Der bis auf 2.308 m steil ansteigende Tellatlas in Algerien folgt auf einen schmalen, buchtenreichen Küstenstreifen am Mittelmeer. Bis zum Hochland der abflusslosen Salzsümpfe, den Schotts fällt im Süden der Tellatlas ab. Der Saharaatlas mit bis zu 2.328 m Höhe bildet im Süden die Grenze zur Sahara, die 80 % der Fläche Algeriens ausmacht und nach einem schmalen Steppengürtel in eine nahezu vegetationslose Vollwüste übergeht. Im Südosten erhebt sich das vulkanische Ahaggar-Massiv mit einer Höhe von bis zu 2.918 m.
Klima
An der Küste und an den Nordhängen des Tellatlas herrscht ein mediterranes Klima. Im Mittel fallen hier 500 bis 1.000 mm Niederschläge. Zu Temperaturen von 0 Grad im Winter und 30 Grad im Sommer sowie zu Niederschlägen von 350 mm führt das winterfeuchte Steppenklima der Schotts. In der Sahara schwanken die Lufttemperaturen täglich um bis zu 20 Grad und liegen im Wintermittel bei 0 Grad und im Sommermittel bei über 40 Grad. Der trockene Schirokko weht im Sommer in Algerien.
Bevölkerung
Die Bevölkerung von Algerien besteht zu 70 % aus Arabern und 30 % aus Berbern mit französischen Minderheiten. Die gesamte Bevölkerung von Algerien, mit Ausnahme einer kleinen christlichen Minderheit, bekennt sich zum Islam.
Geschichte und Politik in Algerien
Die Phönizier gründeten im 12. Jahrhundert v. Christus erste Niederlassungen im Land, das ursprünglich von Berbern- und Maurenstämmen beherrscht wurde. Im Jahre 149 v. Christus fiel Karthagos. 46 v. Christus eroberten die Römer Algerien und das Königreich Numidien. Verschiedene Berber- und Araberreiche entstanden seit dem 7. Jahrhundert, bis 1600 die von den türkischen Janitscharen Algiers gewählten Dies die Macht übernahmen. Interventionen von Spanien, Niederlande, Großbritannien und Frankreich konnten abgewehrt werden, bis die Franzosen 1930 Algier (Hauptstadt des Landes) doch noch besetzten und ihre Einflusssphären immer weiter nach Süden ausdehnten. Frankreich wurde im Jahr 1962, nach jahrelangen Kriegen, gezwungen die Unabhängigkeit von Algerien anzuerkennen.
Der erste Premierminister Algeriens wurde Ben Bella und 1963 auch der erste Staatspräsident. Im Jahr 1965 wurde er von Oberst Houari Boumedienne in einem Staatsstreich gestürzt und ein von Militärs dominierter Revolutionsrat etabliert. Der Konflikt zwischen der Regierung und der islamischen Heilsfront spitzt sich seit den 90er-Jahren zu. Zu weit mehr als 80.000 Toten führte ein beispielloser Terror gegen die Bevölkerung, wobei es oft unklar blieb, wer für die Massaker verantwortlich war – die Islamisten oder die Militärs.
Ein frei zu wählendes Zweikammerparlament sieht die Verfassung von 1996 vor. Jedoch ist ein Ende der Gewalt noch lange nicht abzusehen. In der Kabylei gab es in der Vergangenheit oft Unruhen der Berber, die soziale Verbesserungen und kulturelle Autonomie forderten. Die Berbersprache Tamazight wurde als Reaktion darauf als zweite Amtssprache eingeführt.
Wirtschaft und Tourismus
Das Bruttoinlandsprodukt beträgt ca. 90 Milliarden US-Dollar, wovon 10 % auf die Agrarwirtschaft, 60 % auf die Industrie und 30 % auf den Dienstleistungssektor entfallen. Erdöl und Erdgas bilden die Hauptexportgüter von Algerien. Nahrungsmittel, Maschinen und Transportmittel werden in das Land importiert.
Die Besucherzahlen sind durch den Terror islamischer Fundamentalisten stark rückläufig.
Verkehr
Über eine Länge von 4.772 km erstreckt sich das Eisenbahnnetz von Algerien. Das Straßennetz misst 102.424 km, wovon 40.650 km asphaltiert sind. In Algier und Oran liegen die internationalen Flughäfen und die größten Seehäfen von Algerien.
Alle Angaben ohne Gewähr
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