Die Landschaften von Guinea sind sehr vielseitig. Eine 50–90 km breite Ebene erstreckt sich entlang der buchtenreichen Küste, der zahlreiche Inseln vorgelagert sind. Das Tafelgebirgsland Fouta Djalon schließt sich daran an. In diesem Gebiet entspringen die Flüsse Gambia und Senegal. In Höhen zwischen 400 und 500 m liegen die Hochebenen des Ostens von Guinea und sind vom oberen Niger und dessen Nebenflüssen durchzogen. Die Monts Nimba mit 1.752 m sind die höchste Erhebung der Inselgebirge im Süden von Guinea.
Klima in Guinea
In Guinea herrscht ein tropisch-wechselfeuchtes Klima, das für gleichmäßige Temperaturen von 25 bis 28 Grad sorgt. Die Niederschlagsmenge beträgt in der Regenzeit, in der es oft zu orkanartigen Stürmen kommt, im Südosten und an der Küste bis zu 4.000 mm. Im Landesinneren von Guinea sind es nur noch 1.300 – 2.000 mm. Nur im Südosten ist die ursprüngliche Regenwaldvegetation erhalten geblieben. Zur Entstehung von Feuchtsavannen im Westen und Trockensavannen im Nordosten von Guinea haben Rodungen geführt. Von Mangroven ist der Küstenstreifen des Landes geprägt. Lediglich im Nimba-Reservat hat sich die einstige Vielfalt der Fauna in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten. Elefanten, Leoparden, Löwen, Antilopen, Büffel, Affen, Hyänen, Krokodile, Schlangen, Flusspferde, Manatis und zahlreiche Vogelarten zählen zu den typischen Tieren auf Guinea.
Bevölkerung in Guinea
Die Bevölkerung von Guinea besteht zu 30 % aus Malinké und Fulbe, 15 % aus Soussou, aus 6,5 % Kissi und aus 4,8 % Kpelle. 1,5 % der Bevölkerung sind Christen, 95 % Muslime und außerdem gibt es noch religiöse Minderheiten von verschiedenen traditionellen Religionen. Bei 50 Jahren liegt die durchschnittliche Lebenserwartung in Guinea. 70 % beträgt die Analphabetenrate.
Geschichte und Politik in Guinea
Gegen Ende des 15. Jahrhunderts gründeten die Portugiesen ihre ersten Handelstationen an der Küste von Guinea. Die europäischen Kolonialmächte engagierten sich erst im 19. Jahrhundert in diesem Gebiet. Die Franzosen, die sich gegen die Briten durchsetzen konnten, hatten lange mit dem Widerstand der einheimischen Bevölkerung zu kämpfen. Unter dem Namen Französisch-Guinea war das Gebiet ab 1893 eine selbstständige Kolonie. Das Land verfolgte nach der Unabhängigkeit, das Guinea 1958 erreichte, einen strikt sowjettreuen Kurs. Zwei Millionen Bürger verließen das Land unter dem Diktator Ahmed Sékou Touré, da er jede Opposition brutal unterdrückte. 1984 starb der Diktator. Danach kam es zu gewaltsamen Aufständen gegen das Militärregime, das bald darauf zusammenbrach. Ein Mehrparteiensystem und freie Wahlen führte der Staatschef Lansana Conté ein, der seitdem den Staat Guinea regierte. Menschenrechtsverletzungen und Wahlmanipulationen sind trotz dieser demokratischen Reformen noch immer an der Tagesordnung. Alle vier Jahre wird, laut der Verfassung von 1991, das Parlament und alle fünf Jahre direkt vom Volk, das Staatsoberhaupt gewählt. Ab dem 18. Lebensjahr haben die Bürger von Guinea ein Wahlrecht.
Wirtschaft und Tourismus in Guinea
Das Bruttoinlandsprodukt von Guinea beträgt ca. 3,6 Milliarden US-Dollar, wovon 24 % auf die Landwirtschaft, 31 % auf die Industrie und 45 % auf den Dienstleistungssektor entfallen. Guinea ist trotz der großen potenziellen landwirtschaftlichen Nutzflächen und den reichen Vorkommen an Bauxit, Diamanten, Gold und Eisenerz auf internationale Hilfe angewiesen. Maschinen, Geräte, Fahrzeuge, Investitionsgüter, Erdölprodukte und Nahrungsmittel werden nach Guinea importiert. Bauxit, Gold, Aluminium, Kaffee und Diamanten zählen zu den Hauptexportgütern.
Touristisch ist Guinea kaum erschlossen. Das Klima ist zwischen Dezember und März für einen Besuch des Landes am besten geeignet.
Verkehr in Guinea
Das Straßennetz erstreckt sich über eine Länge von 30.270 km, wovon lediglich ein Sechstel asphaltiert ist. In Guinea gibt eine Eisenbahnverbindung zwischen Conakry und Kankan, die 660 km lang ist. Daneben gibt es noch weitere private Güterbahnlinien. In Kamsar und Conakry gibt es Seehäfen und die internationalen Flughäfen von Guinea.
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