mit dem Hochgeschwindigkeitskatamaran angeboten. Die meisten Reisenden besuchen Helgoland als Tagesausflügler. Bootsfahrten ermöglichen einen Aufenthalt von bis zu vier Stunden auf der Insel.

Verkehr auf Helgoland

Helgoland besteht aus einer recht großen Sandsteininsel und einer kleineren Sandinsel in der Nähe. Beide sind es wert, umrundet zu werden. Generell sind Kraftfahrzeuge und Fahrräder auf der Inselgruppe verboten. Dieses Verbot ist in der Straßenverkehrsordnung (StVO § 50) verankert.

Bei einem normalen Tagesausflug mit einer Aufenthaltsdauer von ca. vier Stunden haben Sie genügend Zeit, um die Klippen der Insel zu umwandern, das Aquarium zu besuchen und ein wenig einzukaufen. Für ein tiefergehendes Erlebnis ist ein Aufenthalt von mindestens einer Nacht notwendig. Dies gibt Ihnen Zeit, die Insel und die Badeinsel Düne mit ihrem fabelhaften Strand und dem klaren Wasser zu erkunden.

Im Folgenden möchten wir Ihnen alle wichtigen Sehenswürdigkeiten auf Helgoland etwas genauer vorstellen.

Die vorgelagerte Insel „Düne“

Düne (dänisch: Dynen, nordfriesisch: de Halem) ist eine der beiden Inseln in der Deutschen Bucht, die zusammen die Inselgruppe Helgoland bilden, die andere ist Helgoland selbst.

Die kleine Insel Düne ist Teil des Bundeslandes Schleswig-Holstein. Sie liegt 1,6 Kilometer östlich der Hauptinsel Helgoland und ist Teil des Naturschutzgebietes Helgoland. Die Insel ist 1,26 Kilometer lang und 0,85 Kilometer breit. Sie ist durch die Meerenge von Rede von Helgoland getrennt.

Geschichte

Bis ins 17. Jahrhundert hinein war die Düne mit Helgoland verbunden. In der Silvesternacht 1721 trennte eine große Sturmflut die Düne von Helgoland. Daher wurde die entstandene Insel Düne (englisch: Dune) genannt. Im Jahr 1935 betrug die Größe der Insel 10 Hektar (25 acres). Im Jahr 1940 vergrößerte die Nazi-Regierung die Insel auf 40 Hektar. Diese Vergrößerung diente der militärischen Nutzung. Es wurde ein Flugplatz gebaut, der heute noch genutzt wird. Der Helgoländer Flughafen hat drei Start- und Landebahnen, von denen die längste 480 Meter misst.

Vogelwarte Helgoland

Polarmöwe, eine von vielen Vogelarten auf Helgoland, Foto: Bild von A_Different_Perspective / Pixabay
Polarmöwe, eine von vielen Vogelarten auf Helgoland, Foto: Bild von A_Different_Perspective / Pixabay

Die Vogelwarte Helgoland, eines der ersten ornithologischen Observatorien der Welt, wird von der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Helgoland e.V. betrieben, einem gemeinnützigen Verein, der 1991 gegründet wurde, um die Erforschung der Fauna von Helgoland zu unterstützen. Der Forschungsschwerpunkt liegt auf dem Vogelzug durch Beringungsstudien. Über 400 Arten wurden bereits erfasst. Die OAG Helgoland gibt jährlich einen Vogelbericht heraus.

Helgoland liegt an einer wichtigen Zugroute für Vögel, die die Nordsee überqueren; jahrhundertelang waren sowohl die Zugvögel als auch die Brutvögel eine wichtige Nahrungsquelle für die Inselbewohner. Im frühen 19. Jahrhundert wurde Helgoland auch zu einem wichtigen Lieferanten von Vogelpräparaten für Sammler und Museen. Der Ornithologe und Künstler Heinrich Gätke besuchte die Insel erstmals 1837 und zog 1841 als Sekretär des britischen Gouverneurs dauerhaft dorthin. Er begann mit dem Sammeln von Raritäten, sowohl für künstlerische als auch für wissenschaftliche Zwecke und verbrachte die nächsten 60 Jahre damit, die Vögel zu studieren und prägte den Begriff „Vogelwarte“. 1891 veröffentlichte er ein Buch („Die Vogelwarte Helgoland“) über seine Forschungen, 1895 erschien eine englische Übersetzung. Die moderne Vogelwarte wurde 1910 von Hugo Weigold mit einem systematischen Fang- und Beringungsprogramm unter Verwendung der von ihm entwickelten „Helgoländer Fallen“ gegründet.

Leuchtturm Helgoland

Vom Flakturm im 2. Weltkrieg zum Leuchtturm auf Helgoland, Foto: Bild von Wolfgang Vogt / Pixabay
Vom Flakturm im 2. Weltkrieg zum Leuchtturm auf Helgoland, Foto: Bild von Wolfgang Vogt / Pixabay

Der Leuchtturm Helgoland wurde während des Zweiten Weltkriegs ursprünglich als Flakturm gebaut, ehe man ihn 1952 zum Leuchtturm umbaute. Er verfügt über das stärkste Licht an der deutschen Nordseeküste mit einer Reichweite von 28 Seemeilen (52 km), so dass er bis auf die ostfriesischen und nordfriesischen Inseln und Halligen zu sehen ist. Betrieben wird der Leuchtturm vom Wasser- und Schifffahrtsamt Tönning.

Geschichte

Der erste Leuchtturm auf Helgoland wurde 1811 von Trinity House gebaut, als Helgoland unter britischer Herrschaft stand. Der von Daniel Alexander entworfene sogenannte „englische Leuchtturm“ war 67 Meter über dem Meeresspiegel gelegen. Er stellte ein wichtiges Hilfsmittel für die Schifffahrt in der Deutschen Bucht dar, denn sein Licht war etwa doppelt so weit sichtbar wie das des wenige Jahre zuvor errichteten Leuchtturms Cuxhaven. Der englische Leuchtturm wurde bald nach der Einweihung eines Neubaus im Jahr 1902 abgerissen. Die Laterne und die Optik des englischen Leuchtturms wurden auf die Ostseeinsel Fehmarn verbracht, wo man sie im Leuchtturm Staberhuk montierte. Dort sind sie noch heute in Betrieb.

Der Bau des neuen Leuchtturms wurde 1902 von der preußischen Verwaltung in Auftrag gegeben. Dieser Leuchtturm war von 1902 bis zu seiner kriegsbedingten Zerstörung im Jahr 1945 in Betrieb. Er wurde als runder Backsteinturm nach den gleichen Plänen wie das Leuchtfeuer Kap Arkona auf Rügen in der Ostsee gebaut. Bei einem Bombenangriff auf Helgoland am 18. April 1945 durch die Royal Air Force wurde dieser Leuchtturm zerstört und der Wärter getötet.

1941 war auf Helgoland ein quadratischer Flakturm aus stark bewehrtem Beton errichtet worden. Er überstand als einziges Gebäude die Detonation von 6.700 Tonnen Sprengstoff durch die Royal Navy auf der Insel am 18. April 1947, die die militärischen Einrichtungen und Bunker im Felsen der Insel zerstören sollte. 1952 wurde dieser Turm zu einem Behelfsleuchtturm umgebaut. Die heutige Form mit einer Backsteinverkleidung entstand bei einer Renovierung 1965. Später wurden auf dem Laternenhaus ein Radarsensor, Marine- und Mobilfunkgeräte und ein elektrisches Leuchtfeuer installiert.

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Optik und Charakteristik

Die Lichtcharakteristik des heutigen Helgoländer Leuchtturms beinhaltet einen Lichtblitz alle fünf Sekunden (FL 5s). Die Reichweite beträgt 28 Seemeilen und ist für die Leuchttürme der deutschen Nordseeküste vergleichsweise hoch.

Der englische Leuchtturm von 1811 war mit Argand-Lampen und Reflektoren ausgestattet. Im Jahr 1876 wurden diese von Trinity House durch ein feststehendes Fresnel-Linsenfeld erster Ordnung ersetzt, das John Hopkinson von Chance Brothers in Birmingham, Großbritannien, entwarf und herstellte.

Der Leuchtturm von 1902 wurde mit Elektrizität beleuchtet. In einer ungewöhnlichen Anordnung kombinierte man Bogenlampen mit versilberten Glasparabolreflektoren, um ein rotierendes Array von drei Scheinwerfern zu bilden, die alle fünf Sekunden einen Blitz erzeugten. Zusätzlich drehte sich ein vierter Scheinwerfer, der über den anderen drei angebracht war, mit der dreifachen Geschwindigkeit der anderen, um einen Zwischenblitz zu erzeugen. Jeder Lichtstrahl hatte eine Intensität von 30.000.000 Candlepower. Die Anlage wurde von Siemens in Nürnberg entworfen und gebaut.

Die Optik des heutigen Leuchtturms wurde im Jahr 1963 modernisiert. Das Gerät besteht aus drei Sammellinsen in zwei Ebenen, die mit einem Winkelabstand von 120° an einem elektrischen Rotator montiert sind. Diese Linsen haben einen Brennpunkt von 250 Millimetern und werden von einer 2.000 Watt starken Xenon-Bogenlampe beleuchtet. Mit einer Lichtstärke von 35 Millionen Candela ist Helgoland das stärkste Licht an der deutschen Nordseeküste. Seit 1982 wird der kleinere Leuchtturm auf der Insel Düne, die der Hauptinsel Helgoland vorgelagert ist, vom Leuchtturm Helgoland aus ferngesteuert.

Das Wasser- und Schifffahrtsamt Wilhelmshaven nutzt den Leuchtturm Helgoland als Relaisfunkstelle zur Regelung des Schiffsverkehrs in der östlichen Deutschen Bucht.

Lange Anna

Die "Lange Anna" auf Helgoland, Foto: Frederic Diercks / Pixabay
Die „Lange Anna“ auf Helgoland, Foto: Frederic Diercks / Pixabay

Die Lange Anna ist ein 47 Meter hoher Felsen aus Buntsandsteins auf Helgoland. Das Besteigen des Felsens ist nicht erlaubt, Touristen können ihn lediglich aus der Ferne betrachten. Die Lange Anna wurde 1969 zum Naturdenkmal erklärt.

Der Felsen unterliegt einem starken Verwitterungs- und Zersetzungsverschleiß. Es wurde beschlossen, dass jede weitere Anstrengung zu seiner Erhaltung den Prozess nur verlangsamen kann, sodass die Lange Anna heute ihrem Schicksal überlassen ist. Experten gehen von einer akuten Einsturzgefahr der oberen zwei Drittel aus, da die Sandschicht in 16 Metern Höhe über dem Meeresspiegel, die bereits die dünnste Stelle der Langen Anna ist, instabil wurde.

Einkaufen auf Helgoland

Helgoland ist eine zollfreie Zone. Tabak und Alkohol können hier ebenso gekauft werden wie Elektronik und andere hochpreisige Artikel. Die Geschäfte auf Helgoland bieten u. a. eine umfangreiche Sammlung von schottischen Malt Whiskeys an.

Selbstverständlich sind beim Einkauf die bekannten Zollfreigrenzen bzw. Freimengen zu beachten. Achtung: Zollbeamte können Ihre Waren beim Wiedereinsteigen zur Rückreise durchsuchen – also bleiben Sie entweder unter den Grenzwerten oder deklarieren Sie Ihre Importe korrekt.

Wie in den Duty-Free-Bereichen einiger Flughäfen können Sie auch Süßigkeiten oder Spirituosen bekommen, die normalerweise nicht auf dem Festland verkauft werden oder zumindest nicht in dieser Verpackungseinheit. Die Preise sind jedoch für alle Waren außer den hochverzollten vergleichbar mit denen an Flughäfen (d. h. relativ hoch).

Kulinarisches auf Helgoland

Tagsüber bieten die meisten Restaurants nur kleine Snacks an, da der Durchschnittsreisende nur eine sehr begrenzte Zeit auf der Insel hat. Helgoland war früher das Zentrum der Hummerfischerei in Deutschland. Hummer wird immer noch als lokale Spezialität serviert, ebenso wie Krabbenscheren (Knieper) und alle Arten von einheimischen Meeresfrüchten (Scholle, Krabben, Hering).

Tipps zur Einkehr:

Ein besonderer Tipp: Der berühmte Helgoländer Eiergrog wird aus braunem und weißem Rum, Eiern, Zucker und heißem Wasser hergestellt. Er ist sehr alkoholhaltig und sollte mit Vorsicht genossen werden!

Übernachten auf Helgoland

Es gibt viele Möglichkeiten zur Übernachtung auf Helgoland – für jeden Geldbeutel, einschließlich einer Jugendherberge. Unterkünfte, auch Camping am Strand, sollten im Voraus gebucht werden, da es keine Möglichkeit zur Weiterreise gibt, sollte die Insel ausgebucht sein, sobald die Schiffe am Nachmittag abgefahren sind.

Auf der Insel Düne gibt es einen kleinen Campingplatz für Zelte. Die Preise richten sich nach der Größe des Zeltes. In der Saison von Mitte Juni bis Mitte September sind mit etwa 8-20 Euro pro Nacht zu rechnen, von Mai bis Mitte Juni und Mitte September bis Mitte Oktober 7-15 Euro.

Übernachtungstipps:

Gesundheit auf Helgoland

Das besondere Klima, das Wattenmeer und die Dünenlandschaft tief im Ozean, das schätzten die Menschen schon damals. Heutzutage wird Helgoland entweder von Tagesgästen besucht, die zum Einkaufen auf die Insel kommen, oder von Gästen, die länger bleiben und die Angebote des offiziellen Seebades nutzen. Natürlich kann man hier auch wunderbar entspannen und verschiedene Gesundheitsanwendungen nutzen.

Es gibt ein Kurhaus, das eine breite Palette an verschiedenen Kuranwendungen anbietet. Es gibt auch einige Fachkliniken auf der Insel, die sich die besonderen Gegebenheiten vor Ort zunutze machen. Aber auch wer sich abseits des Festlandes erholen möchte, ist hier auf Helgoland genau richtig. Hier kann man sich ein Fahrrad ausleihen oder zu Fuß die nicht allzu große Insel erkunden, um den Kopf freizubekommen. Und wer nach etwas Action sucht, kann sich auf eine Shoppingtour ins Zentrum von Helgoland begeben. Wie bereits beschrieben, trifft man hier auf die Tagestouristen, die auf der Suche nach günstigen Schnäppchen sind.

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Sprachen auf Helgoland

Eine Besonderheit (neben der hochdeutschen Sprache) ist die „Ursprache“ Helgoländisch (Halunder). Sie ist ein Dialekt der nordfriesischen Sprache, der nur auf Helgoland gesprochen wird. Er wird heute von etwa 500 der 1.650 Einwohner der Insel gesprochen und auch in den Schulen unterrichtet. Helgoländisch ist eng mit den insularen nordfriesischen Dialekten Fering und Öömrang verwandt, da die mittelalterliche Fischerei um Helgoland Friesen von Föhr und Amrum anlockte und seitdem enge Kontakte bestehen. Tatsächlich sind Fering und Öömrang dem Helgoländer Dialekt in sprachlicher Hinsicht näher als dem der Nachbarinsel Sylt, Söl’ring. Helgoländisch enthält auch eine Vielzahl von Lehnwörtern aus dem modernen Englisch des 19. Jahrhunderts, was auf die 83-jährige britische Kontrolle der Insel zurückzuführen ist.

James Krüss ist wohl der bedeutendste Autor von Gedichten und Erzählungen auf Helgoländisch, während Maria Leitgeber (1906-1979) die umfangreichste Prosa schrieb.

Am 24. Dezember 2004 trat in Schleswig-Holstein ein Landesgesetz in Kraft, das die nordfriesische Sprache für den offiziellen Gebrauch im Kreis Nordfriesland und auf Helgoland anerkennt.

Besonders begehrt: Post & Briefmarken von Helgoland

Raritäten-Steckkarte, "Briefmarken von und über Helgoland", Foto: Deutsche Post
Raritäten-Steckkarte, „Briefmarken von und über Helgoland“, Foto: Deutsche Post

Während der Zeit, als Helgoland in britischem Besitz war, wurden zwischen 1867 und 1890 etwa 20 Briefmarken herausgegeben. Es gab bis zu acht Nachdrucke eines Wertes und auch eine große Anzahl von Nachdrucken, die als Berliner, Leipziger bzw. Hamburger Nachdrucke bezeichnet werden. Die Berliner Nachdrucke sind teilweise von besserer Qualität als die Originale. Die Nachdrucke wurden zwischen 1875 und 1895 hergestellt. Daher enthalten viele alte Sammlungen Nachdrucke und keine Originale.

Einige Experten glauben, dass es sieben Millionen Nachdrucke im Vergleich zu den bekannten 1,5 Millionen Originalen gab, von denen vielleicht die Hälfte über die Post verkauft wurde und der Rest an Händler, wenn sie aus dem Verkehr gezogen wurden. Einige wenige Drucke wurden nie postalisch verkauft, fanden aber dennoch ihren Weg in die Hände von Händlern.

Gedruckt wurden die Briefmarken von der Preußischen Staatsdruckerei in Berlin. Sie wurden bis 1875 in Hamburger Schilling gestückelt, dann erschienen auf jeder Briefmarkenausgabe sowohl die Werte des Deutschen Reiches als auch die des Vereinigten Königreichs (die Farthing/Penny-Ausgaben). Alle sind mit einer Silhouette von Königin Victoria geprägt, mit Ausnahme der vier höchsten Werte, die Helgoländer Wappen darstellen.

Postfrische Briefmarken von Helgoland sind moderat bis mittelpreisig, es gibt aber auch einige Raritäten mit Preisen von bis zu 1.000 Euro. Einige gebrauchte Briefmarken haben bei Auktionen bis zu 4.800 Euro gebracht, postfrische Exemplare gingen teilweise für 10.000- bis 12.000 Euro an Sammler. Dies ist ein Anreiz für Fälschungen. Da manche gebrauchte Briefmarken wertvoller sind als postfrische Marken, sind gefälschte Poststempel reichlich vorhanden und auf vermeintlich hochwertigen Stücken sogar die Regel. Wegen der vielen gefälschten Stempel und der vielen Nachdrucke ist es für Sammler von Helgoland-Briefmarken ratsam, sich entweder sachkundig zu machen oder sich auf Spezialisten zu verlassen; die meisten seriösen Händler nehmen sie wegen der Häufigkeit von Nachdrucken und Fälschungen nicht an. Dem Sammler, der Experte werden will, wird empfohlen, sich mit dem Michel Deutschland Spezial Katalog vertraut zu machen, oder zumindest die „Helgoland Philatelie“ von Helmuth Lemberger zu erwerben. Der größte Teil der diesbezüglichen philatelistischen Literatur ist in deutscher Sprache verfügbar.

Das Helgoländer Postamt verwendete zum Verschließen von amtlichen Postumschlägen Papierklebesiegel nach deutscher Art. Es sind mindestens zwei Exemplare einer hellblauen und eine rote Variante bekannt.

Weitere Postsachen mit Sammlerwert

Postsachen, die von Helgoland ausgegeben wurden (und teilweise noch werden), waren bzw. sind Briefumschläge, Postkarten, Antwortkarten und Zeitungsumschläge. Genau wie die Briefmarken von Helgoland wurden viele dieser Artikel unter Verwendung der Originalplatten nachgedruckt.

Übersicht:

  • Zwei verschiedene Briefumschläge wurden herausgegeben, eine 1½ Pence/10 Pfennige im Jahr 1875 und eine 2½ Pence/20 Pfennige im Jahr 1879, beide mit einem geprägten Kopf von Königin Victoria.
  • Es wurden drei Antwortpostkarten ausgegeben, eine 3 Farthing/5 Pfennige (x2) im Jahr 1876, mit einem geprägten Kopf von Königin Victoria, eine 1½ Pence/10 Pfennige (x2) Überdruck im Jahr 1879 auf die Ausgabe von 1876 und eine 5 Farthing/10 Pfennige (x2) im Jahr 1979, mit dem Wappen von Helgoland.
  • Es wurden drei verschiedene Postkarten verausgabt, eine im Jahr 1879 mit einem Nennwert von 1½ Pence / 10 Pfennige, beide mit einem Überdruck auf einer nicht verausgabten Postkarte zu 3 Farthing/5 Pfennige, eine im Jahr 1878 mit einem Motiv mit dem Wappen von Helgoland und eine ähnliche im Jahr 1879, beide mit einem Wert von 5 Farthing/ 10 Pfennige.
  • Am 13. Februar 1878 wurden drei verschiedene Zeitungsumschläge mit dem Wappen von Helgoland ausgegeben, ein 2 Farthings/3 Pfennige in Grün, 3 Farthings/5 Pfennige in Braun und ein 1½ Pence/10 Pfennige in Blau. Der 2 Farthings/3 Pfennige Umschlag ist der einzige Umschlag, von dem bekannt ist, dass er neben dem Druck auf gelbem Papier auch in der Originalfarbe sowie in Schwarz, Gold, Rosa und Gelb nachgedruckt wurde. Ein Vorrat an 3 Farthings/5 Pfennige Umschlägen auf rosa getöntem Papier kam erst nach der Übergabe Helgolands an Deutschland an und wurde daher nicht für postalische Zwecke verwendet. Von allen drei Umschlägen existieren Fälschungen.

Helgolands Zukunft

Die Haupteinnahmequelle der Bewohner von Helgoland ist seit vielen Jahren der Tourismus, insbesondere die vielen tausend Tagestouristen, welche jedes Jahr auf die Insel kommen. Trotzdem schaffte sich Helgoland in den letzten Jahren ein weiteres Standbein und verlagerte einen Schwerpunkt vom Tourismus auf Offshore-Windparks.

Angenehmer Nebeneffekt: Aufgrund der immer weiter zunehmenden Offshore-Windpark-Entwicklung in der Nordsee werden die örtlichen Hotelzimmer immer häufiger an entsprechende Techniker vermietet.

Etwa 30 km nördlich der Insel entstanden in den letzten Jahren die Offshore-Windparks NordseeOst (295 MW) von RWE Innogy und MeerwindSüd / Ost (288 MW) der WindMW GmbH.

Neben der Nutzung der Insel als Baubasis werden die Windparks über einen Zeitraum von 20 Jahren von den neu entstehenden Servicestationen im Südhafen der Insel betrieben und gewartet.

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