Fehmarn – Größte Insel Schleswig-Holsteins

Die Fehmarnsundbrücke verbindet Fehmarn mit dem Festland, Foto: Thomas / Adobe Stock
Die Fehmarnsundbrücke verbindet Fehmarn mit dem Festland, Foto: Thomas / Adobe Stock

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Insulaner, die Bauern sind und nicht viel von der Schifffahrt halten, gelbe Rapsfelder im Frühjahr, Kornfelder im Sommer, Koppeln und eine bekannte Rinderzucht – das und vieles mehr ist Fehmarn. Bekanntermaßen ist es der fehmarnsche Bauer, selbstbewusst und reich, der manchmal seine Insel als eigenen Erdteil sah und von der „Fahrt nach Europa“ über die Fehmarnsundbrücke sprach, wenn er ans Festland wollte.

In der Sturheit und Heimatverbundenheit ist er sicherlich vergleichbar mit dem Dithmarscher und wohl auch im behäbigen Reichtum, der in beiden Fällen aus kundiger Betreibung der Landwirtschaft wuchs. Und so gibt es denn auch eine historische Vermutung, dass im Zuge der Christianisierung Dithmarscher die Insel im zwölften Jahrhundert besiedelten.

Im Mittelalter hat der Gegensatz zwischen Dänemark und Lübeck die Inselgeschichte maßgeblich geprägt. Die kleine Inselhauptstadt Burg besaß Lübsches (Lübeck) Stadtrecht, während auf der Insel dänisches Landrecht galt.

„Durchgangsinsel“ der Vogelfluglinie ist man mit einer Million Übernachtungen pro Jahr schon längst nicht mehr, aber die dänische Nachbarschaft ist spürbar, wenn man in Burg den Gesprächen der Touristen zuhört oder wenn man abbiegt von der Durchgangsstraße und einige der 42 fehmarnschen Dörfer besucht. Landschaft, Eigenarten und Behäbigkeit – hier ist Dänemark ganz nahe, und schließlich ist es auch zur dänischen Nachbarinsel Lolland nur ein Katzensprung. Das Inselstädtchen Maribo auf Lolland ist Partnerstadt Fehmarns.

Typisch norddeutsch? Nicht immer!

Die Bauweise auf den Dörfern ist allerdings „eigenartig Fehmarn“. Während man auf dem schleswig-holsteinischen Festland in vielen Dörfern schöne, alte reetgedeckte Bauernhöfe findet, ist dies auf Fehmarn kaum noch der Fall. Die Bauern waren um die Jahrhundertwende einfach zu reich, sodass sie sich recht kastenförmige Neubauten in Ziegelbauweise leisten konnten. Ein Beispiel für die schönen alten fehmarnschen Bauernhöfe kann man (leider) nur noch im schleswig-holsteinischen Freilichtmuseum in Molfsee bei Kiel bewundern. Es lohnt sich, allein wegen dieses Hauses einmal dorthin zu fahren.

Am interessantesten ist der „Inseleffekt“. Man fährt auf einer ganz normalen Bundesstraße durch eine normale schleswig-holsteinische Landschaft, nimmt selbst die interessante Fehmarnsundbrücke lediglich als landschafts-architektonisches Element wahr, biegt dann von der Durchgangsstraße ab und plötzlich, meist nach wenigen hundert Metern, weiß man, dass man auf einer Insel ist. Man hat das Gefühl, weit weg zu sein. Alles ist anders, und tatsächlich: Die Fehmaraner sind stolz darauf, dass ihr Wetter sich vom Festland unterscheidet und normalerweise, was den Sonnenschein angeht, stabiler ist. Eben doch ein wenig Insel „vor Europa“!

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Fehmarn in Zahlen & Fakten

Hafenanlage im Süden von Fehmarn, Foto: Thomas / Adobe Stock
Hafenanlage im Süden von Fehmarn, Foto: Thomas / Adobe Stock

Lage: In der Ostsee zwischen Lübeck und Kiel gelegen – zwischen Fehmarnsund und Fehmarnbelt. Zugehörig zu dem schleswig-holsteinischen Landkreis Ostholstein (Festland) und vor der dänischen Insel Lolland liegend.

Insel: Drittgrößte Ostseeinsel Deutschlands, und auch einzige „richtige“ Ostseeinsel Schleswig-Holsteins. Kurz gesagt: die Ostsee-Ferien-Sonneninsel überhaupt.

Größe: Fehmarn hat eine Gesamtfläche von 185 qkm.

Einwohner: Insgesamt hat die Insel etwa 12.500 Einwohner, die sich auf vier Bezirke verteilen. Seit dem 01.01.2003 hat sich in dieser Richtung aber einiges getan, die Stadtverwaltung hat nun einen gemeinsamen Sitz in Burg, und die Insel wurde in Stadt Fehmarn umbenannt.

Küste: Fehmarn hat eine Küstenlänge von 78 km, wer gut zu Fuß ist, kann rund um die Insel wandern, oder aber mit dem Fahrrad fahren.

Leuchttürme: Leuchttürme gibt es auf Fehmarn noch 5 Stück an der Zahl.

Kirchen: Die Kirchen Fehmarns sind eine Besonderheit und es wert, besichtigt zu werden.

Wetter: Bewiesenermaßen und von dem Deutschen Wetterdienst amtlich bestätigt, ist Fehmarn das Stückchen Deutschland mit den meisten Sonnentagen und dem geringsten Niederschlag von nur durchschnittlich 511 mm pro qm im Jahr. Also fast ein Drittel weniger als im übrigen Festland.

Infrastruktur: Auf der Insel ist fast alles zu bekommen. So gesehen ist die Infrastruktur hervorragend, und wenn mal etwas nicht auf der Insel zu bekommen ist, dann hat man es nicht weit über die 1960–63 gebaute Fehmarnsundbrücke, dem weltweit größten Kleiderbügel, ans Festland, nach Lübeck oder Kiel.

Wirtschaft: Der Haupterwerb der Inselbewohner ist der Tourismus, die Landwirtschaft, neben Dienstleistung, Handel, Handwerk und natürlich die Fischerei

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Entstehungsgeschichte der Insel Fehmarn

Blick auf Fehmarn und seine Felder, Foto: Raphael Koch / Adobe Stock
Blick auf Fehmarn und seine Felder, Foto: Raphael Koch / Adobe Stock

Fehmarn ist durch Abtrennung von Wegrien zur Insel geworden. Während alte, uns bekannte Kulturen auf eine vieltausendjährige Geschichte zurückblicken können, hat Fehmarn seine ungefähre heutige Form überhaupt erst vor ca. 4.000 Jahren gefunden. Die Entstehungsgeschichte Fehmarns beginnt mit dem Zurückweichen des Eises der letzten Nacheiszeit. Das Eis der vorletzten Eiszeit, der Saaleeiszeit, bildete die Hohe Geest im Westen Schleswig-Holsteins. Das Eis der 142.000 Jahre später folgenden Wechseleiszeit bedeckte bis vor ca. 18.000 Jahren wie ein riesiger Ostseegletscher die Länder im Norden und den Osten Schleswig-Holsteins.

Der in Eisfelder und Gletscherzungen zerlappte Eisrand schmolz nicht kontinuierlich ab. Es kam wiederholt zu neuen kilometerweiten Eisvorstößen, die die mitgeführten Moränen stauchten und teilweise zu über 100 m hohen Moränenbergen auftürmten. So entstanden die Hüttener Berge, die Duvenstedter Berge und als höchste Aufstauchung der Bungsberg, der mit 164 m heute Schleswig-Holsteins höchster Berg ist. Das Schmelzwasser floss nach Westen ab und füllte die Landschaft zwischen der Hohen Geest und dem tauenden Eisrand im Osten mit Sand und Geröll auf. Es gab das frei, was es uns in Form von Moränen aus Granit, Sandstein, Leptit oder Porphyr aus Skandinavien mitgebracht hatte.

Nach dem Abtauen des Eises im Bereich der westlichen Ostsee blieb um die heutige Insel Fehmarn und die dänischen Inseln flaches Land zurück, das nur von nacheiszeitlichen Flüssen in den ehemaligen Schmelzwasserrinnen durchzogen wurde. Im Bereich von Fehmarn und Wagrien kam der im Alttertiär gebildete Untergrund wieder zum Vorschein, der, genau gesagt, in der vierten Stufe des Unterozeans, vor rund 40 Millionen Jahren, aus Meeresablagerungen entstanden ist. Er besteht aus Tarras, einem grünen kalkfreien Ton (Kolloid Ton), dessen Bestandsteilchen kleiner als 0,01 mm sind, selbst die größten Teilchen erreichen nicht einmal einen Durchmesser von 0,1 mm. Da sich in oder unter diesen Tonschichten nur selten Grundwasser in ausreichenden Mengen bilden kann, waren auf Fehmarn viele Brunnenbohrungen vergeblich.

Zu der Zeit aber, vor über 10.000 Jahren, als bei uns das Eis geschmolzen war, lag über Schweden und Norwegen noch die eiszeitliche Decke. Als auch dieses Eis schmolz, entstanden riesige Wasserbecken, deren Wasser über das heutige Gebiet von Gotland zum Skagerrak abflossen. Vom Druck des ständig weiter nach Norden abziehenden Eises befreit, begann sich die Erdoberfläche Skandinaviens zu heben. Wenn man bedenkt, dass 1 m3 des Eises 900 kg wog und dass Skandinavien und das Ostseebecken mit einer z. T. 2.000 m mächtigen Eisdecke überzogen waren, kann man sicher ermessen, welch gewaltiger Druck mit dem Abtauen des Eises von der Erdoberfläche genommen wurde. Die Erdhebung war mit rund 275 Metern am größten in Angermanland, einem Gebiet ca. 400 km nordöstlich von Stockholm, und flachte dann konzentrisch bis zu einer Nulllinie ab, die in unserem Bereich über Nordjütland, schräg über die Insel Seeland und zwischen Rügen und Bornholm zur pommerschen Küste lief. Südlich dieser Linie kam es zu einem deutlichen Absinken der Erdoberfläche. Die Landsenkung betrug in Schleswig-Holstein ca. 25 m. Die jährliche Senkung variierte zwischen 1,2 cm und 7,8 cm.

Nun drang wieder Meerwasser über das Skagerrak und weiter über die ehemaligen eiszeitlichen Förden und Schmelzwasserrinnen in das flache Becken der westlichen Ostsee ein. Hinzu kam, dass durch das Tauen der Eismassen der Wasserspiegel der Meere überall stieg. Die Eisbildung hatte den Meeren zuvor derart viel Wasser entzogen, dass der Meeresspiegel um mindestens 60 m gesunken war. Im Jahre 7.000 v. Chr. befand sich die Uferlinie im Bereich der westlichen Ostsee ungefähr bei der heutigen 25 m Tiefenlinie, 6.000 v. Chr. bei der 16 m Linie und 3.000 v. Chr. bei der 9 m Linie.

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Gemeindegliederung

Zu Anfang des Jahres 2003 fusionierte die Stadt Burg auf Fehmarn mit den drei Landgemeinden der Insel – den Gemeinden Bannesdorf auf Fehmarn, Landkirchen auf Fehmarn und Westfehmarn. Diese drei Gemeinden waren bis dahin als „Amt Fehmarn“ miteinander verbunden. Seit der Fusion bildet die gesamte Insel die „Stadt Fehmarn“.

Burg

Bürgerhäuser in Burg auf Fehmarn, Foto: sehbaer_nrw / Adobe Stock
Bürgerhäuser in Burg auf Fehmarn, Foto: sehbaer_nrw / Adobe Stock

Die Gemeinde Burg ist so etwas wie die Inselhauptstadt. Sie liegt in etwa am südlichen Inselrand, ca.1 km vom der Küste entfernt und erstreckt sich bis zum Hafen. Dieser hat hier einen eigenen Namen „Burgstaaken“. Burg ist eigentlich das touristische Zentrum der Insel, hier kommen alle, die Fehmarn nicht nur als Transitstrecke nach Dänemark nutzen wollen, zwangsläufig vorbei.

Burg selbst ist ein mit den Jahren der Geschichte entstandener Ort mit eigenem Charakter und keine Amüsierstadt aus der Disneylandretorte. Auch wenn man in der Hauptsaison denkt, es wären mehr Menschen in Burg als die Insel Einwohner hat, so ist dieses heitere Gedränge auf beiden Seite der Breiten Strasse, welche als die Flaniermeile Burgs gilt, ein besonderes Flair. Ebenso wie die Bahnhofstrasse, welche vom Schwanenteich zur Breiten Straße führt. Dabei hat Burg nichts von seiner herben Schönheit eingebüßt. Viele der alten Gebäude, angefangen von Fachwerkbauten zu Bürgerhäusern, stammen wirklich noch aus dem vergangenen Jahrhundert und sind nicht wie vielerorts nachgebaut, oder auf alt getrimmt. In der Innenstadt von Burg stehen allein 141 Häuser unter Denkmalschutz. Die Straße ist noch heute aus dem Kopfsteinpflaster, das in früheren Zeiten von fehmarnschen Steinfischern aus den aus der Ostsee geholten Findlingen geschlagen wurde.

Besonders zu erwähnen sind in Burg die St. Nicolai-Kirche, das Heimatmuseum, das Meereszentrum-Fehmarn und das alte, 1901 gebaute, Rathaus am Marktplatz.

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Sehenswertes auf Fehmarn

Fährhafen Puttgarden

Fährhafen mit Autoverladerampe in Puttgarden, Foto: Jürgen Wackenhut / Adobe Stock
Fährhafen mit Autoverladerampe in Puttgarden, Foto: Jürgen Wackenhut / Adobe Stock

Bahngleise bis ins Wasser? Bahnt sich da ein Unglück an? Nein – mitnichten, hier in Puttgarden gehen die Bahngleise wirklich bis ins Wasser. Aber keine Angst, es ist noch kein Zug in der Ostsee versunken. Die Gleise sind für die Fährstation von Puttgarden nach Dänemark.

Puttgarden hat als Fährverbindung eine jahrhundertealte Tradition, denn schon die frühen Pilger aus Skandinavien nutzen im Mittelalter die relativ kurze Verbindung von Lolland nach Fehmarn (19 km). Die Anlage ist für Besucher über eine Brücke, welche die Gleise überspannt, gut zu besichtigen. Auch eine Zufahrt mit Parkplatz wurde eingerichtet, sodass die Besucher, die dieses Schauspiel bewundern wollen, dem Fährbetrieb nicht ins Gehege kommen.

Es ist immer wieder ein Erlebnis zu beobachten, wie Autos, Lkws und sogar Züge in dem Bauch der Fähren verschwinden. Alle 30 Minuten legt in den Sommermonaten eine Fähre ab. Die Überfahrt dauert etwa 45 Minuten, also die beste Gelegenheit für einen Kurztrip nach Dänemark. Wer aber nach 21:45 Uhr als Fußgänger mitfahren will, muss sich telefonisch anmelden. Der Apparat hängt hinter dem Ticketautomaten.

Das ganze Gelände umschließt ca. 54 ha, insgesamt wurden 24 km Gleise im Bahnhofsbereich verlegt, und 155 Weichen teilen die Schienenstränge. Da es auf Fehmarn nur wenige Brunnen gibt, wurde zusätzlich eine 25 km lange Trinkwasserpipeline vom Festland bis auf die Insel gelegt. Die Molen, welche die drei Hafenbecken schützen, haben eine Länge von 630 und 820 Metern und sind beliebte Promenaden für Spaziergänger. Steht man dann am Molenkopf, fahren die großen Fähren der Scandia-Lines fast zum Greifen nah durch die nur 85 m breite Durchfahrt.

Museum Katharinenhof

Das kleine Museum Katharinenhof bietet einen Querschnitt durch die Vergangenheit. Ein besonderer Clou ist das original erhaltene Backhaus, welches in den Sommermonaten noch immer in Betrieb ist, und in dem man bei einem Besuch frisches, knuspriges Steinofenbrotbrunnen probieren und auch erwerben kann.

Nebenan befindet sich die 470 Jahre alte Rauchkate, auch diese ist noch heute in Betrieb, sodass man zu dem guten Brot auch gleich frisch geräucherten Katenschinken bekommen können.

Ansonsten bietet das Museum Katharinenhof eine erlesene Sammlung von mechanischem Spielzeug, Musikspielgeräten, Tabakdosen, Gehstöcken, Bügeleisen, Kutschen und Schlitten, bäuerliche Gerätschaften, Vor- und Frühgeschichte, Antiquitäten und Kleinkunst, historische Postkarten sowie Mobiliar und vieles mehr.

Hinter dem Backhaus liegt ein Zeugnis aus noch älterer Zeit, ein Hügelgrab, eines der wenigen auf Fehmarn noch erhaltenen Megalith-Gräber aus der Jungsteinzeit.

Niobe – Ein Denkmal

Niobe-Denkmal, Foto: travelpeter / Adobe Stock
Niobe-Denkmal, Foto: travelpeter / Adobe Stock

Ein Findling und ein weißer Schiffsmast in der Strandlandschaft am Gammendorfer Strand erinnert an das tragische Unglück im Juli 1932. Damals lag das Segelschulschiff „Niobe“ etwa 8 km vor der Küste Fehmarns. Das Schiff, das als Niobe traurige Berühmtheit erlangte, wurde erst 1922 in der Kieler Germania Werft von Schoner zu einer Bark mit nur drei, aber dafür höheren Masten umgebaut. Mit seiner um gut ein Drittel vergrößerten Segelfläche sah das Schulschiff sehr flott aus, aber die Fachleute der damaligen Zeit warnten vor der ihrer Meinung nach zu großen Segelfläche und Übertakelung. Doch wie so oft wurden die Mahner überhört.

Während der Nacht vom 25. auf den 26. Juli 1932 ankerte die „Niobe“ mit 109 Mann Besatzung 8 km vor der Küste, bereit zum Auslaufen in die östliche Ostsee. Ein Sommersonnentag mit ruhiger glatter See, ein Flugzeug vom Typ DO x, das damals größte Flugzeug der Welt, nähert sich dem Schulschiff bei strahlendem Sonnenschein, und es gibt ein großes Winken und Hallo auf der „Niobe“, da der Flugkapitän ein ehemaliger Marineoffizier war. Am Vormittag des 26. nahm man Kurs auf die Belt in Richtung Warnemünde. Gegen 13 Uhr kamen dann schwere Gewitterwolken auf.

Die Obersegel wurden zwar geborgen, aber es blieb noch genug Segelfläche gesetzt. Gegen 14.15 Uhr begann dann eine Böe unvermittelt wuchtig gegen das Schiff zu blasen. Die „Niobe“ neigte durch die viel zu große Segelfläche sich blitzschnell nach Backbord und lag Sekunden später schon mit Mast und Segel in der See. Wasser schoss in die Niedergänge und lies den Seeleuten unter Deck keine Chance, aus dem Rumpf des Schiffes an Deck zu kommen.

Wer schon vor der Kenterung an Deck war, hatte bessere Chancen, der Katastrophe zu entgehen. Die Besatzung eines anderen Schiffes und auch auf dem Feuerschiff Fehmarnbelt ließen sofort Rettungsboote zu Wasser. Doch trotz dieser relativ schnellen Hilfe konnten nur 40 Seeleute der „Niobe“ lebend geborgen werden. 69 Männer waren ertrunken.

Das Wrack lag in 28 Meter Tiefe. Nach der Bergung, etwa einen Monat später, fand man im Inneren des Rumpfes die Leichen von 50 ertrunkenen Seeleuten, die restlichen 19 blieben verschwunden. Am 18. September gab es ein makaberes Schauspiel vor der Ostseeküste Pommerns. Fast die gesamte Reichsmarine versammelte sich zur letzten Ehre der „Niobe“. Das Torpedoboot Jaguar versenkte das Wrack der „Niobe“ endgültig auf 55 Grad 14´ nördlicher und 17 Grad 21´ östlicher Länge. Der Kapitän der „Niobe“, Kapitänleutnant Ruhfus, der das Unglück überlebte, wurde später von einem Kriegsgericht von der Verantwortung an der Katastrophe freigesprochen. Man machte höhere Gewalt, eine sogenannte Fallböe, für das Unglück verantwortlich.

Wenn man heute an dem Denkmal steht und die bronzene Tafel auf dem Findling liest, hat man mit Sicherheit etwas Mühe, die Inschrift zu verstehen.

Windmühlen auf Fehmarn

Windmühle "Jachen Flünk" auf Fehmarn, Foto: Ronile / Pixabay
Windmühle „Jachen Flünk“ auf Fehmarn, Foto: Ronile / Pixabay

Der Wind weht schon seit Jahrhunderten über die Insel. Klar, dass sich die Insulaner diese Winde zunutze machten und auch noch machen. Eines der romantischsten Zeugnisse dieser Zeit ist die alte Segelwindmühle genannt „Jachen Flünk“. Wie auch Schiffen wurde den Mühlen eine eigene Persönlichkeit nachgesagt, und der Name „Jachen Flünk“ bedeutet in Hochdeutsch „Eilender Flügel“. Diese ist nicht nur die letzte Windmühle Fehmarns, sondern die europaweit einzige erhaltene Segelwindmühle. Zu finden hier auf Fehmarn in Lemkenhafen. Sie ist das letzte Relikt einer Lemkenhafener Wirtschaftsblüte und ist am östlichen Ortsrand gelegen. Wie auch immer, eine erhaltene Windmühle von damals ist ein Denkmal der Arbeitswelt von früher und ein schmückendes Bauwerk für den Ort und die Landschaft.

Hier wurde in den Jahren 1787 bis 1953 fehmarnsches Getreide zu Grütze und Graupen gemahlen. Die mächtigen, eigentlich winddurchlässigen, da nur aus einem Holzgitter bestehenden Flügel wurden je nach Bedarf und Wetterlage an den Enden, zur Hälfte oder auch ganz, mit Segeltuch bespannt und in den Wind gedreht. Auch heute noch werden dann und wann die Segel gesetzt, und man kann dann die Funktion des Mahlwerkes in voller Aktion erleben.

Heute ist die Mühle ein Museum und für jedermann zu besichtigen, aber dass dies so ist, verdanken wir dem Fehmarner Heimatforscher Peter Wiepert, der hier nicht vergessen werden sollte. Die Mühle stellte 1954 ihren Dienst ein und sollte abgerissen werden, wurde aber nach langen Verhandlungen unter Denkmalschutz gestellt und vom Verein zur Sammlung Fehmarnscher Altertümer e. V. restauriert. Im Jahre 1962 konnte die nunmehrige Museumsmühle ihre Flügel wieder drehen. Doch 1986 zerlegte ein Sturm die Flügel und die Galerie in ihre Einzelteile. Der Heimat und Museumsverein sorgten für die Rettung und den Wiederaufbau der Mühle zu Lemkenhafen.

Es ist eine besondere Atmosphäre, wenn man die steilen Leitern oder Stiegen in der Mühle hinaufsteigt, um dann die alte Mühlentechnik mit dem Klüver Getriebe und den Hauptwellen und Kornsichter oder dem Schneckentrieur zu besichtigen. Aus den kleinen Fenstern der Mühle hat man in alle Richtungen einen wunderschönen Blick über die Insel. Der Besuch der europaweit letzten funktionierenden Segelwindmühle sollte eigentlich auf jeden Fall eingeplant werden. Aber es gibt auch noch andere Mühlen und Windräder auf Fehmarn.

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Leuchttürme auf Fehmarn

Flügger Leuchtturm

Flügger Leuchtturm, Foto:  rphfoto / Adobe Stock
Flügger Leuchtturm, Foto:  rphfoto / Adobe Stock

Der Flügger Leuchtturm – hoch, schlank und rank wie aus dem Bilderbuch, ragt der höchste der Leuchttürme Fehmarns rot-weiß gestrichen in den meist blauen Himmel. Genauso wie sich ein Urlauber von der Allgäuer Alm einen richtigen Leuchtturm vorstellt. Zu Anfang, so um 1872, war der Flügger Leuchtturm nur 16 m hoch, aber seit 1916 leuchtet sein weißes Licht vom 35 Meter hohen Turm über 15 Seemeilen weit hinaus auf See. Die gesamte Südwestspitze der Insel wird von diesem neuen Bau gesichert. Viele Besucher sind überzeugt, der Flügger Leuchtturm sei der schönste der Insel.

Leuchtturm Westermakelsdorf

Leuchtturm in Westermakelsdorf, Foto: paul-oliver neumann/EyeEm / Adobe Stock
Leuchtturm in Westermakelsdorf, Foto: paul-oliver neumann/EyeEm / Adobe Stock

Weiter die Küste entlang, in Richtung Norden, kommt man bei Westermakelsdorf zu einem weiteren Leuchtfeuer. Auch dieses hat schon so einige Jahre auf dem Buckel, denn es wurde 1882 zur Sicherung der Einfahrt in den Belt gebaut. Im Laufe der Jahre wurde auch dieser ursprünglich rund 10 m hohe Turm 1902 auf seine heute 18 Meter aufgestockt.

Der Leuchtturm wurde an der Nordwestecke der Insel Fehmarn, hinter dem Deich, errichtet und weist der Schifffahrt als Orientierungs- und Warnfeuer den Weg in den Fehmarnbelt. Als Lichtquelle war anfangs eine zweidochtige Petroleumlampe eingesetzt, 1922 ein Benzol-Glühlichtbrenner, ab 1924 elektrische Lampen (als Ersatzlichtquelle noch bis 1961 stehendes Propanglühlicht – 32 × 42 mm). Bis 1984 wurde die Kennung des Leuchtfeuers in den küstennahen Warnsektoren mithilfe von Otterblenden erzeugt; seither wird die Lampe getaktet. Der heute unter Denkmalschutz stehende achteckige Turm ist aus Backsteinmauerwerk mit einer Galerie. Ein Wohnhaus ist direkt angebaut. Turm und Gebäude sind gelb gestrichen, die aufgesetzte Laterne rot. Die Stromversorgung erfolgt aus dem öffentlichen Netz, ein Dieselaggregat dient der Notstromversorgung.

Marienleuchte

Marienleuchte, Foto: Marcel Schauer / Adobe Stock
Marienleuchte, Foto: Marcel Schauer / Adobe Stock

Ein weiterer der fünf Leuchttürme auf Fehmarn ist der Leuchtturm von Marienleuchte. Er ist gleichzeitig das erste Leuchtfeuer, das auf Fehmarn eingerichtet wurde.

Heute steht dieser Turm unter Denkmalschutz und wird durch den neuen, 33 m hohen rot / weißen Leuchtturm ersetzt. Gerade für die Fährverbindungen der Vogelfluglinie zwischen Dänemark und Fehmarn ist dieser Turm von besonderer Bedeutung. Der besondere Name stammt noch aus der Zeit dänischer Verwaltung. Im Jahre 1832 wurde am Ohlenburger Huk, dort wo die nördliche Küste endgültig nach Süden abknickt, die neue technische Errungenschaft feierlich eingeweiht. Da an diesem 28. Oktober der Geburtstag der damaligen dänischen Königin Maria Sophie Friederike von Dänemark war, wurde dieses Leuchtfeuer dann auch nach der Königin benannt. Man stellte damals einfach eine Öllaterne auf das Dach eines 18 Meter hohen Gebäudes. Erst im Jahre 1967 wurde neben der alten Marienleuchte ein neuer, jetzt 33 Meter hoher Turm eingesetzt. Leider ist auch dieser Leuchtturm für Besucher nicht mehr zu besichtigen. Aber die Fernsicht ist von diesem Punkt aus bei klarem Wetter schon etwas Besonderes. Der Blick reicht bis nach Lolland, das gut 19 km entfernt ist. Mit einem Feldstecher oder nur mit guten Augen ist sogar der Kirchturm von Rodby zu erkennen.

Der Staberhuker Leuchtturm

Staberhuker Leuchtturm, Foto: Lars Gieger / Adobe Stock
Staberhuker Leuchtturm, Foto: Lars Gieger / Adobe Stock

Im Duden sucht man das Wort Huk vergeblich, aber im Fremdwörterbuch wird der Begriff erläutert. Die HUK, Mehrzahl Huken, wird beschrieben als Landzunge, die den geradlinigen Verlauf einer Küste unterbricht (Seemannsprache). Dies nur zur Erklärung, damit man weiß, was mit einem Huk gemeint ist. Jede Huk ragt recht frech in das Meer hinaus, ein guter Platz, um die See aus gleich drei Richtungen zu genießen, und auch ein idealer Platz für ein Leuchtfeuer – sind sie doch durch ihren vorgelagerten Standort aus fast allen Richtungen zur See zu erkennen. Fehmarns Huken sind allesamt mit Leuchtfeuern ausgestattet – angefangen mit Strukkamphuk, Makelsdorfer Huk, Marienleuchte am Ohlenborgs Huk und hier am Staberhuk

Hier am südwestlichsten Zipfel der Insel wartet der Leuchtturm gleich mit einer echten Antiquität auf. Gebaut im Jahre 1903, an der Steilküste von Staberhuk, ist der 23 Meter hohe Inselleuchtturm der jüngste seiner Art auf Fehmarn. Das Leuchtfeuer, genauer gesagt das Laternengehäuse und die Optik, stammen aber, und das ist die Besonderheit, von einem alten Helgoländer Leuchtturm, der zu seiner Bauzeit noch unter englischer Herrschaft seinen Dienst versah. Nachdem dieser um 1902 seinen Dienst eingestellt hatte, verkaufte man das gute Stück kurzerhand nach Fehmarn, wo es heute als „Secondhand Leuchtturm“ bekannt ist und eine beliebte Touristenattraktion darstellt.

Leuchtturm Strukkamphuk

Beim Leuchtturm Strukkamphuk, Foto: barbara buderath / Adobe Stock
Beim Leuchtturm Strukkamphuk, Foto: barbara buderath / Adobe Stock

Eingerichtet wurde das Leuchtfeuer im Jahre 1872. Aus einer damals allabendlich einfach an einem Mast hochgezogenen Laterne wurde mit den Jahren der Leuchtturm Strukkamphuk. Auch wenn er der kleinste seiner Art ist, so hat er doch für die Schifffahrt eine wichtige Rolle gespielt und tut dies noch heute. Im Zusammenspiel mit dem Flügger Leuchtturm ist er als Unterfeuer für die aus Osten kommenden Schiffe für die Fahrt durch den Sund von großer Bedeutung. Der 1896 aus Eisen errichtete, 5 Meter hohe und achteckige Leuchtturm wurde 1935 durch einen weißen runden Betonturm (5 m) ersetzt. 20 Jahre lang leuchtete ein Flüssiggaslicht in dem Turm, bevor ab 1954 eine 40 W/220 V Glühlampe zum Einsatz kam. Das Leuchtfeuer wird von einer Steuerung im Schalthaus an der Fehmarnsundbrücke geschaltet und überwacht. Die Fernübertragung erfolgt durch die Verkehrszentrale Travemünde. Im Jahr 2000 wurde die alte Lichttechnik durch eine Lampenwechselvorrichtung, bestückt mit 6 × 24 V/150 W Halogenglühlampen, in Betrieb genommen. Nachdem am Oberfeuer Flügge die Lichttechnik ersetzt wurde, musste auch am Unterfeuer Strukkamphuk die Lichttechnik ersetzt werden, damit für die Betrachter das Oberfeuer Flügge mit dem Unterfeuer Strukkamphuk annähernd gleich hell erscheint.

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Meereszentrum Fehmarn

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Langsam löst sich aus dem diffusen Blauwasserlicht ein Schatten. Aus dem klaffenden Maul ragen rasiermesserscharfe Zähne. Scheinbar träge zieht der Hai seine Bahnen und haiverharrt dann unmittelbar vor mir. Seine kalten Augen fixieren mich als mögliche Beute. Von links gleitet ein zweiter Hai heran, auch er taxiert mich. Von der Vorstellung, hier nun als Fischfutter zu enden, trennen mich nur wenige Zentimeter – und beruhigendes massives Panzerglas. So schön wie es auch in der Südsee zu tauchen ist, auf Fehmarn aber ist es weit weniger gefährlich als in ihren exotischen Heimatgewässern, Haie und Ihre Artgenossen zu beobachten.

1998 wurde der gigantische Hai-Tank mit einem 10 Meter langen Unterwasser-Glastunnel in das Guinness Buch der Rekorde aufgenommen. Das größte Becken Deutschlands misst 10 × 17 Meter. Der Besucher befindet sich zwei Meter unter dem Meeresspiegel. 400.000 Liter Wasser umgeben ihn. Zu einem unvergesslichen Erlebnis wird die Begegnung mit den Haien. Über zehn verschiedene Haiarten können bestaunt werden. Kleine, harmlose Haie wie der Stierkopfhai, Wobbegong und Braunbandlipphai wurden in dieser Einrichtung bereits aufgezogen. Zu sehen sind auch der gefährlich anmutende Sandtigerhai, Schwarzspitzen-Riffhai, Zitronenhai, und die 2,10 Meter langen Ammenhaie.

Neben dem großen Hai-Tank erlebt der Besucher in einem Rundgang hunderte tropische Meereslebewesen. Jedes Aquarium spiegelt die spektakuläre Unterwasserfauna und -flora der Korallenriffe wider. Sogenannte lebende Steine und niedere Meerestiere sorgen dafür, dass sich unsere Aquarienlieblinge wohlfühlen. Lasse Dich hier von der atemberaubenden Schönheit, Form und Farbe der Korallenriffe verzaubern. Tauche ein in die Tiefen der Ozeane und lasse Dich von der korallenfischbizarren Unterwasserwelt in ihren Bann ziehen. Muränen verstecken sich in Felsspalten und lauern auf Futter. Am imposantesten ist die gefleckte Netzmuräne. Oberschenkeldick und 1,50 Meter lang ist „Andy“, wie die ca. 60 Jahre alte Muräne von ihren Tierpflegern liebevoll genannt wird.

Die Familie der Barsche beinhaltet 35 Gattungen mit ca. 370 Arten. In den Aquarien sind bis zu 30 Arten vertreten. Dazu gehört auch der Riesenzackenbarsch. Er kann einen Meter Länge erreichen und wiegt dann etwa 30 Kilogramm.

Die gefährlichsten aller Meeresbewohner lauern im Korallenriff. Perfekt getarnt wartet der Steinfisch auf Beute. Absolut tödlich sind die gifttragenden Rückenstacheln. Einen weiten Bogen sollte man auch um die Rotfeuerfische machen. Seine fledermausartigen Flossen locken zur näheren Betrachtung, eine Berührung kann jedoch den Tod bringen. Gefahrlos lassen sich bei uns Seeigel, Seesterne, Husaren- und Soldatenfische sowie andere Nesseltiere beobachten.

Ungefährlich und als Liebling der Kinder werden in den Aquarien Seepferdchen gehalten. Wussten Sie schon, dass das Männchen bei den Seepferdchen die Jungen zur Welt bringt? Hier kann man – mit etwas Glück – bei der Geburt der nur zwei Millimeter großen Winzlinge zusehen.

Durch ständige Erweiterungen der Gebäudeflächen und Aquarienanlagen hat sich das Meereszentrum weit über die Grenzen hinaus einen Namen gemacht.

Ausflugsziele rund um Fehmarn

Weissenhäuser Strand

Sonnenuntergang am Weissenhäuser Strand, Foto: A flock of sheep / Adobe Stock
Sonnenuntergang am Weissenhäuser Strand, Foto: A flock of sheep / Adobe Stock

Ferien am Weissenhäuser Strand – das sind Tage an der blauen See. Egal, ob man an Sonnentagen einfach mal faul im Strandkorb liegen möchten, in den Wellen der Ostsee baden oder am Strand mit Ihren Kindern eine Burg bauen. Hier gehören nämlich Kinder zu den bevorzugten Gästen!

Für über 8 Mio. Euro wurde der Ferienpark – hauptsächlich das subtropische Badeparadies – in den letzten Jahren modernisiert. Lasse Dich von den vielen Neuigkeiten überraschen! Die Dünenpassage wurde erweitert und neu gestaltet, Dünenbad und Kurzentrum im Strandhotel zu einem attraktiven Wellness-Zentrum ausgebaut. Auf über 2.500 m² erwartet einen unter Anleitung von qualifizierten Trainern und Therapeuten modernste Wellness- und Fitnesseinrichtungen. Die Ladengeschäfte am Dorfplatz laden zum Shopping ein.

Bewegung an der frischen, gesunden Luft: Der Weissenhäuser Strand bietet dazu viele Möglichkeiten. Der weite Strand und eine urige Dünenlandschaft laden dazu ein: sei es zu einem Spaziergang an der Küste, einem Volleyballspiel am Strand oder bei einem Minigolfmatch. Es gibt hier viele Möglichkeiten, den Urlaub zu gestalten. Für jeden ist etwas dabei. Aber eine besondere Vielzahl von Angeboten gibt es für die Kleinsten und die Jugendlichen.

Glücksburg

Glücksburg in der Abenddämmerung, Foto: Jann / Adobe Stock
Glücksburg in der Abenddämmerung, Foto: Jann / Adobe Stock

Das massige, viertürmige Renaissanceschloss (erbaut 1582 bis 1587), Wahrzeichen der Region Flensburger Förde, scheint über dem Wasser zu schweben, wenn sich sein Bild im See spiegelt. Eine architektonische Meisterleistung, die das Sinnbild von Glück darstellen sollte. „Gott gebe Glück mit Frieden“ – der Wahlspruch des Erbauers Herzog Johann dem Jüngeren prangt über dem Portal von Schloss Glücksburg.

Was wenige Besucher wissen, ist, dass Schloss Glücksburg die Wiege der größten europäischen Königshäuser ist. So ist sein Erbauer Herzog Hans d. J. Ahnherr der dänischen, norwegischen, griechischen und englischen Königshäuser.

Das Wasserschloss diente zeitweilig als königliche Residenz und Verwaltungssitz des Herzogtums Glücksburg. Seit 1922 ist das bewohnbare Haus als Museum und Ort kultureller Veranstaltungen der Öffentlichkeit zugänglich. Das Schlossmuseum beherbergt Gemälde, bemalte Ledertapeten, Gobelins, Waffen, Porzellan, Silber und Möbel. Beeindruckend ist der Stammbaum, der bis heute weitergeführt wurde und aufzeigt, wie die europäischen Königshäuser miteinander verwandt sind.

Das Städtchen Glücksburg wurde einige Jahrzehnte nach Bau des Schlosses als dänische Festung gegründet. Heute ist Glücksburg ein beliebtes Seeheilbad an der Flensburger Förde. Beliebt sind auch die zünftigen Gelage im stilvollen Restaurant „Glücksburger Schlosskeller“. Im Sommer empfiehlt sich das Restaurant nach der Besichtigung mit einer gepflegten Cafétafel und selbst gebackenem Kuchen im Garten-Pavillon.

Ausflug nach Kiel und Umgebung

Abends an der Kieler Förde, Foto: motorradcbr / Adobe Stock
Abends an der Kieler Förde, Foto: motorradcbr / Adobe Stock

Der zentrale Hafen Kiel ist primär für die Fährverbindungen nach Skandinavien (Oslo, Göteborg) und Russland (St. Petersburg) von sehr großer Bedeutung. Sehr beliebt sind auch Hafenrundfahrten und eine Ausflugsfahrt mit der Förde-Fährlinie nach Laboe an der Kieler Außenförde.

Nach dem Wegfall der sogenannten „Butter- und Stichfahrten“ durch einen EU-Erlass findet zollfreier Einkauf nur noch bei Fahrten in der Nordsee nach Helgoland und in der Ostsee nach Polen statt. Einige Busunternehmer bieten kombinierte Bus-/Schiffstouren auch aus dem Binnenland an.

Seit einigen Jahren ist der Hafen der Landeshauptstadt Kiel um eine Attraktion reicher, denn dort werden Fahrten mit dem einzigen historischen Seitenraddampfer an der Ost- und Nordseeküste angeboten. Mit der „FREYA“ (gebaut 1905) kann man sonntägliche Brunchfahrten auf der Kieler Förde unternehmen. Freitags sind Nord-Ostsee-Kanalfahrten von Kiel nach Rendsburg und zurück im Programm. Nachmittägliche Panoramafahrten und auch Sonderfahrten mit Live-Musik werden angeboten. Außerdem steht dieses maritime Schmuckstück für Charterfahrten zur Verfügung.

Schwentinetalfahrt – eine Flussfahrt in die unberührte Natur des wohl schönsten Naherholungsgebietes der Region. Ausgangspunkt ist die alte Schwentinebrücke in Kiel-Wellingdorf. Mit dem offenen Motorschiff („MS Schwentinetal“ – 100 Personen, „MS Wellingdorf“ – 100 Personen, „MS Klausdorf“ – 60 Personen) erlebt man die ca. 6 km lange Strecke bis zur Oppendorfer Mühle (ca. 30 Min.). Eine kurzweilige Fahrt – die Schwentine schlängelt sich durch eine einmalige, ungestörte Landschaft – vorbei an Seerosenfeldern und ausgedehnten Reetflächen, mittendurch wilde Weiden und Erlenbruchwäldern. Kanu-/Ruderbootverleih, Ausgang auch für eine wunderschöne Wanderung oder Radwandertour durch das einmalige Schwentinetal.

Ebenfalls sehr interessant: die Kiel-Fähre mit dem umgebauten Salondampfer „MS Schilksee“ lädt dreimal täglich vom Bahnhofskai aus zur beliebten Hafenrundfahrt ein. Den Kiel-Touristen werden die schönsten Ansichten der Landeshauptstadt Kiel und der Kieler Förde gezeigt, geplant werden auch Touren durch den Nord-Ostsee-Kanal.

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Schiffsverbindungen

Nord-Ostsee-Kanal in Kiel-Holtenau, Foto: Peter Hansen / Adobe Stock
Nord-Ostsee-Kanal in Kiel-Holtenau, Foto: Peter Hansen / Adobe Stock

Gemäß dem alten Spruch: Nicht nur das Ziel ist Sinn dieser Reise, sondern auch die Fahrt dahin! Genieße die Schiffstour (ca. 1 Std. je Strecke) entlang der Kieler Förde. Die Förde-Fähre läuft bis Laboe insgesamt sechs Anlegestellen an beiden Förde-Ufern an. Nicht nur an den Ufern, sondern auch auf dem Wasser ist viel zu sehen. Vielleicht legt ja gerade einer der großen Pötte ab oder läuft in den Nord-Ostsee-Kanal ein. Auf der Stadtseite liegt der Schwedenkai, wo die Fährschiffe der „Stena Line“ nach Göteborg/Schweden ablegen.

Die Fährverbindung Kiel – Göteborg / Schweden sind mit der „Stena Germanica“ und „Stena Scandinavica“ ab dem Schwedenkai (Hafen Stadtseite, Ausschilderung von Scandinavia Fähren der BAB durch die Stadt Richtung Bahnhof – Hafen) täglich möglich.

Am Hafen ist immer was los. Neben dem Bahnhof liegt das Einkaufszentrum und die Passage „Sophienhof“. Auf der rechten Seite liegt die Werft der ThyssenKrupp Marine Systems GmbH (ehemals HDW / Howaldtswerke-Deutsche Werft). Hier werden neben Schiffen auch U-Boote gebaut. Das Kieler Landeshaus am Anleger „Reventlou“ ist Sitz der Landesregierung. Meeresforschung hat in Kiel eine lange Tradition. Am Pier des Institutes liegen die Forschungsschiffe. Im traditionsreichen Kieler Yachtclub war einst sogar Kaiser Wilhelm Mitglied.

Nahe dem Anleger „Mönkeberg“ steht das Denkmal zur Erinnerung an die gefallenen U-Boot-Fahrer. In Holtenau liegen die Schleusen zum Nord-Ostsee-Kanal, davor Schiffe auf Reede. Die Außenförde ist ein beliebtes Segelrevier. Am Wochenende kreuzen hier unzählige Jachten den Kurs der Fähre.

Und dann taucht am Horizont schon die Silhouette des Ostseebad Laboe auf, überragt von dem Marine-Ehrenmal (85 m hoch). Die Schlepp- und Fährgesellschaft Kiel mbH (SFK) unterhält die Förde-Fährlinie ganzjährig mit Schiffen dieses Typs. In Laboe selbst warten eine Reihe von Unternehmungen auf Sie. Pflicht ist: Strandspaziergang, Besteigung/Besichtigung des Marine-Ehrenmals und eine Tour durch das 2. Weltkrieg-U-Boot U995. Baden, Sonnen, Souvenirs kaufen, Flanieren an der Strandpromenade und ein gutes Fischessen runden dieses Tag ab, bevor man mit der Fähre wieder nach Kiel schippert.

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