Unsere erste Seereise mit der AIDAvita

Blick auf die AIDAvita im Hafen, Foto: Daniela Hinz
Blick auf die AIDAvita im Hafen, Foto: Daniela Hinz

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Im August 2002 sind wir unsere erste Seereise auf der AIDA Vita angetreten. Bis dahin hatten wir uns nie wirklich für die Kreuzfahrten interessiert, waren aber sehr gespannt, was uns erwarten sollte.

Wie sind wir zur Reise gekommen?

Im Sommer 2002 fand in Japan und Süd-Korea die Fußball-Weltmeisterschaft statt und viele Unternehmen haben in diesem Rahmen Gewinnspiele veranstaltet. Eine dieser Firmen war das bekannte Telefonverzeichnis und Verlag „Das Örtliche“, welches ein virtuelles „Tore schießen“ veranstaltete.

Mit unseren Freunden haben wir an diesem Online-Spiel teilgenommen, ohne wirklich dabei über mögliche Gewinne nachzudenken. Einige Freunde von uns haben u.a. Softwareprogramme oder andere Sachpreise gewonnen.

Ich muss auch zugeben, wir waren jetzt nicht die Aktivsten bei dem Spiel und bei einigen hatte sich im Laufe der Zeit ein Ehrgeiz entfacht, dem wir nicht mehr folgen konnten. Aber es war nette Unterhaltung zum Alltag.

Eines Tages – ich arbeitete derzeit in Hamburg – erhielt ich eine E-Mail mit der Frage: „Ist das Ernst gemeint?“ von Arne. Darunter befand sich ein Text, in dem es hieß, wir hätten eine Reise gewonnen. Eine Reise!? Wir gewonnen?! Wo gibt es denn so was? Die E-Mail mit der Frage hatte Arne damals nicht nur mir gestellt, sondern auch dem Verlag „Dumrath & Fassnacht“ die das Telefonbuch verlegen. Die antworteten damals prompt und bestätigten noch einmal den Gewinn.

Wohooo. Ist das zu glauben?

Der Hauptgewinn bei dem Online-Spiel war tatsächlich eine siebentägige Reise mit der AIDA im Mittelmeer. Und das Tolle noch dazu: es gab eine Außenkabine, wir durften die Route auswählen und es gab sogar noch Taschengeld! Und natürlich nicht zu vergessen, der schöne Blumenstrauß bei der Preisübergabe im Hause „Dumrath & Fastnacht“ damals in Hamburg. J

Welche Tour haben wir gewählt?

Wir haben uns für die östliche Mittelmeer-Tour entschieden, die damals auf Kreta begann und über Thessaloniki nach Istanbul, Mykonos und Rhodos zurück nach Kreta führte.

Vor allem waren wir auf das Schiff und die Atmosphäre gespannt. Wir sind nicht die typischen „Club-Urlauber“ und sollten nun den ersten Urlaub auf einen „Club-Schiff“ verbringen. Das ist sicherlich ein Grund gewesen, weshalb wir zuvor nie darüber nachgedacht haben Urlaub auf einem Schiff zu verbringen. Dazu kamen weitere Vorurteile wie Kosten und Klientel. Immerhin kannten wir bis dahin nur das „Traumschiff“, eine Serie, die ich übrigens schon als kleines Kind toll fand. Ich wollte immer das machen, was „Beatrice“ gemacht hat. Aber das nur mal so am Rande. 🙂

Zurück zur AIDA Vita, dem Club-Schiff. Worauf wir definitiv keinen Wert legten, war von Animateuren genervt zu werden. Wir haben uns auch gefragt, wer bucht denn so ein Urlaub? Muss die Abendgarderobe einen Smoking beinhalten? Sind wir dort die Jüngsten? Fragen über Fragen. Und ich muss sagen: Die Fragen waren vollkommen unnötig.

Auf der AIDA Vita

Zunächst einmal die Klientel ist bunt gemischt und sehr locker gewesen. Wir waren weder die Jüngsten noch die Ältesten. Es gab einige Leute in unserem Alter, aber auch Familien und ältere Paare – und alle waren sie nett bzw. gut gelaunt.

Abends durfte man die Restaurants zum Essen ohne Smoking betreten. Natürlich anständig gekleidet. Wie auf dem Festland gehört es sich auch auf dem Schiff nicht in Bikini oder Badehose zum Essen gehen. Wer natürlich im gehobenen Restaurant speisen möchte, der sollte allerdings auch in entsprechender Garderobe dort erscheinen. Aber das hatten wir ohnehin nicht vor. Und mal im Ernst: wer schon einmal das Buffet in einem normalen Restaurant der AIDA gesehen hat, braucht doch kein teures 5-Gänge-Menü im 5-Sterne-Restaurant, welches zudem noch extra kostet.

Das Essen war der Hammer und die Auswahl himmlisch. Ich glaube, nach sieben Tagen waren da immer noch Gerichte, die wir nicht probiert hatten. Das Wasser und Essen waren im Preis inklusive, für andere Getränke mussten wir extra zahlen. Da hatte es sich auf jeden Fall gelohnt, dass wir noch ein Taschengeld mitbekamen, welches wir in einer Woche auch ordentlich auf dem Kopf gehauen haben – vorzugsweise an einer der Bars.

Bezahlt wurde übrigens nicht direkt, sondern man hatte immer die Zimmerkarte vorgelegt, auf die dann die Extrakosten gebucht wurden. Um den Überblick nicht zu verlieren und am Ende eine böse Überraschung zu erleben, haben wir uns regelmäßig an der Rezeption über unseren „Kontostand“ informiert. Dort hat man uns gern immer wieder Auskunft gegeben. Auch generell konnte man wegen jeder Kleinigkeit dorthin. Das war schon ein toller Service.

Auf der ganzen Reise hatten wir einen kompletten Seetag, der auch gleich zu Beginn der Reise war – auf der Fahrt von Kreta nach Thessaloniki in Griechenland. Wir haben uns dann abseits des Hauptpools zwei Liegen gesucht und haben erst einmal die Sonne genossen. Im hinteren Deckbereich des Schiffes gab es einen kleineren Pool. Hier hatten wir Ruhe und mussten auch keine Angst haben von Animateuren entdeckt zu werden.

Natürlich waren auf dem Schiff „AIDA Vita“ noch weitere Aktivitäten möglich. Es gab einen Fitnessraum, einen Golfplatz, ein Volleyball-Feld und und und. Wir waren allerdings immer nur Zaungäste. Ok, anders ausgedrückt: Wir waren einfach mal ein wenig faul.

Abends herrschte immer eine tolle und ausgelassene Stimmung. Wir hatten rasch Kontakt zu einigen Mitreisenden geknüpft und haben abends zusammen getanzt, Spaß gehabt und jede Menge Cocktails getrunken. Übrigens, die Preise für die Cocktails damals waren wie auf dem Festland bzw. ähnelten unserer Cocktail-Bar in der Heimat. Und es waren richtige Cocktails in normalen Gläsern. In anderen Urlauben gab es schon mal nur „Reagenzgläser“ zu wesentlich höheren Preisen.

Und wenn wir mal ganz und gar unsere Ruhe haben wollten, haben wir uns in unsere Kabine zurückgezogen.

Die Kabine war jetzt nicht sehr groß, hat uns beiden aber vollkommen ausgereicht. Und mal ehrlich: eigentlich waren wir eh nur zum Schlafen, Umziehen und Waschen da.

Die Kabine war aber sehr sauber, wirkte durch die Farbkombination auch in keiner Weise bieder und wir hatten alles da, was wir brauchten. Und nach einem Blick in eine Innenkabine eines Mitreisenden haben wir umso mehr das Fenster geschätzt. Wir können jedem nur eine Außenkabine empfehlen. Die kostet natürlich mehr, aber Tageslicht bedeutet schon eine Menge. Und es muss definitiv nicht gleich eine Kabine mit Balkon sein.

Irritiert war ich nur einmal, als ich eines Morgens nach dem Aufstehen aus dem Fenster sehen wollte und nur eine Betonwand sah. Genauer gesagt die Kaimauer von Thessaloniki. Aber davon und von unseren anderen Landausflügen erzähl ich Euch ein anderes Mal.

Fazit

Wir finden Kreuzfahrten in diesem Stile toll. Jeden Tag hast Du Abwechslung, dadurch das eine andere Stadt besucht wird. Kreuzfahrtschiffe sind längst nicht mehr so bieder und man ist auch nicht den Animateuren hilflos ausgeliefert, wenn man es nicht möchtet. Das alles gepaart mit tollem Essen und netten Leuten (das kann natürlich keiner immer garantieren), hat uns ein tolles Urlaubserlebnis gebracht. Und das kann ich schon verraten: Wir sind Wiederholungstäter geworden.

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