Die Top-50-Sehenswürdigkeiten weltweit | Teil 1

Es gibt einiges auf dieser Welt zu sehen. Wir zeigen Euch in dieser Mini-Serie die 50 bekanntesten Sehenswürdigkeiten - u.a. die Blue Mountains in Australien, Foto: Fidel Fernando / Unsplash
Es gibt einiges auf dieser Welt zu sehen. Wir zeigen Euch in dieser Mini-Serie die 50 bekanntesten Sehenswürdigkeiten - u.a. die Blue Mountains in Australien, Foto: Fidel Fernando / Unsplash
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Ägypten – Tal der Könige

Auch das Grab von Pharaonin Hatschepsut liegt im Tal der Könige, Foto: Jeremy Zero / Unsplash
Auch das Grab von Pharaonin Hatschepsut liegt im Tal der Könige, Foto: Jeremy Zero / Unsplash

Das Tal der Könige ist eine riesige Begräbnisstätte am Berg El Qurn, in der zahlreiche Pharaonen der 18. bis 20. Dynastie beigesetzt wurden. Das gesamte Areal gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Das Tal der Könige windet sich umgeben von steilen Felswänden rund um den Berg Qurn gegenüber der Stadt Karnak. Das Areal ist die größte in Ägypten gefundene Nekropole. Bis zum heutigen Zeitpunkt wurden mehr als Gräber aufgefunden. Obwohl das Gebiet im Verlauf der Jahrhunderte immer wieder von Grabräubern und Schatzsuchern aufgesucht wurde, bargen die Forscher in der Neuzeit zahlreiche wertvolle Funde, die Aufschluss über das Leben in der einstigen Hochkultur am Nil geben. Für die Königsgräber wurde ein unterirdischer Stollen in den Fels getrieben, der in der Grabkammer des ägyptischen Herrschers endete. Dort ruhte der Sarkophag mit dem einbalsamierten Leichnam des Pharaos. Kostbare Grabbeigaben sollten den König auf dem Weg ins Jenseits begleiten. Die gefundenen Artefakte besitzen eine gewaltige Bedeutung für das heutige Verständnis der ägyptischen Kultur.

Der bislang bedeutsamste Fund im Tal der Könige gelang im Jahr 1922 dem britischen Ägyptologen Howard Carter, als er das nahezu unversehrte Grab des ägyptischen Pharaos Tutanchamun entdeckte. Der König lebte vor rund 3.300 in dem Land am Nil und bestieg bereits im Alter von acht Jahren den Thron. Er war ein Herrscher der 18. Dynastie und regierte von 1347 bis 1339 v. Chr., bevor er in jungen Jahren im Alter zwischen 18 und 20 Jahren verstarb. Im Grab des Pharaos entdeckte Carter neben der Mumie Tutanchamuns umfangreiche Beigaben, die vor dem Zugriff von Plünderern verschont geblieben sind. Zu den Funden gehörten Alltagsgegenstände, Möbel, Götterfiguren und zahlreiche goldene und mit Blattgold verzierte Utensilien. Als einer der bedeutendsten Funde gilt die goldene Totenmaske des Pharaos, die ihn vom Kopf bis zur Brust bedeckte. Darüber hinaus wurde der vergoldete Thron des Herrschers sowie Einzelteile von Streitwagen, Waffen und Haushaltsgegenstände geborgen. Die kostbaren Schätze werden heute im Ägyptischen Museum in Kairo aufbewahrt.

Das älteste Grab im Tal der Könige ist das Grab des Pharaos Thumosis I. Er herrschte zwischen 1530 und 1520 v. Chr. Er war wohl der erste König, der sich von der traditionellen Pyramidenbestattung abwandte und eine neue, unauffälligere Form des Begräbnisses wählte. Da nur ein Stollen unter die Erde führt, war das Grabmal leichter zu bewachen und das Aufbrechen der Grabkammern bereitete potenziellen Plünderern große Schwierigkeiten. Darüber hinaus war die Abgeschiedenheit am Rande der Wüste ein weiterer Punkt, der bei der Auswahl des Begräbnisortes berücksichtigt wurde. Bis auf das Grab des Tutanchamun waren trotzdem alle bisher entdeckten Gräber geplündert. Das jüngste bisher entdeckte Grabmal wird Ramses XI. zugeordnet, der zwischen 1100 und 1085 v. Chr. das Land regierte. Damit wurden über einen Zeitraum von knapp 500 Jahren alle ägyptischen Pharaonen im Tal der Könige beigesetzt.

Das Areal gehört heute zu den größten Touristenattraktionen Ägyptens. Allerdings ist nur ein kleiner Teil der Grabanlagen für den Besucherverkehr geöffnet und frei zugänglich. Grund ist die steigende Luftfeuchtigkeit, die auf die Besucherströme zurückzuführen ist. Dadurch werden unter anderem Wandmalereien nachhaltig geschädigt. Aus diesem Grund ist das 3.000 Jahre alte Grabmal Sethos I. seit Jahren geschlossen. Die mehr als 140 Meter lange Grabkammer ist mit kunstvollen Wandmalereien ausgeschmückt und wird aus diesem Grund als die „Sixtinische Kapelle der ägyptischen Kunst“ bezeichnet. Bei dieser Begräbnisstätte handelt es sich um das größte bisher gefundene Grabmal eines ägyptischen Pharaos. Mit dem Erwerb einer Eintrittskarte erhalten Sie derzeit Zugang zu drei Grabstätten. Für die Besichtigung des Grabmals des Tutanchamun wird eine gesonderte Eintrittskarte benötigt. Das Filmen und Fotografieren war im Tal der Könige seit Jahren nur in sehr beschränktem Maße gestattet. Seit 2009 ist es den Besuchern nicht mehr erlaubt, Kameras mit sich zu führen.

Ägypten – Pyramiden von Gizeh

Eine der Pyramiden in Gizeh, Foto: Spencer Davis / Unsplash
Eine der Pyramiden in Gizeh, Foto: Spencer Davis / Unsplash

Die Pyramiden von Gizeh erheben sich rund 15 Kilometer vom Stadtzentrum Kairos entfernt und gehören zu den ältesten erhaltenen Bauwerken der Menschheit.

In der Antike waren die Pyramiden von Gizeh in Ägypten eines von den Sieben Weltwundern. Gleichzeitig sind sie das Einzige, was im Lauf der Jahrhunderte erhalten blieb. Gemeinsam mit dem Sphinx von Gizeh gehören die Pyramiden seit 1979 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Erbaut wurden sie in der Zeit zwischen 2.600 und 2.500 v. Chr. in der 4. Dynastie der ägyptischen Pharaonen. Sie befinden sich auf einem Kalksteinplateau am westlichen Rand des Niltales und liegen rund acht Kilometer von der Stadt Gizeh entfernt. Das Aussehen entspricht heute einer stufenförmigen Pyramide, doch ursprünglich waren die Seitenwände mit Steinplatten verkleidet und besaßen eine glatte Oberfläche. Reste dieser einstigen Verkleidung sind an der Spitze der Chepren-Pyramide noch heute erkennbar. Bei dem Bauwerksensemble handelt es sich um drei erkennbare Pyramiden und einen vierten Pyramidenbau, der das Grab der ägyptischen Königin Chentkaus I. beherbergt und den Charakter einer zweistufigen Pyramide besitzt.

Die größte Pyramide ist die Cheops-Pyramide, die als Grabmal des Pharaos Cheops diente. Der ägyptische Herrscher regierte etwa zwischen 2.620 und 2.580 v. Chr. Bis zum Mittelalter war die Cheops-Pyramide das größte, von Menschenhand geschaffene, Bauwerk der Erde. Ursprünglich besaß die Pyramide eine Höhe von 146 Metern. Heute ist sie noch knapp 139 Meter hoch. Etwa 3 Millionen Steinblöcke wurden benötigt, um das Bauwerk zu errichten. Das durchschnittliche Gewicht der Blöcke liegt bei rund 2,5 Tonnen. Im Inneren befindet sich mit der sogenannten Großen Galerie ein riesiger Raum mit einer Länge von 47 Metern und einer Höhe von 8,50 Metern. Die Grabkammer des Königs liegt am Ende der Galerie. Dort befinden sich die Überreste eines Sarkophags. Darüber hinaus existieren mit der Königinnenkammer und der sogenannten ersten Grabkammer weitere Räume innerhalb der Cheops-Pyramide. Damit ist sie die einzige Pyramide, die über mehrere Grabkammern verfügt.

Die Chephren-Pyramide ist die mittlere der drei Pyramiden. Sie besitzt eine Höhe von 136 Metern und eine Seitenlänge von 215 Metern. Wegen der erhöhten Position wirkt sie deutlich größer als die Cheops-Pyramide und wird mit dieser von den Besuchern häufig verwechselt. An die Pyramide gelangen Sie über einen 400 Meter langen Aufweg, der von Relieftafeln geschmückt ist und am Sphinxtempel, am Großen Sphinx von Gizeh und am Totentempel vorbeiführt. Ausgangspunkt ist der Taltempel, der eine quadratische Grundfläche von 45 × 45 Meter besitzt. Die kleinste Pyramide des Ensembles ist die Mykerinos-Pyramide, die das Grab des gleichnamigen Pharaos beherbergte. Mit einer Höhe von 65 erreicht sie nicht einmal die halbe Höhe der beiden anderen Pharaonengräber. Die Spitze war ebenfalls mit Kalksteinplatten verkleidet, während der untere Bereich aus Graniteinfassungen besteht. Von den zugehörigen Tal- und Totentempeln sind heute nur noch Überreste vorhanden.

Mit der systematischen Erforschung der Pyramiden von Gizeh wurde im 19. Jahrhundert begonnen. Im Gegensatz zu den Pharaonengräbern im Tal der Könige wurden in den Pyramiden von Gizeh weder Inschriften noch Grabbeigaben oder Mumien gefunden. Am Bau der monumentalen Gräber waren nach heutigen Erkenntnissen rund 10.000 Arbeiter beteiligt. Unklar ist indes, wie die tonnenschweren Steinblöcke übereinander aufgeschichtet wurden. Obwohl Forscher davon ausgehen, dass den Ägyptern das Rad bereits bekannt war, kamen beim Bau der Pyramiden keine Fuhrwerke zum Einsatz. Es wird angenommen, dass der Transport der Steine über aufgeschüttete Rampen erfolgte. In der Umgebung der Pyramiden wurden die Steinbrüche, in denen das Baumaterial gewonnen wurde, und die Lagerplätze der Arbeiter entdeckt. Darüber hinaus wurden die Überreste von sechs Holzbooten geborgen, die seit der Restaurierung im Museum neben der Cheops-Pyramide zu besichtigen sind. Bis heute sind die letzten Rätsel der Pyramiden von Gizeh nicht gelöst, was selbst in der Gegenwart Anlass zu abenteuerlichen Spekulationen über ihre Entstehung gibt.

Australien – Blue Mountains

Blick auf den Blue Mountains Nationalpark in New South Wales, Australien. Foto: Jacques Bopp / Unsplash
Blick auf den Blue Mountains Nationalpark in New South Wales, Australien. Foto: Jacques Bopp / Unsplash

Die Blue Mountains liegen im gleichnamigen Nationalpark, der mit seinen reißenden Flüssen, tiefen Canyons und dichten Eukalyptuswäldern zahlreiche spektakuläre Naturlandschaften beherbergt.

Der Blue Mountains Nationalpark ist Teil des UNESCO-Weltnaturerbes Greater Blue Mountains World Heritage Area. Er liegt rund 50 Kilometer westlich von Sydney im australischen Bundesstaat New South Wales und gehört zu den meistbesuchten Naturschutzgebieten des australischen Kontinents. Sie erreichen den Nationalpark von Sydney aus über den Great Western Highway. In der Ortschaft Penrith beginnt das Naturreservat hinter der Brücke, die den Nerang River überquert. Nachts sind bei hoher Waldbrandgefahr und drohenden Unwettern einige Bereiche des Parks geschlossen. Der Blue Mountains Nationalpark liegt in der gemäßigten Klimazone. Beste Reisezeit für eine Besichtigung der Naturwunder liegt zwischen Frühling und Herbst. Im Winter können die Temperaturen in den höher gelegenen Bereichen bis auf den Gefrierpunkt absinken. In dieser niederschlagsarmen Zeit steigt die Gefahr von Waldbränden, was unter Umständen zur Sperrung einiger Regionen für den Besucherverkehr führen kann.

Die Entstehung der als Blaue Berge bezeichneten Gebirgsregion begann vor rund 200 Millionen Jahren mit der Ansammlung verschiedener Materialien. Verschiedenfarbige Schichten im Sedimentgestein der tiefen Schluchten liefern einen Einblick in die Entwicklungsgeschichte der urwüchsigen Berglandschaften. Vor etwa 60 Millionen Jahren hob sich die Region an und formte bizarre Felsformationen und tiefe Canyons. Die Erosion ließ im Lauf der Jahrmillionen eindrucksvolle Felsspitzen entstehen. Zu den markantesten Formationen gehören die Felsnadeln der Three Sisters. Die Basaltspitzen deuten auf vulkanische Aktivität in der Frühzeit der Erdgeschichte hin. Seit Jahrtausenden wurde die Gebirgsregion der Blue Mountains von den Darug und Gundungurra Aborigines besiedelt. Artefakte und Fundstücke wurden auf ein Alter von mindestens 14.000 Jahre datiert. In einigen Höhlen gibt es Felsmalereien und Handabdrücke von den Ureinwohnern, Schleifspuren im Sandstein deuten auf die mechanische Bearbeitung von Steinwerkzeugen und Äxten hin.

Große Teile der Blue Mountains gehören seit dem Jahr 2000 zum Weltnaturerbe der UNESCO. Die ungeheure Artenvielfalt in der Tier- und Pflanzenwelt führte zu diesem Schritt. Ausgedehnte Eukalyptuswälder sind für die Namengebung des Naturschutzgebietes verantwortlich. Die Blätter dieser Baumart verdunsten bei Sonneneinstrahlung ein ätherisches Öl, das in der Höhe einen feinen Dunstschleier bildet. Bei Tageslicht wird das Licht gestreut und verursacht einen bläulichen Schimmer, der die Bergwelt in ein mystisches Licht taucht. Die Blauen Berge sind im geologischen Sinne ein Sandsteinplateau, das von tiefen Flusstälern durchzogen wird. Die artenreiche Fauna setzt sich aus 52 einheimischen Säugetierarten und 13 eingeführten Arten zusammen. Verschiedene Känguruarten, Koalabären und Beuteltiere bevölkern die Ebenen und Bergregionen. Darüber hinaus leben mit dem Schnabeltier und dem Kurzschnabeligel zwei sogenannte Kloakentiere in den Blue Mountains. Der Dingo ist das größte Raubtier im Nationalpark. Die verwilderte Hundeart jagt allein oder in Rudeln und schreckt selbst vor großen Beutetieren wie dem Grauen Riesenkänguru nicht zurück.

Abgesehen von einigen Regenwaldgebieten in den tieferen Lagen dominieren ausgedehnte Eukalyptuswälder die Vegetation im Blue Mountain Nationalpark. Heimisch ist in der Region mit der Wollemie eine endemische Koniferenart, die erst im Jahr 1994 entdeckt wurde und seit Millionen Jahren als ausgestorben galt. Zahlreiche Naturschönheiten gibt es in dem Naturschutzgebiet zu bewundern. In der Nähe der Ortschaft Wentworth Falls stürzen die gleichnamigen Wasserfälle aus einer Höhe von 300 Metern in die Tiefe. Fantastische Aussichtspunkte befinden sich an den Sylvia Falls, den Lodore Falls und an der Felsformation Three Sisters. In unmittelbarer Nähe der Felsnadeln befindet sich mit dem Scenic Skyway eine Seilbahn, die über eine spektakuläre Schlucht führt und zwei Hochebenen miteinander verbindet. Sehenswert ist darüber hinaus das gewaltige Höhlensystem Jenolan Caves. Dabei handelt es sich um die ältesten offen zugänglichen Kalksteinhöhlen der Welt. Den Nationalpark können Sie im Rahmen geführter Touren oder auf eigene Faust erkunden. Das Netz an Wanderwegen umfasst eine Gesamtlänge von 140 Kilometern und vom Great Western Highway zweigen einige Mountainbike-Strecken in die Bergwelt ab.

Großbritannien – Stonehenge

Die wohl bekannteste Steinformation der Welt: Stonehenge, Foto: Ankit Sood / Unsplash
Die wohl bekannteste Steinformation der Welt: Stonehenge, Foto: Ankit Sood / Unsplash

Stonehenge ist eine prähistorische Anlage aus mehreren Steinkreisen, deren Alter auf mindestens 3.000 Jahre geschätzt wird und die seit 1986 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört.

Stonehenge ist ein Bauwerk, das in der Jungsteinzeit errichtet wurde und dessen Benutzung bis in die Bronzezeit nachgewiesen wurde. Die Anlage besteht aus mehreren konzentrischen Steinkreisen. Die Bedeutung der Megalithstruktur konnte bis heute nicht eindeutig geklärt werden. Neueste Forschungen gehen davon aus, dass es sich um ein prähistorisches Grabmal handelt. Stonehenge entstand in mehreren Bauphasen. In der frühesten Phase, die auf das Jahr um 3.000 v. Chr. datiert wird, bestand die Anlage aus einem runden Erdwall, der von einem Graben umgeben war. Im Inneren des Komplexes hat den Forschungsergebnissen zufolge eine hölzerne Struktur existiert, wie Pfostenlöcher belegen. Die heute sichtbaren Steinkreise wurden demnach zwischen 2.500 und 2.000 v. Chr. errichtet. Besonders auffällig ist der äußere Steinkreis, der aus einigen Pfeilersteinen besteht, die mit monolithischen Quadern überbrückt werden.

Die Steinblöcke von Stonehenge werden nach der Art ihrer Form, Funktion und Lage klassifiziert. Der sogenannte Fersenstein und die Positionssteine sind nach der Sonnenwende ausgerichtet. Diese Positionierung gab Anlass zu der Annahme, das Stonehenge in prähistorischer Zeit eine Funktion als Observatorium erfüllte, um den Zeitpunkt zum Einbringen der Saat und der Ernte zu bestimmen. Im Inneren der Anlage liegt der sogenannte Altarstein. Der Stein besitzt eine Länge von fünf Metern und besteht im Gegensatz zu den anderen Steinen im inneren Kreis aus grünem Sandstein. Die anderen Monolithen bestehen aus einer als Blaustein bezeichneten Basaltart, die aus dem Südwesten von Wales stammt und über eine Strecke von 240 Kilometern transportiert werden musste. Die Blöcke des äußeren Kreises bestehen aus hellem Sandstein. Abseits des Zentrums liegt ein Quader, der als Opferstein bezeichnet wird. Den Namen erhielt der Stein wegen rötlicher Flecken auf der Oberfläche. Entgegen früherer Annahmen handelt es sich nicht um getrocknetes Blut, sondern um Eisenoxid-Einschlüsse.

Die exakte Ausrichtung der monolithischen Steinquader von Stonehenge gibt bis heute Rätsel auf. Am Morgen der Sommersonnenwende geht die Sonne direkt über dem Fersenstein auf und die Strahlen dringen in gerader Linie ungehindert in das Innere der Anlage ein. An diesem Tag erreicht die Sonne ihren nördlichsten Stand am Himmel. Eine zufällige Ausrichtung der Steine auf dieses Ereignis wird heute ausgeschlossen. Die sogenannten Blausteine im inneren Kreis unterscheiden sich von den anderen Blöcken durch eine außergewöhnlich filigrane Bearbeitung. Im Verlauf der jahrhundertelangen Nutzung der Anlage wurden die Basaltsteine mehrmals umgestellt. In jüngerer Vergangenheit wurden von sämtlichen Steinblöcken Laserscans angefertigt, um eventuelle Besonderheiten aufzudecken. Dabei wurden mehr als 70 bislang unentdeckte Gravuren entdeckt. Bei 71 Abbildungen handelt es sich um die Darstellung von Äxten, eine Gravur zeigt einen Dolch. Zu den mutmaßlich ältesten Steinritzungen gehört eine symbolische Darstellung, die allgemein als Gottheit gedeutet wird.

In der Vergangenheit führten unsachgemäß durchgeführte Untersuchungen und das Handeln von Souvenirjägern zu Beschädigungen an den Steinkreisen von Stonehenge. Um weitere Beeinträchtigungen zu verhindern, ist das direkte Betreten der Anlage heute nicht mehr gestattet. Um die Anlage führt ein Rundweg, den die Besucher ausgerüstet mit einem Audio-Guide benutzen können. Im Dezember 2013 wurde ein neues Besucherzentrum eröffnet, das mit Ausstellungen über die Entstehungsgeschichte und die verschiedenen Varianten der Deutung von Stonehenge informiert. Mehr als 250 prähistorische Fundstücke sind in der Ausstellung zu bewundern, die um einige Objekte jüngeren Datums ergänzt werden. Das Besucherzentrum liegt rund zwei Kilometer von den Steinkreisen entfernt. Besucher erreichen den Komplex entweder zu Fuß über einen alten Prozessionsweg oder mit dem Shuttle-Bus. Die alten Besucheranlagen aus den 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts werden im Jahr 2014 abgerissen. Neue Untersuchungen des Bodens in der Umgebung der Steinkreise mit moderner Technik im Jahr 2010 weisen darauf hin, dass sich zahlreiche weitere Kultstätten, Wälle und ein ganzes prähistorisches Dorf in der näheren Umgebung von Stonehenge befunden haben müssen.

Kambodscha – Angkor Wat

Die Tempelanlage Angkor Wat in Kambodscha, Foto: George Bakos / Unsplash
Die Tempelanlage Angkor Wat in Kambodscha, Foto: George Bakos / Unsplash

Die Tempelanlage Angkor Wat gehört zu den bedeutendsten archäologischen Fundstätten in Südostasien und zieht alljährlich Hunderttausende Besucher an. Sie liegt rund sechs Kilometer von der Stadt Siem Reap entfernt und befindet sich rund 20 Kilometer nördlich des Tonle-Sap-Sees. Angkor Wat besitzt herausragende Bedeutung als Nationalsymbol Kambodschas. Der Komplex steht stellvertretend für die Kultur der Khmer und damit für die Geschichte des kambodschanischen Volkes. Der Tempel findet sich auf der Nationalflagge des Landes wieder und wird auf Geldscheinen abgebildet. Der gesamte Komplex erstreckt sich auf einer Fläche von rund zwei Quadratkilometern. Zum Teil sind die jahrhundertealten Bauwerke vom Dschungel überwuchert und von dichten Wäldern umgeben. Für eine Erkundung des gesamten Tempelkomplexes benötigen Sie mehrere Tage. Eine Besichtigung von Angkor Wat ist fester Bestandteil jeder organisierten Rundreise durch Kambodscha.

Im 10. Jahrhundert gelangte die Region um Angkor unter König Yasovarman I. zu Wohlstand. Der Herrscher ließ umfangreiche Bewässerungssysteme anlegen und richtete Stauseen ein, um mehrmals im Jahr eine Reisernte einfahren zu können. Es entstand ein Nahrungsmittelüberschuss, der dem Khmer-Reich zu Reichtum verhalf. Auf diese Weise konnte sich auf dem heutigen Staatsgebiet von Kambodscha ein regionales Machtzentrum Südostasiens entwickeln, das riesige Städte mit gewaltigen Tempelanlagen errichten ließ. Unter König Suryavarman II. wurde ab dem Jahr 1113 der Machtbereich durch Kriege mit den benachbarten Völkern sukzessive ausgebaut. In der Folge wurden zahlreiche Tempelanlagen ausgebaut und neue Komplexe angelegt. Dazu gehörte auch Angkor Wat. Die genaue Bezeichnung für die Tempelanlage ist bis heute ungeklärt, da keine Inschriften gefunden wurden, die darüber Aufschluss geben. Bei den archäologischen Untersuchungen wurden zahlreiche unvollendete Stelen und Reliefs entdeckt.

Wissenschaftler vermuten, dass die Bauarbeiten an der Anlage bereits kurze Zeit nach dem Tod des Königs eingestellt wurden. Angkor Wat war zur Zeit der Errichtung im frühen 12. Jahrhundert keine buddhistische Tempelanlage. Suryavarman II. war Anhänger des Vishnuismus und der Komplex war ursprünglich dem Gott Vishnu geweiht. Archäologen gehen davon aus, dass Angkor Wat sowohl eine Funktion als religiöse Stätte, als auch eine Funktion als Mausoleum für den Herrscher hatte. Nach der Eroberung von Angkor durch die Volksgruppe der Cham im Jahr 1177, die von Jayavarman VII. wieder vertrieben wurden, ließ der Herrscher knapp zwei Kilometer nördlich von Angkor Wat die neue Hauptstadt Angkor Thom errichten. Im 13. Jahrhundert wurde Angkor Wat in einen buddhistischen Tempel umgewandelt. Später verfielen im 16. Jahrhundert viele Tempelanlagen in der alten Hauptstadt und wurden von den Bewohnern verlassen. Angkor Wat blieb dieses Schicksal erspart, denn die Anlage ist komplett mit Wassergräben umgeben, die den Urwald daran hinderten bis zu den meisten Gebäuden vorzudringen. Erste umfassende Ausgrabungen fanden im frühen 20. Jahrhundert unter der Leitung französischer Archäologen statt. Die Arbeiten an dem Tempelkomplex wurden während der Herrschaft der Roten Khmer in den 70er-Jahren unterbrochen und erst später wieder aufgenommen.

Witterungseinflüsse und die tropische Vegetation hinterließen im Verlauf der Jahrhunderte ihre Spuren am Tempelkomplex Angkor Wat. Viele Gebäude befinden sich in einem schlechten Zustand und werden erst seit der Jahrtausendwende systematisch vor weiterem Verfall geschützt. Die Anlage wird von fünf Türmen in Form einer Lotusblüte dominiert. Der mittlere Turm besitzt eine Höhe von 65 Metern und ist zugleich der älteste der Anlage. Er wird von vier niedrigeren Türmen flankiert. Nach dem hinduistischen Glauben bildet der mittlere Turm den heiligen Berg Meru ab, der im Zentrum des Universums steht und die Heimat des Gottes Vishnu ist. Der Tempelkomplex wird von einem 190 Meter breiten mit Wasser gefüllten Graben umgeben, der die Form eines Rechteckes bildet. Die Kantenlänge in Nord-Südrichtung beträgt 1,3 Kilometer und in West-Ostrichtung 1,5 Kilometer. Zum einen stellte der Wassergraben einst eine natürliche Barriere gegen feindliche Übergriffe dar und zum anderen verkörperte er das Weltmeer im hinduistischen Glauben.In allen vier Himmelsrichtungen befinden sich Eingänge, die in das Innere des Tempelkomplexes führen.

Der Haupteingang befindet sich an der westlichen Seite und nicht wie sonst üblich an der östlichen Seite. Diese ungewöhnliche Bauweise deutet darauf hin, dass es sich um eine Grabstätte für König Suryavarman II. handeln sollte, denn im hinduistischen Glauben befindet sich im Westen das Reich des Todesgottes Yama. An den Wänden der Tempel im Inneren der Anlage befinden sich zahlreiche kunstvoll gearbeitete Reliefs mit steinernen Figuren. Jede Figur besitzt spezifische Merkmale und kein Relief gleicht dem anderen. Es werden Szenen aus dem Leben des Gottes Vishnu und von den Kriegszügen des Königs Suryavarman II. abgebildet. Aus dem 16.-18. Jahrhundert stammen buddhistische Inschriften. Sie entstanden zu einer Zeit, als Angkor Wat als buddhistisches Heiligtum genutzt wurde.

Ein Besuch der Anlage empfiehlt sich vor allem in den frühen Morgenstunden. Zum einen zaubert die aufgehende Sonne fantastische Lichtreflexe auf die alten Bauwerke und zum anderen gehen Sie auf diese Weise dem Besucheransturm aus dem Weg, der mit der Ankunft der ersten Reisebusse einsetzt.

Frankreich – Eiffelturm

Blick auf den Eiffelturm vom Parc du Champ-de-Mars in Paris, Foto: Il Vagabiondo / Unsplash
Blick auf den Eiffelturm vom Parc du Champ-de-Mars in Paris, Foto: Il Vagabiondo / Unsplash

Der Eiffelturm ist eine gewaltige Stahlkonstruktion, die nach Plänen des Architekten Gustave Eiffel anlässlich des 100. Jahrestages der Französischen Revolution errichtet wurde. Er diente als überdimensionales Eingangsportal für die Weltausstellung und war bis zur Errichtung des Chrysler Buildings in der amerikanischen Metropole New York im Jahr 1930 das höchste Bauwerk der Welt. Mit knapp sieben Millionen Besuchern im Jahr gehört der Eiffelturm zu den meistbesuchten Gebäuden der Erde. Seit 1964 steht die Stahlkonstruktion unter Denkmalschutz. Nachbauten des berühmten Pariser Wahrzeichens erheben sich in zahlreichen Städten in der ganzen Welt. Als Nationalsymbol Frankreichs zählt der Eiffelturm zu den architektonischen Meilensteinen in der Ingenieursbaukunst. In der Gegenwart wird er als Fernsehturm genutzt und dient als Aussichtsturm vor allem touristischen Zwecken.

Die Konstruktion des Eiffelturmes besteht im unteren Bereich aus vier Stützpfeilern mit einer Breite von jeweils 26 Metern. Sie leiten das Gewicht der Eisenkonstruktion in das Fundament ab, das 15 Meter tief ins Erdreich reicht. Die Standfläche des Turmes ist quadratisch und besitzt eine Kantenlänge von 124,90 Metern. Jeder Pfeiler ist exakt in eine Himmelsrichtung ausgerichtet. Am Boden befinden sich in jedem Stützpfeiler Eingänge zu den Treppenaufgängen und Aufzügen. Die Pfeiler laufen nach oben aufeinander zu und werden in einer Höhe von 39 Metern über eine eiserne Bogenkonstruktion miteinander verbunden. Die Bögen wurden einzig zu dekorativen Zwecken eingefügt und besitzen keine tragende Funktion. Oberhalb der Unterkonstruktion schließt sich die erste Etage des Eiffelturmes mit Restaurant, Besucherebene und Kinosaal an. Die zweite Etage befindet sich in einer Höhe von 115 Metern und besitzt eine Fläche von 1.430 m². Zu erreichen ist diese Ebene über einen Aufzug oder Treppenaufgänge. Die höchstgelegene Plattform befindet sich auf einer Höhe von 276 Metern und ist ausschließlich über Aufzüge erreichbar.

Insgesamt neun verschiedene Aufzüge ermöglichen die Auffahrt auf die unterschiedlichen Ebenen des Eiffelturmes. Fünf Lifte befinden sich in den Turmpfeilern zwischen Eingang und zweiter Etage. Vier Aufzüge mit Kabinen verkehren zwischen zweiter und dritter Plattform. Im unteren Bereich verkehren Schrägaufzüge, die mithilfe eines Kabelzuges gezogen werden. Zwischen der zweiten und dritten Etage wurden hydraulische Fahrstühle eingesetzt, die im Jahr 1983 durch elektrisch betriebene Aufzüge ersetzt wurden. Zum Schutz vor Schäden durch Korrosion ist der Eiffelturm mit mehreren Farbschichten überzogen. Im Schnitt erhält die Stahlkonstruktion alle sieben Jahre einen komplett neuen Anstrich. Für Besucher des Bauwerkes sind alle drei Ebenen des Turmes zugänglich. Auf der ersten Etage finden etwa 3.000 Besucher gleichzeitig Platz. Dort befindet sich das Restaurant 58 Tour Eiffel und ein kleines Postamt, in dem Ansichtskarten mit einem Sonderstempel versehen werden.

Auf der zweiten Ebene befindet sich ein weiteres Restaurant mit dem Namen Jules Verne, das eine gehobene Küche anbietet und mit einem Stern des Guide Michelin ausgezeichnet wurde. Daneben liegen ein Schnellimbiss und ein Souvenirgeschäft. Anhand zahlreicher Schaukästen wird auf dieser Ebene die Geschichte des Eiffelturmes erzählt. Die dritte Etage befindet sich auf einer Höhe von 276 Metern und ist mit einer überdachten Aussichtsplattform versehen, die durch ein Stahlgitter gesichert ist. Bis zu 400 Personen können sich auf dieser Etage gleichzeitig aufhalten. In der luftigen Höhe befinden sich eine Champagner-Bar und ein originalgetreuer Nachbau des Arbeitszimmers von Gustave Eiffel. Die Spitze des Eiffelturmes wird als Sendemast und meteorologische Station genutzt. Der Eiffelturm ist an 365 Tagen im Jahr für die Öffentlichkeit zugänglich und wird am Boden von einer parkähnlichen Grünanlage umgeben. Auf diesem sogenannten Marsfeld treffen sich in den Sommermonaten zahllose Touristen und Einheimische zum traditionellen Picknick. Nach Einbruch der Dunkelheit wird der Eiffelturm angestrahlt und bildet den weithin sichtbaren leuchtenden Mittelpunkt der französischen Hauptstadt Paris.

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Großbritannien – London Tower Bridge

Die berühmte Tower Bridge in London, Foto: Johannes Plenio / Unsplash
Die berühmte Tower Bridge in London, Foto: Johannes Plenio / Unsplash

Die Tower Bridge ist die östlichste Stadtbrücke der britischen Hauptstadt und wurde nach dem Tower of London benannt, der sich am nördlichen Flussufer in unmittelbarer Nähe der Brücke erhebt. Auf der gleichen Seite liegen die St. Katharine Docks, die einst Teil des Londoner Hafens waren und später zum Wohn- und Vergnügungsviertel umgebaut wurden. Am Südufer erhebt sich mit der City-Hall das moderne Rathaus der Millionenmetropole an der Themse. Die Tower Bridge wurde im Jahr 1894 eingeweiht und für den Verkehr freigegeben. Das wachsende Verkehrsaufkommen in der britischen Hauptstadt machte zum Ende des 19. Jahrhunderts einen Brückenneubau erforderlich. Da sich wichtige Hafenanlagen stromaufwärts befanden, wurde eine fest installierte Brückenkonstruktion von Anbeginn ausgeschlossen. Im Jahr 1876 wurde eine Kommission eingesetzt, die sich mit der Lösung dieser Aufgabe befassen sollte. Acht Jahre später wurde ein Vorschlag des Stadtbaumeisters der City of London angenommen und der Brückenbau genehmigt.

Die Grundsteinlegung für die Tower Bridge erfolgte im Jahr 1886. Dabei wurden zunächst die beiden Stützpfeiler mit einem Gewicht von jeweils 70.000 Tonnen im Flussgrund verankert. Die Türme wurden im neugotischen Stil erbaut und mit einer Kalksteinfassade verkleidet, um das darunterliegende Stahlgerüst vor Korrosion zu schützen. Die Tower Bridge war sowohl als Straßen- als auch als Fußgängerbrücke konzipiert. Der Übergang für die Fußgänger liegt oberhalb der Fahrbahn und der Eingang befindet sich jeweils in einem der beiden Türme. Zwischen 1910 und 1982 war der Übergang für Fußgänger geschlossen, weil er als Tummelplatz für Taschendiebe und Prostituierte galt. Seit der Wiedereröffnung im Jahr 1982 dient der Fußgängerübergang als Museum und Aussichtspunkt. Fußgänger können die Brücke auch passieren, wenn die Verkehrsfläche für eine Schiffspassage hochgeklappt werden musste. Heute wird dieser Vorgang nur noch durchgeführt, wenn größere Kreuzfahrtschiffe die Tower Bridge passieren. Die Schiffe der Londoner Ausflugsschifffahrt und Privatjachten unterqueren die Brücke, ohne dass die Klappmechanismen zum Einsatz kommen.

Die Tower Bridge ist eine kombinierte Hänge- und Klappbrücke. Sie besitzt eine Länge von 244 Metern und die Fahrbahn liegt rund neun Meter über der Wasseroberfläche der Themse. Die Türme sind 65 Meter hoch und der Abstand zwischen den Stützpfeilern beträgt 61 Meter. Oben werden die Türme durch die Fußgängerstege verbunden, die gleichzeitig eine stabilisierende Funktion besitzen. Die Fußgängerbrücke liegt 43 Meter über der Themse und kann nicht eingeklappt werden. Die einklappbaren Brückenteile können bei Bedarf bis zu einem Winkel von 86 Grad aufgestellt werden. Der Öffnungs- und Schließmechanismus basiert auf einem hydraulischen System, das ursprünglich über Wasserdruck betrieben wurde. Dabei wurde Wasser in zwei Druckspeicher gepumpt und auf diese Weise Energie gespeichert, die beim Hochklappen der Fahrbahn freigesetzt wurde. Das System war außerordentlich effizient. Innerhalb von zwei Minuten konnten bereits am Ende des 19. Jahrhunderts die Fahrbahnhälften angeklappt werden.

Als wichtiger Teil des Londoner Straßennetzes wird die Tower Bridge täglich von mehr als 40.000 Fahrzeugen überquert. Eine Mautpflicht besteht nicht, allerdings ist die Geschwindigkeit auf dem Londoner Wahrzeichen auf 20 Meilen pro Stunde (32,19 km/h) begrenzt, was mithilfe eines automatischen Kamerasystems überwacht wird. In der Gegenwart wird die Tower Bridge nur noch zu zeremoniellen Anlässen geöffnet und um Kreuzfahrtschiffen die Durchfahrt zu ermöglichen. Vollständig aufgeklappt wurde die Fahrbahn beispielsweise anlässlich der Trauerfeier für den britischen Premierminister Sir Winston Churchill im Jahr 1965 und zum 60-jährigen Thronjubiläum von Königin Elisabeth II. im Jahr 2012. Im Nordturm der Tower Bridge ist ein Museum untergebracht, das anhand von Dokumenten und Bildern die Geschichte der berühmten Brücke erzählt. Der Zugang ist nur gegen die Zahlung eines Eintrittsgeldes möglich. Das Ticket berechtigt gleichzeitig zum Besuch des ehemaligen Maschinenraumes mit den historischen Hydraulikanlagen, der sich am Südufer befindet.

Island – Blaue Lagune

Die Blaue Lagune von Island, Foto: Frank Denney / Unsplash
Die Blaue Lagune von Island, Foto: Frank Denney / Unsplash

Die Blaue Lagune ist ein Salzwassersee, der vom Wasser des in der Nähe liegenden Geothermalkraftwerkes Svartsengi gespeist wird. Das Kraftwerk nutzt die Energie eines Vulkansystems, das das Wasser in einer Tiefe von 2.000 Metern bis auf eine Temperatur von 240 Grad erhitzt. Das Gemisch aus Süß- und Salzwasser wird an die Erdoberfläche gepumpt und zur Stromerzeugung genutzt. Darüber hinaus wird Wärme in ein Fernwärmenetz eingespeist.

Nach dem Gebrauch wird das Wasser in die Senke eines Lavafeldes gepumpt, das heute als Blaue Lagune bekannt ist. Im Lauf der Zeit bildete sich auf diese Weise ein ausgedehnter Salzsee mit einer charakteristischen hellblauen Färbung. Die außergewöhnliche Farbe erhält der See durch Kieselsäure, die nur bestimmte Frequenzen des Sonnenlichtes mit einem blauen Farbanteil reflektiert. In der Umgebung der Blauen Lagune befinden sich schwarze Lavafelder und Sandstrände.

Das Wasser der Blauen Lagune besitzt bestimmte Heileigenschaften, die durch einen Werksangehörigen des Geothermalkraftwerkes durch Zufall entdeckt wurden. Der Angestellte litt an Schuppenflechte und berichtete nach mehrmaligem Baden in dem Wasser von einer deutlichen Linderung des Leidens. In der Folge nutzten zunehmend mehr Menschen den Salzsee als Bademöglichkeit. Bald wurden die ersten Umkleidekabinen am Ufer der Blauen Lagune errichtet. Im Jahr 1986 wurde eine Kommission von der Regierung Islands beauftragt, die Nutzungsmöglichkeiten des Gewässers zu überprüfen. Es wurden die chemische Zusammensetzung und die medizinische Heilkraft des Wassers untersucht und in Gutachten zusammengefasst. Nach der Veröffentlichung der Ergebnisse in einer Ärztezeitschrift im Jahr 1987 war der Weg zur Eröffnung eines Thermalbades geebnet. Der damalige isländische Regierungschef Ólafur Ragnar Grimsson eröffnete im Jahr 1999 die Blaue Lagune als Thermalbad und machte die kommerzielle Nutzung des Salzsees möglich.

Mit einer Wassertemperatur von 37-42 Grad wird die Blaue Lagune ganzjährig als Badeort genutzt. Das Gewässer erstreckt sich über eine Fläche von rund 5.000 m². Der See enthält eine hohe Konzentration an Mineralsalzen, Kieselerde und Algen. Die gesamte Anlage wurde von einer isländischen Architektin entworfen. Die Gebäude bestehen aus mehr als 60.000 Lavaplatten. Der See besitzt eine durchschnittliche Tiefe zwischen 90 und 140 Zentimeter. Die Besucher wählen eine Stelle mit einer Wassertemperatur, die als angenehm empfunden wird und genießen den Aufenthalt im See. In Island ist es Brauch, vor und nach dem Bad zu duschen. Die entsprechenden Einrichtungen befinden sich am Seeufer. Während des Aufenthaltes in der Blauen Lagune tragen zahlreiche Besucher eine Gesichtsmaske aus dem Schlamm vom Grund des Sees. Die Mischung enthält einen hohen Anteil an Kieselerde, die Hautkrankheiten heilen kann und abgestorbene Schuppen entfernt. In dem Areal befindet sich ein Wasserfall, unter dem Sie eine sogenannte „Aquahautmassage“ genießen können. Darüber hinaus locken Dampfbäder, eine Lavahöhle und eine Saunalandschaft mit einem Besuch.

Neben dem Bad im warmen Wasser finden Sie im Freibad Blaue Lagune weitere Angebote mit Wellness- und Entspannungscharakter. Es werden unterschiedlichste Massagen und Beauty-Behandlungen angeboten. Beliebt sind Kieselsäuremassagen, Schlammpackungen und hautpflegende Behandlungen mit Algen aus dem Gewässer. Spezielle Massagen richten sich an werdende Mütter und Personen mit Rückenproblemen. Handtücher und Bademäntel werden gestellt und die Benutzung ist im Eintrittspreis inbegriffen. Im angeschlossenen Hautpflegeshop können Sie zahlreiche Produkte mit natürlichen Inhaltsstoffen erwerben. Im Anschluss an ein Bad in der Blauen Lagune können Sie dem Lavarestaurant einen Besuch abstatten und einen gebratenen Hummer oder schmackhaftes Lammkarree genießen. Die heilende Wirkung der einzelnen Bestandteile des Wassers hat zur Eröffnung einer Klinik geführt, die sich etwas abseits des Badebetriebes befindet. Dort werden Patienten behandelt, die unter Schuppenflechte leiden. Der Komplex besitzt einen eigenen Zugang zum Freibadbereich. Ein Forschungszentrum, in dem einzelne Bestandteile aus dem Wasser zur Herstellung kosmetischer Produkte gelöst werden, befindet sich zwischen Klinik und Kraftwerk.

Vatikanstadt – Kleinster Staat der Erde

Blick auf die Vatikanstadt, Foto: Jae Park / Unsplash
Blick auf die Vatikanstadt, Foto: Jae Park / Unsplash

Das Gebiet der Vatikanstadt erstreckt sich über eine Fläche von 0,44 Quadratkilometern und schließt den Petersdom, den davor liegenden Petersplatz, die Sixtinische Kapelle und mehrere Paläste und Gartenanlagen ein. Offiziell leben etwas mehr als 800 Einwohner im kleinsten Staat der Erde. Das Staatsgebiet liegt auf dem vatikanischen Hügel, der von einer Mauer umgeben ist. Zu den Bewohnern der Vatikanstadt gehören der Papst mit seinen Kardinälen, das Gendarmeriekorps und die Mitglieder der Schweizergarde, die für die Sicherheit des Kirchenoberhauptes zuständig sind. Die Mehrheit der rund 3.000 Angestellten lebt nicht im Staatsgebiet der Vatikanstadt. Sie unterteilen sich in Hauspersonal, Angehörige der Geistlichkeit, Sicherheitspersonal, Lehrkräfte für die angeschlossenen Bildungseinrichtungen und Rundfunk- und Pressemitarbeiter. Die vatikanische Staatsbürgerschaft ersetzt keine andere Staatsbürgerschaft und ist immer an eine bestimmte Funktion gebunden, die innerhalb der vatikanischen Mauern ausgeübt wird.

Die Geschichte der Vatikanstadt ist eng mit der Geschichte der Päpste verbunden. Seit dem Ende des 14. Jahrhunderts residiert das Oberhaupt der katholischen Kirche auf dem vatikanischen Hügel vor den Toren von Rom. Hier ließ der römische Kaiser Konstantin im 4. Jahrhundert über dem Grab des Apostels Petrus eine Grabeskirche errichten, die sich in der Folge zum Wallfahrtsort der Christenheit entwickelte. Später wurden weitere Gebäude auf dem Hügel erbaut. Im Jahr 1506 wurde mit dem Bau des Petersdoms begonnen, der die alte Grabeskirche ersetzte und im Jahr 1626 eingeweiht wurde.

Bereits im Jahr 1589 gab Papst Sixtus V. die Errichtung des Apostolischen Palastes in Auftrag, der noch heute dem Papst als Wohnsitz dient und zahlreiche Arbeitszimmer für die Verwaltung des Kirchenstaates enthält. Im 19. Jahrhundert umfasste das Territorium der Vatikanstadt weite Teile Mittelitaliens. Nach politischen Umwälzungen in den folgenden Jahrhunderten blieb der Status der Vatikanstadt lange Zeit ungeklärt. Das heutige Staatsgebiet wurde im Jahr 1929 zwischen dem Königreich Italien und dem Heiligen Stuhl festgelegt.

Dominierendes Bauwerk der Vatikanstadt ist der Petersdom mit seiner gewaltigen Kuppel. Der Dom gehört zu den größten Kirchenbauten der Welt und besitzt ein Fassungsvermögen von rund 20.000 Menschen. Die Kuppel ist bis heute das größte freitragende Ziegelmauerwerk der Erde. Sie besitzt einen Durchmesser von 42,34 Metern und wird von vier fünfeckigen Pfeilern getragen. Zu den berühmtesten Skulpturen im Innenraum gehört die Bronzestatue des Hl. Petrus. Die Berührung des Fußes soll angeblich Segen bringen, weshalb der Fuß bereits stark abgeflacht ist. Unterhalb des Petersdoms befinden sich die vatikanischen Grotten, in denen 23 der 264 verstorbenen Päpste beigesetzt wurden. Darüber hinaus fand auch der deutsche Kaiser Otto II. Nach seinem Tod im Jahr 983 hier seine letzte Ruhestätte.

Vor dem Petersdom liegt der Petersplatz, der von Kolonnaden eingefasst wird. Sie bestehen aus 15 Meter hohen Säulen und bilden gleichzeitig die Grenze zum italienischen Staatsgebiet. Im Zentrum des Petersplatzes erhebt sich der vatikanische Obelisk. Er stammt aus Ägypten und trägt keine Inschriften. Bevor der Obelisk auf dem Petersplatz aufgerichtet wurde, zierte er den Circus des römischen Kaisers Nero, der sich vorher auf den vatikanischen Hügeln befunden hat. Auf seiner Spitze befindet sich eine bronzene Kugel, die der Überlieferung zufolge die Asche des vergöttlichten Kaisers Julius Cäsar enthalten haben soll. Die berühmteste Kapelle des Apostolischen Palastes ist die Sixtinische Kapelle, in der sich einige der bekanntesten Wandgemälde der Welt befinden. An diesem Ort wird das Konklave abgehalten, in deren Verlauf die Versammlung der Kardinäle einen neuen Papst wählt, wenn das Amt durch den Tod oder die Abdankung des kirchlichen Oberhauptes vakant geworden ist. In weiteren Gebäuden sind die Vatikanische Bibliothek, das Vatikanische Geheimarchiv und die Päpstliche Akademie der Wissenschaften untergebracht. Das gesamte Territorium der Vatikanstadt gehört seit 1984 zum Weltkulturerbe der UNESCO.

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Schottland – Loch Ness

Loch Ness - was ist dran an der Geschichte mit dem Ungeheuer? Foto: Ramon Vloon / Unsplash
Loch Ness – was ist dran an der Geschichte mit dem Ungeheuer? Foto: Ramon Vloon / Unsplash

Loch Ness ist der wasserreichste See Schottlands. Die Entstehung des Gewässers geht auf die letzte Eiszeit zurück, als sich die Gletscher aus Mitteleuropa zurückzogen und dabei abschmolzen. Loch Ness besitzt eine lang gestreckte Form und ist verhältnismäßig schmal. In seiner größten Länge misst der See rund 37 Kilometer bei einer durchschnittlichen Breite von 1,5 Kilometern. Es wird vermutet, dass Loch Ness einst eine Verbindung zum offenen Meer besaß. Durch den nachlassenden Druck der schmelzenden Gletscher auf die Landmasse kam es zu einer Hebung des Geländes und der Zugang wurde abgeschnitten. Mit einer durchschnittlichen Tiefe von 132 Metern gehört Loch Ness zu den tiefsten Seen Schottlands. Der See liegt inmitten einer urwüchsigen Naturlandschaft im sogenannten Great Glen. Das Tal bildet die natürliche Trennungslinie zwischen den nördlichen und südlichen Regionen der schottischen Highlands.

In den See mündet der Fluss Foyer, dessen Sedimentablagerungen auf der Hälfte von Loch Ness das Gewässer in zwei große tiefe Becken teilt. Im Mündungsdelta des Flusses erhebt sich die einzige natürliche Insel des Sees. Mit Cherry Island befindet sich im südwestlichen Bereich von Loch Ness eine künstliche kleine Insel, die in der Bronzezeit aufgeschüttet wurde. Seit 1822 ist Loch Ness Teil eines künstlich angelegten Wasserweges, der die Nordsee mit dem Atlantischen Ozean verbindet. Der Kaledonische Kanal wurde angelegt, um den Schifffahrtsweg zwischen beiden Meeren zu verkürzen und der sturmgepeitschten See an der Nordküste Schottlands auszuweichen. Zur Überwindung der Höhenunterschiede war der Bau von 29 Schleusen erforderlich. Der 97 Kilometer lange Kanal erlangte jedoch nie die erhoffte wirtschaftliche Bedeutung. Heute wird er vornehmlich zu touristischen Zwecken genutzt. Für den Kanalbau wurde der Wasserspiegel von Loch Ness um rund drei Meter angehoben.

Aufgrund der Sagen und Legenden, die sich um das angebliche Seeungeheuer „Nessie“ ranken, übt Loch Ness eine riesige Anziehungskraft auf Schottland-Urlauber aus. Seit Jahrhunderten berichten Augenzeugen in unregelmäßigen Abständen von Sichtungen des Seeungeheuers.

Wissenschaftliche Bestätigungen über die Existenz eines solchen Lebewesens gibt es indes nicht. Im Ort Drumnadrochit befinden sich zwei Besucherzentren, die sich inhaltlich und thematisch mit dem Seeungeheuer beschäftigen. Etwas außerhalb des Ortes liegen am Seeufer die Ruinen von Urquhart Castle. Die Burg wurde im 13. Jahrhundert erbaut und zählte einst zu den bedeutendsten mittelalterlichen Befestigungsanlagen Schottlands.

Nachdem die letzten Garnisonstruppen im Jahr 1692 abgezogen waren, wurde die Anlage dem Verfall preisgegeben. Die Burgruinen sind touristisch gut erschlossen. In der Nähe befinden sich ein Parkplatz und ein Besucherzentrum mit Museum und Souvenirverkauf. Darüber hinaus finden Sie hier ein Kino und ein Café.

Das angebliche Ungeheuer von Loch Ness ist nicht das einzige Mysterium, das mit dem See in Verbindung gebracht wird. Ein Naturphänomen der besonderen Art ist die Gezeitenbewegung im Loch Ness. Sie folgt dem Rhythmus von Ebbe und Flut an der Nordsee, obwohl der Süßwassersee mit dem Meer nicht in Verbindung steht. An den Ufern des Sees können Sie dieses Phänomen beobachten, denn alle 32 Minuten schwappt eine Welle durch das Gewässer. Außerdem ist der Wasserstand im Abstand von zwei Tagen periodischen Schwankungen unterworfen. Das Rätsel wurde im Jahr 2011 durch Forscher des Liverpooler Oceanography Centre gelöst. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass die Last des Meeres eine Bewegung des schottischen Bodens im Rhythmus der Nordsee-Gezeiten verursacht. Möglich wurde die Begründung dieses Phänomens durch hochsensible Sensoren, die auf dem Grund des Sees platziert wurden und millimetergenaue Schwankungen der Wasserhöhe aufzeichneten. Die Messungen ergaben, dass mit dem Eintreffen der Flut der Druck auf die Landmasse Schottlands ansteigt und der Boden einsinkt. Bei Ebbe zeigt sich mit einer Hebung des Bodens der gegenteilige Effekt.

Zu den anderen Sehenswürdigkeiten (folgen noch)

Die Top-50-Sehenswürdigkeiten weltweit | Teil 2

Die Top-50-Sehenswürdigkeiten weltweit | Teil 3

Die Top-50-Sehenswürdigkeiten weltweit | Teil 4

Die Top-50-Sehenswürdigkeiten weltweit | Teil 5

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