Ein Tag in Barcelona

Park Güell in Barcelona, Foto: Daniel Corneschi / Unsplash
Park Güell in Barcelona, Foto: Daniel Corneschi / Unsplash

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Barcelona, eine Stadt, die alle Sinne begeistert

Barcelona – der erste Gedanke an diese Stadt weiß um die funktionelle Bedeutung, nämlich dass diese Metropole die Hauptstadt Kataloniens ist. Doch dann geht mir noch viel mehr durch den Kopf und ich freue mich auf ein paar unvergessliche Stunden. Gaudí, Strand mitten in der Stadt, Las Rambla zum Einkaufen und schnuckelige Cafés und Bars für herrlichen Cafe con leche und süßem.

Doch erst einmal mache ich mich auf den Weg, ein paar Sehenswürdigkeiten zu bestaunen. Mein Weg führt mich in das Barri Gotic, das gotische Viertel, das mitten im historischen Zentrum von Barcelona liegt. Es macht Spaß, an diesem sonnigen Tag durch die schmalen Sträßchen zu schlendern und an der berühmten Kathedrale von Barcelona und den populären Plätzen Placa Rejal und Placa Sant Jaume vorbeizukommen.

Monument a Colon

Foto: © spiritofamerica, Fotolia
Foto: © spiritofamerica, Fotolia

Und dann bin ich schon in unmittelbarer Nähe zum Shoppingtraum aller Modebegeisterter – den Ramblas. Die wohl bekannteste Promenade in Europa bietet sich perfekt an, die Schaufenster bekannter Marken und Labels zu bestaunen und erst einmal nur zu gustieren. Eines ist klar: hier gibt es herrliche Läden, um sich selbst günstig mit den neuesten Trends zu versorgen, aber auch um einige Souvenirs für die Daheimgebliebenen zu besorgen. Am Anfang der Ramblas entdecke ich eine riesige Säule und stelle fest, dass es sich dabei um ein gusseisernes Monument handelt, auf deren oberster Spitze sich eine Statue von Christoph Kolumbus befindet. Das 60 Meter hohe Denkmal, das hier in Barcelona auch als Monument a Colon bekannt ist, wurde 1888 für die Weltausstellung geschaffen. Hier auf der Placa de la Porte de Pau, also dem Platz des Friedenstores, wo der Sockel steht, befindet sich die Stelle, an der der Seefahrer Christoph Kolumbus dem spanischen König Ferdinand und seiner Gattin Isabella von der Entdeckung Amerikas berichtete.

Marcat de la Boqueria

Früchte im Mercado de La Boqueria, Foto: ja ma / Unsplash
Früchte im Mercado de La Boqueria, Foto: ja ma on Unsplash

Nach dem Ausflug in die Geschichte widme ich mich wieder dem Alltäglichen und Bunten. Soll heißen, ich statte dem Marcat de la Boqueria einen Besuch ab. Dieser Markt punktet mit einer Vielzahl an Farben und Düften, die vom frischen Obst und Gemüse der Händler strömen. Auch Fleisch und frischen Fisch, der noch am Morgen von einheimischen Fischern gefangen wurde, ist ausgelegt zum Kauf. Das ist dann weder geruchsmäßig noch optisch meine Welt, also schnell weiter zu den Marktständen mit leckeren Süßigkeiten.

Camp Nou – Fußball in Barcelona

Rasenpflege im Camp Nuo, Foto: Nick Fewings / Unsplash
Rasenpflege im Camp Nuo, Foto: Nick Fewings / Unsplash

Nachdem es langsam aber sicher heiß wird in dieser pulsierenden Metropole, mache ich einen Abstecher zum Bunkers del Carmel, einem echt sehenswerten Luftschutzbunker. Dieser befindet sich im Norden von Barcelona und bietet nicht nur Schatten und etwas Kühle, sondern auch einen traumhaften Ausblick über die Stadt. Hier nehme ich mir die Zeit, mich auf eine Bank zu setzen, nippe an meinem Getränk und genieße einfach nur. In meinem Reiseführer entdecke ich weiteres, was ich noch unbedingt sehen muss, bevor das Schiff wieder ablegt. Mein nächster Weg führt mich in den Bereich der zweitliebsten Beschäftigung aller Deutschen – die Rede ist vom Fußball und vom beeindruckenden Camp Nou. Es ist schon beeindruckend, davorzustehen, denn in dieses Stadion passen sagenhafte 99.000 Menschen. Die Spielstätte des FC Barcelona, der Mannschaft mit klingenden Spielernamen wie Arturo Vidal, der mir noch aus Bayern bekannt ist, oder André ter Stegen, unserer Nummer Zwei im Tor, ist echt gigantisch. Noch dazu liegt es mitten in der Stadt, was die Fußballstätte noch einmal besonders macht.

Ein Muß in Barcelona: die Architektur von Antoni Gaudí

Sagrada Familia, Foto: © Yevgen Belich, Fotolia
Sagrada Familia, Foto: © Yevgen Belich, Fotolia

Vom runden Leder geht’s dann wieder retour in die Geschichte, nämlich zum Montjuic Castle. Angesichts der Tageszeit, es ist kurz vor Mittag, und der damit verbundenen Hitze, nehme ich die Seilbahn auf diesen Berg. Die drei Euro dafür sind es mir wert. Oben angekommen, begeistert mich wieder einmal ein phänomenaler Ausblick über Barcelona, der nicht nur die zahlreichen Monumente umfasst, sondern auch einen Blick aufs Meer bietet. Dort sehe ich auch schon mein nächstes Ziel – die Sagrada Familia. Was wäre ein Barcelona-Besuch ohne Besuch dieser berühmten Kirche, die gleichzeitig das Wahrzeichen der Stadt ist? Denn eines ist klar: Barcelona ist Gaudí und Gaudí ist Barcelona. Dazu gehören auch die Gebäude Casa Batillo und Casa Mila, die den modernen und einzigartigen Baustil des Architekten repräsentieren. Das Museum Nacional d’Art de Catalunya, das sich hier befindet, streife ich nur kurz, viel mehr zieht mich der Botanische Garten an. Ganz am Ende finde ich den Magic Fountain, der angeblich jeden Abend eine beeindruckende Licht- und Musikshow bietet. Der Font Magica, wie die Einheimischen ihn nennen, sprüht mit zahlreichen Fontänen, deren Wasser in unterschiedlichen Farben perlen exakt zu passender Musik. Insgesamt bietet der Brunnen ein Repertoire von ungefähr 30 Liedern. Leider habe ich keine Zeit, bis zu Dunkelheit zu warten, damit bleibt diese Sehenswürdigkeit von Barcelona nur am Rande ein Erlebnis.

Dann entschließe ich mich, weg von den befahrenen Straßen und dem pulsierenden Teil der Stadt, hin ins Grüne und Ruhige. Erste Anlaufstelle dazu ist natürlich der Park Güell, der von Gaudi zwischen 1900 und 1914 erschaffen wurde. Vor allem die große Terrasse im oberen Bereich der Parkanlage hat es mir angetan, hier lasse ich mich auf einer Bank nieder und bestaune die Mosaiksteinkunst sowie – wieder einmal – einen gigantischen Ausblick auf die katalanische Hauptstadt. Doch auf meiner To-do-Liste für Barcelona steht auch ein Abstecher in den Tibidabo Freizeitpark. Immerhin gibt es dort das Riesenrad und zahlreiche andere -teilweise historische Fahrgeschäfte – die einfach Spaß machen. Ok, Nervenkitzel und Achterbahnen suche ich vergebens, doch irgendwie haben auch die alten Modelle von Scooter, Riesenrad und Co. ihren Reiz und machen Spaß.

Las Ramblas – das Shopping-Herz schlägt hier schneller

Nun geht’s wieder retour in das moderne Leben und endlich beginne ich auch zu shoppen. Nachdem ich mich auf den Ramblas noch mit Schauen und begeistert Probieren begnügt habe, geht es nun auch ans Kaufen. Dazu mache ich mich auf zur Passeig de Gracia, einem der Shopping-Hotspots in Barcelona. Hier gibt es zahlreiche Geschäfte für eigentlich alles, bekannt sind Stores für Schuhe, Kleidung und Handtaschen. Ich komme auch an einem Kiosk vorbei und kann nicht widerstehen, ein kleines Riesenrad als Souvenir für Zuhause einzupacken. Auf meinem Schreibtisch wird es Platz finden und mich immer wieder an meinen Tag in Barcelona erinnern. So ganz nebenbei komme ich auch hier beim Schlendern und Schaufensterbetrachten wieder an herrlichen Gebäuden der Stadt vorbei. Tja, egal was man in Barcelona tut, die ganze Stadt ist Sehenswürdigkeit!

Dann meldet sich der kleine Hunger, immerhin ist es schon nach Mittag. Ich habe keine Lust in ein Restaurant zu gehen. Viel mehr steht mir der Sinn nach etwas, was man in die Hand nehmen und abbeißen kann. Gemeint sind die Empenadas. Und tatsächlich finde ich einen Laden – Las Empas. Die köstlichen Teigtaschen, die unterschiedlich gefüllt sind, gibt es hier entweder ganz klassisch mit Fleisch oder auch mit Fisch gefüllt. Wer Vegetarier ist, der kann auf rein pflanzlich zubereitete Empenadas ausweichen. Sie werden frisch zubereitet und sind echt ein kulinarischer Genuss, der nicht nur schmeckt, sondern auch stärkt und einen Hauch Barcelonas auf den Teller zaubert.

Tibidabo

Das berühmte Riesenrad in Tibidabo, Foto: Louise Goddard / Unsplash
Das berühmte Riesenrad in Tibidabo, Foto: Louise Goddard / Unsplash

Die Taschen vollgepackt und frisch gestärkt, stelle ich fest, dass genügend Zeit für einen Ausflug in den Tibidabo ist. Der Berg, der etwas außerhalb von Barcelona steht, bietet nicht nur (wieder einmal) einen herrlichen Ausblick über die katalanische Metropole, sondern auch einen Themenpark, der viel Spaß und Abwechslung zeigt. Ich fahre mit dem Lift noch etwas höher hinauf und gönne mir einen Blick in die Kirche, ganz oben. Dieses sakrale Bauwerk befindet sich damit exakt 575 Meter über dem Meeresspiegel. Schon irgendwie beeindruckend und eine ganz neue Interpretation von dem Himmel so nah!

Kulinarischer Genuss bei „Iposa“

Ein Gericht im Iposa, Foto: Iposa
Ein Gericht im Iposa, Foto: Iposa

Noch ganz beeindruckt von den ganzen optischen und akustischen Eindrücken, meldet sich ein neuer Ton in meinem Umfeld. Mein Magen knurrt! Naja, kein Wunder, immerhin gab’s mittags zur ein Brötchen und Wasser bzw. nachmittags den leckeren Kaffee und etwas Eis. Also ab auf Restaurantsuche! Ich entdecke ein kleines Restaurant, in dem zwar nicht viel Platz, aber köstlicher Duft herrscht. Der Name lautet „Iposa“ – beim Betreten empfängt mich ein freundlicher und sympathischer Besitzer. Die Speisekarte zeigt typisches katalanisches Essen, wobei mich der Blick auf die Bar echt beeindruckt. Denn diese zeigt eine gigantische Getränkeauswahl. Ich entscheide mich für Paella mit Kaninchen und stillem Wasser. Die Wartezeit ist zwar etwas länger, aber ich vertreibe mir die Zeit, die Leute – vor allem Einheimische – zu beobachten und ein paar Stehsätze meines letzten Spanischkurses zu verwenden. Nach dem Essen bleibt noch etwas Zeit, mir eine typische Bar zu suchen. Da fällt mir die Old fashioned Bar auf, die bereits vor ihren Toren mit handgeschüttelten und gerührten Cocktails wirbt. Die Bar ist klein und gemütlich, wobei die Barkeeper eine echt tolle Show mit ihren Arbeitsgeräten, den Shakers und Eiswürfeln bzw. Flaschen, zeigen. Ich probiere einen Cocktail aus leckeren Zutaten, der in einem Glas mit viel Wow-Effekt auf den Tisch kommt.

Es wird Zeit, Abschied von dieser großartigen und beeindruckenden Stadt zu nehmen. Dazu geht’s entlang der Strandpromenade zurück ins Hafenviertel. Auch wenn Badeanzug und Handtuch mit dabei waren, hat mich Barcelona so in seinen Bann gezogen, das keine Zeit zum Sonnenbaden blieb. Das muss ich wohl auf den nächsten Besuch verschieben, der in jedem Fall kommen wird. Denn Barcelona hat viel zu bieten, als das ein einziger Besuch ausreicht. Also, hasta luego, bis zum nächsten Mal!

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