Bolivien

Das Gebirge von Chacaltaya in Bolivien, Foto: Tobias Jelskov / Unsplash
Das Gebirge von Chacaltaya in Bolivien, Foto: Tobias Jelskov / Unsplash

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Das abflusslose, 3.609 bis 4.000 m hohe Andenhochland Altiplano de Bolivia bildet das Kerngebiet von Bolivien. Von der Westkordillere wird es im Westen überragt, von der stark vergletscherten Königskordillere mit dem 6.682 m hohen Illimani im Nordosten von Bolivien. Die Ost- und die Zentralkordillere bilden südlich davon das ostbolivianische Bergland. Tiefländer und im Südosten das Flachland des Chaco Boreal folgen ostwärts.

Klima in Bolivien

In Bolivien herrscht ein fast durchweg tropisches Klima. Die Niederschläge von bis zu 2.000 mm im Nordosten von Bolivien nehmen bis auf 200 mm im Südwesten ab. In La Paz, der Hauptstadt von Bolivien, schwanken die mittleren Temperaturen von 8 Grad im Juli bis 12 Grad im Dezember. Savannen und Buschwälder herrschen im Tiefland von Bolivien vor, tropische Urwälder findet man in den Flusstälern und am Gebirgsrand.

Bevölkerung

Die Bevölkerung von Bolivien besteht zu 71 % aus Indios, daneben gibt es Mestizen, Weiße und Kreolen. Zu den Katholiken gehören 92,5 % der Bevölkerung von Bolivien, der Rest setzt sich aus Protestanten und Bahai zusammen. Bei 66 Jahren liegt die durchschnittliche Lebenserwartung in Bolivien. 17 % beträgt die Analphabetenrate.

Geschichte und Politik in Bolivien

Bis ins 5. Jahrtausend vor Christus lässt sich in Bolivien indianische Besiedlung nachweisen. Die Aymará-Indianer entwickelten von 200 bis 800 nach Christus eine Hochkultur. Die Inkas eroberten zwischen 1460 und 1475 das Gebiet von Bolivien. 1538 eroberten die Spanier das Gebiet. Antonio José de Sucre führte seit 1809 einen Befreiungskrieg, der 1825 zur Unabhängigkeit von Bolivien führte. Danach wurde das Land von Kriegen und innenpolitischen Wirren bestimmt. Seit Staatsgründung gab es insgesamt etwa 200 Regierungen. Lozada wurde 2002 zum Präsidenten gewählt. Jedoch wurde wochenlang gegen ihn demonstriert und er trat 2003 wieder zurück. Carlos Mesa wurde sein Nachfolger. Evo Morales gewann die darauffolgenden Präsidentschaftswahlen. Aus Abgeordnetenhaus und Senat, die alle fünf Jahre neu gewählt werden, besteht das Parlament. Die Wahlberechtigten bestimmen in einer direkten Wahl.

Wirtschaft und Tourismus

Das Bruttoinlandsprodukt von Bolivien beträgt ca. 10 Milliarden US-Dollar, wovon 17 % auf die Landwirtschaft, 31 % auf die Industrie und 52 % auf den Dienstleistungssektor entfallen. In der Landwirtschaft sind 44 % der Erwerbstätigen beschäftigt. Kapitalgüter, Zwischenprodukte und Rohstoffe sowie Konsumgüter gehören zu den Hauptimportgütern von Bolivien. Zink, Gold, Soja, Zinn, Holz, Erdgas und Silber zählen zu den Hauptausfuhrprodukten des Landes. Der Kokainhandel hat ebenfalls eine wirtschaftliche Bedeutung.

Rund 600.000 Auslandsgäste sorgen pro Jahr für Einnahmen in Höhe von rund 150 Millionen US-Dollar. Zwischen April und Oktober ist die beste Reisezeit für einen Besuch in Bolivien. Zu Boliviens Hauptattraktionen gehören der Titicacasee, die Anden und besonders die Reste der Inkakultur.

Verkehr in Bolivien

Das Straßennetz erstreckt sich über eine Länge von 25.000 km und ist oft in einem schlechten Zustand. 4.000 km umfasst das Schienennetz von Bolivien. In La Paz und Santa Cruz gibt es die internationalen Flughäfen.

Flagge von Bolivien
Flagge von Bolivien

Alle Angaben ohne Gewähr

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