Ägypten

Per Kamel zu den Pyramiden in Ägypten
Per Kamel zu den Pyramiden in Ägypten, Foto: Simon Berger / Unsplash

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Die Lebensader von Ägypten bildet der Nil. Der Fluss hat sich in Oberägypten sein Bett in die Kalksteintafel der Wüste gegraben. Der Nil bildet zwischen Nasser-Stausee und dem Beginn des Deltas etwas nördlich von Kairo eine etwa 25 km breite fruchtbare Zone. Eine etwa 23.000 km² große Deltalandschaft mit vielen Mündungsarmen, Kanälen und Bewässerungsanlagen erstreckt sich nördlich von Kairo. Die Libysche Wüste liegt westlich des Nils, deren monotone Sand- und Dünenlandschaft nur von einigen Oasen unterbrochen wird.

Von einem bis zu 2.000 m hohen Gebirgszug wird die arabische Wüste von Ägypten, die östlich des Nils liegt, beherrscht. Der mit 2.637 m höchste Berg des Landes liegt auf der Halbinsel Sinai. Korallenriffe sind der Küste des Roten Meeres vorgelagert. Die Gebirge reichen fast bis ans Meer. Durch eine flache Dünenlandschaft ist die Mittelmeerküste von Ägypten geprägt.

Klima

Das Gebiet nördlich von Kairo ist mediterran beeinflusst. In diesem Gebiet von Ägypten fallen 100 bis 200 mm Niederschläge und die Temperaturen schwanken zwischen 20 Grad im Winter und 35 Grad im Sommer. Zwischen 24 Grad und 41 Grad schwanken die durchschnittlichen Temperaturen bei Assuan. Der Chamsin, ein trockener heißer Sandsturm, weht im Frühling über Ägypten. Nahezu vegetationslos ist der größte Teil des Landes. Die einzigen Ausnahmen bilden Hartgräser, Akazien und Dornsträucher. Verschiedene Schilf- und Bambusarten sowie Lotosblumen wachsen entlang des Nils. Auch die Tierwelt ist wenig artenreich. Neben Wüstenspringmäusen, Skorpionen, Schakalen und Hyänen kommen im Nil knapp 200 verschieden Fischarten vor.

Bevölkerung

Die Bevölkerung des Landes besteht vorwiegend aus alten Ägyptern und Arabern. Weiters gibt es Minderheiten von Sudanesen, Syrern, Beduinen, Nubiern, Palästinensern, Berbern, Beja und Europäern. Sunnitische Muslime sind 90 % der Bevölkerung, der Rest verteilt sich auf Kopten, Griechisch-Orthodoxe, Katholiken, Protestanten und Juden. Bei 71 Jahren liegt die durchschnittliche Lebenserwartung in Ägypten.

Geschichte und Politik

Der sagenhafte König Menes vereinigte um 2900 v. Christus die Reiche Ober- und Unterägypten. Insgesamt gab es 30 Dynastien. Bereits in der ersten Dynastie entstanden die Hieroglyphenschrift, der ägyptische Kalender, ein ausgeprägter Totenkult und eine polytheistische Religion. Die Kultur im Alten Reich erreichte unter den Pharaonen der 4. Dynastie einen ersten Höhepunkt. Noch heute zeugen die Pyramiden von Snofru, Cheops, Chefren und Mykerinos davon. Von 1650 bis 1544 v. Christus gab es eine Fremdherrschaft durch die Hyksos. 332 v. Christus begann mit Alexander dem Großen die Herrschaft der hellenistischen Ptolemäer. Bis zur Schlacht bei Aktium im Jahr 30 v. Christus währte diese.

1250 rissen die Mamelucken die Herrschaft an sich. 1517 wurde Ägypten ein Teil des Osmanischen Reiches. Durch den Bau des Suezkanals im 19. Jahrhundert geriet das Land immer mehr unter britischen Einfluss. Das Land war von 1914 bis 1922 offizielles britisches Protektorat, danach eine parlamentarische Monarchie unter Fuad I. Auf Druck König Faruks verließen 1936 die Briten das Land, allerdings behielten sie sich die Kanalzone unter ihrer Kontrolle. 1948 endete der erste Krieg gegen Israel mit einem Waffenstillstand. Gamal Abd el-nasser wurde nach einem Militärputsch Präsident der ägyptischen Republik.

Mit der Auflösung der „Vereinigten Arabischen Republik“, zu der sich Ägypten, Syrien und der Jemen zusammengeschlossen hatten, scheiterte der Präsident. Zur Isolierung Ägyptens in der arabischen Welt führte der Frieden von 1979 und war auch Ursache für die Ermordung von Sadats im Jahre 1981. Durch Notstandsgesetze wird seit 1981 die Verfassung von 1971 eingeschränkt. Das Parlament besteht aus 454 Mitgliedern. 444 werden alle fünf Jahre neu gewählt, die restlichen 10 Mitglieder ernennt der Staatspräsident. Das Staatsoberhaupt wird alle sechs Jahre direkt vom Volk gewählt. Die Wahlpflicht herrscht in Ägypten ab dem 18. Lebensjahr.

Wirtschaft und Tourismus

Das Bruttoinlandsprodukt des Landes beträgt ca. 93 Milliarden US-Dollar, wovon 15 % auf die Landwirtschaft, 35 % auf die Industrie und 50 % auf den Dienstleistungssektor entfallen. Die wichtigsten Exportgüter von Ägypten sind Erdöl und Erdölprodukte. Weiters werden Garn, Textilien, Metallprodukte und Agrargüter ins Ausland ausgeführt. Maschinen, Nahrungsmittel, Eisen und Stahl sowie Kraftfahrzeuge werden vorwiegen nach Ägypten eingeführt. Der Tourismus, ist neben dem Suezkanal, ein Hauptdevisenbringer.

5 Millionen Auslandsgäste geben im Jahr in Ägypten rund 6,3 Milliarden US-Dollar aus. Von Oktober bis April ist die beste Reisezeit für einen Besuch.

Verkehr in Ägypten

Das Eisenbahnnetz von Ägypten, das älteste von Afrika, erstreckt sich über eine Länge von 4.751 km. Über 50.000 km erstreckt sich das Straßennetz des Landes und ist zu 30 % asphaltiert. Alexandria, Port Said und Suez sind die wichtigsten Seehäfen des Landes. In Kairo, Luxor und Alexandria findet man die internationalen Flughäfen des Landes. Das Mittelmeer wird durch den Suezkanal mit dem Roten Meer verbunden.

Flagge von Ägypten
Flagge von Ägypten

Alle Angaben ohne Gewähr

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