Das Land ist vorwiegend flach bis hügelig und grenzt im Norden an den Kanal, im Südosten an das Mittelmeer sowie im Westen an den Golf von Biskaya. Zwei Hochgebirge bilden zwei weitere natürliche Grenzen: im Osten die Alpen und im Süden die Pyrenäen. Die größten Flüsse Rhone, Seine und Loire bahnen sich ihre Wege zum Meer durch die Täler der Mittelgebirgslandschaften.
Klima in Frankreich
Ein regelmäßiges Meeresklima herrscht im Nordwesten des Landes, in den Departements der Normandie und der Bretagne. Das regelmäßige Meeresklima zeichnet sich durch häufige Regenfälle aus.
Das ozeanische Klima findet man im Landesinneren, das in östliche Richtung zunehmend kontinental geprägt ist. Mediterranes Klima findet man in den Regionen an der Mittelmeerküste, mit trockenen, heißen Sommern und milden, aber regenreichen Wintern.
Bevölkerung in Frankreich
Frankreich ist ein besonders multikulturelles Land, in dem z. B. 18 % Portugiesen, 17 % Algerier und 16 % Marokkaner leben. Katholiken sind die Franzosen zu 81 %. 3 Millionen Muslime, 1 Million Protestanten, ca. 700.000 Juden und 120.000 Orthodoxe bilden einige religiöse Minderheiten in Frankreich.
Die regionalen Sprachen Baskisch, Bretonisch, Elsässisch, Flämisch, Katalanisch, Okzitanisch und Korsisch werden neben der Amtssprache Französisch gesprochen. Zu den besten der Welt gehört das französische Bildungswesen. In den „Grandes Ecoles“ wird die spätere Elite von Politik und Wirtschaft, neben weiteren 90 Universitäten, ausgebildet.
Geschichte und Politik in Frankreich
Im 5. Jahrhundert zogen Ströme von germanischen Stämmen in Frankreich ein. Das Fränkische Reich wurde mit Chlodwig I, der um 500 das Christentum annahm, gegründet. Frankreich wurde durch Karl den Großen mit Sachsen, Oberitalien und Bayern vereint. Karl der Große selbst ließ sich zum Kaiser krönen. Im Jahr 888 wurde der karolingische Teil Frankreichs abgetrennt und damit wurde Frankreich zu einem Land mit einer eigenständigen Geschichte. In einzelne Herzogtümer und Grafschaften splitterte sich das Land auf. Die Wikinger eroberten dabei die Normandie. 987 erreichte das Königsgeschlecht der Kapetinger die Einigung des Landes. Die Kapetinger sollten bis 1848 Frankreich regieren.
Frankreich ging aus dem Hundertjährigen Krieg mit England (1338–1453) als Sieger hervor. Dabei wurde Johanna von Orleans die Nationalheldin, da sie die englischen Belagerer von Paris vertrieb. Danach begab sich Frankreich als gestärkter Nationalstaat auf den Weg zum Absolutismus. Der Absolutismus erreichte seinen Höhepunkt unter dem Sonnenkönig Ludwig XIV.
Durch einen Staatsstreich wurde der Korse Napoleon Bonaparte 1799 Erster Konsul und ließ sich 1804 zum Kaiser krönen. Napoleon führte das noch heutige bürgerliche Gesetzbuch (Code civil) ein. Durch die umfangreichen Feldzüge wurde die Landkarte Europas wesentlich verändert. Eine kurzlebige Restauration der Monarchie wurde durch den Wiener Kongress bewirkt, jedoch fand die Monarchie mit der Revolution 1848 ihr Ende. Der Präsident der Zweiten Republik ließ sich ebenfalls zum Kaiser krönen, wurde aber 1871 nach dem verlorenen Krieg gegen Preußen abgesetzt. Der Erste Weltkrieg fällt in der Zeit der Dritten Republik. Frankreich ging als einer der Sieger hervor und bekam durch den Versailler Vertrag Elsass-Lothringen zurück. Gegen das von Deutschland eingesetzte Vichy-Regime wurde im Zweiten Weltkrieg erbitterter Widerstand geleistet.
Von Charles de Gaulle wurde im Wesentlichen die Nachkriegszeit bestimmt. Er schuf 1958 die Verfassung der Fünften Republik. Die Verfassung sieht ein Zweikammerparlament vor, das aus einem Senat (Mitglieder werden alle neun Jahre gewählt) und der Nationalversammlung (Mitglieder werden alle 5 Jahre gewählt) besteht. Der Präsident ist das Staatsoberhaupt. Der Präsident wird alle sieben Jahre direkt gewählt und ernennt den Premierminister und die Mitglieder des Kabinetts.
Wirtschaft und Tourismus in Frankreich
Das Bruttoinlandsprodukt beträgt ca. 2,2 Billionen US-Dollar. Frankreich liegt mit diesem Bruttoinlandsprodukt weltweit an sechster Stelle. Die Landesfläche wird zu 54 % landwirtschaftlich genutzt für den Anbau von Getreide, Zuckerrüben, Kartoffeln, Obst und Wein sowie für die Viehwirtschaft. Die für die Industrie benötigten Rohstoffe werden von der Landwirtschaft geliefert. Durch diese Vorgehensweise wurde Frankreich nach den USA der zweitgrößte Agrarexporteur der Welt. Der Industriesektor hat einen Anteil von 22 % am Bruttoinlandsprodukt. Zum Industriesektor zählen vorwiegend der Maschinenbau und die Metallverarbeitung. Der Dienstleistungsbereich hat einen Anteil von 75 % am Bruttoinlandsprodukt. 68 % der erwerbstätigen Franzosen sind im Dienstleistungsbereich beschäftigt.
Zu den Ländern mit dem größten Touristenaufkommen zählt Frankreich. Paris als Kulturmetropole mit unzähligen Sehenswürdigkeiten (Eiffelturm, Louvre, Euro Disney) zählt zum Mittelpunkt des Interesses. Das Loiretal gehört zu den reizvollsten Landschaften Frankreichs. In den Pyrenäen und in den französischen Alpen kann man zahlreichen Wintersportmöglichkeiten nachgehen. Albertville, Val-d´lsere und Chamonix gehören zu den bekanntesten Orten.
Verkehr in Frankreich
Der TGV, ein Hochgeschwindigkeitszug, verbindet die großen Städte mit einer Reisegeschwindigkeit von bis zu 300 km/h miteinander. Der TGV ist seit dem Bau des Eurotunnels 1994 der ganze Stolz Frankreichs. Das Straßennetz hat eine Gesamtlänge von 1,5 Millionen Kilometer und ist zu 60 % asphaltiert. Frankreich hat in Paris seine zwei wichtigsten internationalen Flughäfen, wobei es noch 8 weitere gibt. Das dichte Kanalnetz, das seit dem Mittelalter besteht, wird heute nur noch für den Tourismus genutzt. Allerdings kann man durch das Kanalnetz mühelos von der Nordsee bis zum Mittelmeer gelangen. Bordeaux und Rouen gehören zu den wichtigsten Häfen entlang der 8.500 km langen Binnenschifffahrtswege. Marseille, Cherbourg und Le Havre sind die wichtigsten See- und Fährhäfen.
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