Der Jakobsweg wird nun seit knappen 1.000 Jahren von Menschen jeder Herkunft bereist, wie auch dem heiligen Franz von Assisi, und seit Jahren wird diese Route immer beliebter. Entstanden ist der Jakobsweg in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts, als Gläubige zum angeblichen Grab des Apostel Jakobus pilgerten. Das bekannteste Erkennungszeichen und die wichtigste Orientierungshilfe der Pilger ist die Jakobsmuschel, die die Pilger auch in der Heimat schützen soll.
Bevor man sich jedoch auf die anstrengende Reise begibt, sollte man einige Dinge beachten. Wichtig bei der Planung ist die Auswahl des Reisezeitraums. Während der Hauptsaison, also von Juni bis August, sollte man lieber nicht auf dem Pilgerweg wandern. Aufgrund des hohen Andrangs in diesem Zeitraum und der Sommerferien in Spanien sind die meisten Herbergen gnadenlos überfüllt und auch von „die Ruhe genießen“ kann man auf den Strecken nicht gerade sprechen.
Nicht vergessen: Der Pilgerausweis
Auf keinen Fall vergessen darf man den Pilgerausweis, der auf den einzelnen Reisestationen abgestempelt wird. Dieser Ausweis, auch Credential genannt, ermöglicht den Pilgern auch erst die Übernachtung in den zahlreichen Pilgerherbergen auf der Strecke. Nur wer den Ausweis abgestempelt hat kann sich am Ende in Santiago de Compostela eine Urkunde im Büro neben der Kathedrale aushändigen lassen. Gutes Schuhwerk und einen gut gepolsterten Rucksack sollte auch jeder Pilger besitzen, da die ohnehin anstrengende Route sonst nur zur unnötigen Tortur wird.
Doch warum streben so viele, auch junge, Menschen danach den Jakobsweg zu laufen?
Die häufigste Antwort auf diese Frage ist wohl „Den Kopf frei kriegen“. Zur Ruhe kommen und sich selbst zu finden geht wohl nirgendwo so gut, wie auf dieser unendlich scheinenden Strecke, auf der man wochenlang durch die Natur wandert. Dieses unglaubliche Gefühl, wenn man nach teilweise mehreren tausend Kilometern in Santiago de Compostela ankommt, ist wohl nicht leicht in Worte zu fassen – und genau deshalb ist diese Reise so reizvoll.