Wildcamping in Frankreich

Blick auf die Küste von Étretat in der Normandie, Foto: Ilnur Kalimullin / Unsplash
Blick auf die Küste von Étretat in der Normandie, Foto: Ilnur Kalimullin / Unsplash

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Frankreich ist mit rund 76 Millionen Besuchern jährlich, das meistbesuchte Reiseland der Welt. Kein Wunder, bietet es doch so viele unterschiedliche Landschaften. Von der Kanalküste im Norden bis zum Mittelmeer im Süden und von der Atlantikküste im Westen bis zu den Alpen im Osten des Landes bietet die Grande Nation Vielfalt pur. Nicht zu vergessen dabei die Insel Korsika und die Hauptstadt Paris mit ihren großartigen Sehenswürdigkeiten. Aber auch das Landesinnere bietet viele traumhafte Reiseziele mit Weinbergen, Burgen und Nationalparks.

Freunde von exzellenter Küche und ausgezeichneten Rotweinen kommen bestimmt ebenfalls voll auf ihre Kosten.

Auch mit dem Camper lässt ich Frankreich hervorragend entdecken, allerdings gibt es dabei, wie in allen anderen Ländern auch, einiges zu beachten.

Camping an den Meeresküsten

Camoping in Frankreich
Auf einem Campingplatz in Lit-et-Mixe am Golf von Biskaya, Foto: Brina Blum / Unsplash

Die Küsten gehören der gesamten Bevölkerung, so besagt es ein viele Jahrhunderte altes Gesetz. Somit kann niemand eine Bewilligung erteilen und ist damit nicht erlaubt. Der Campingbus oder das Wohnmobil darf dabei nur an solchen Plätzen abgestellt werden, an denen niemand durch die Größe des Wohnmobils behindert werden kann oder die Sicht anderer Verkehrsteilnehmer eingeschränkt wird. Ein campertypisches Verhalten, insbesondere das Aufstellen von Sonnenschirmen, Tischen oder Stühlen, ist dabei aber nicht gestattet. Es ist also nur für die Übernachtung möglich und dies für maximal sieben Tage.

Man kann aber auch jederzeit von der Polizei aufgefordert werden, den Platz wieder zu verlassen, wobei aber auch ein Bußgeld verhängt werden kann.

In der Hauptsaison ist es in den Küstenregionen allerdings auch manchmal nicht so einfach einen geeigneten Platz, möglichst mit Meerblick, zu finden.

Camping im Landesinneren

Im Allgemeinen kann man überall wild campen, wenn man andere dadurch nicht stört oder die Verkehrssicherheit beeinträchtigt. Allerdings kann man von den Behörden dazu aufgefordert werden, den Platz wieder zu verlassen. Von privaten Grundstücken kann einem die Polizei nicht verweisen, aber selbstverständlich ist dafür die Erlaubnis des Eigentümers einzuholen. In der Regel sind die Franzosen aber Touristen gegenüber sehr aufgeschlossen. Natürlich ist der Stellplatz wieder so zu verlassen, wie man ihn aufgefunden hat. Sollte man keinen Eigentümer ausfindig machen können, sollte man sich besonders ruhig und unauffällig verhalten.

Vor Sehenswürdigkeiten gilt natürlich ein Campingverbot. In einigen Naturschutzgebieten darf man dann mit einem Biwak übernachten, wenn der Ausgang des Gebietes noch mindestens eine Stunde entfernt ist.

Wild campen kann man am besten in den Regionen der Alpen oder der Pyrenäen oder in ländlichen Gebieten.

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Alternativen zum Wildcamping

Als sichere und bequeme Alternative bieten sich natürlich ausgewiesene Campingplätze an, die auch über zahlreiche Annehmlichkeiten verfügen. Viele Orte bieten öffentliches Campen an. Einfach nach dem Zeichen „Camping Municipal“ Ausschau halten oder sich schon vorher im Internet oder anderen Reiseführern darüber informieren. Es sind auch spezielle Campingführer für Urlaub am Bauernhof oder Urlaub in den Weinbergen erhältlich.

Allgemeine Verhaltensregeln und Sicherheit

Blick auf den Mont de la Challe, Foto: Yann Allegre / Unsplash
Blick auf den Mont de la Challe, Foto: Yann Allegre / Unsplash

Vom Übernachten auf Autobahnrastplätzen wird dringend abgeraten, weil es zu gefährlich ist und es leider immer wieder zu Überfällen kommen kann. Lieber die nächste Ausfahrt nehmen und einen offiziellen Campingplatz aufsuchen oder eine Stelle, an der man niemanden stört.

Der Stellplatz ist natürlich stets sauber zu verlassen. Unrat aller Art ist wieder mitzunehmen und an geeigneten Stellen zu entsorgen. Gerade im Süden Frankreichs können durch liegengebliebene Glasflaschen, die sich durch die starke Sonneneinstrahlung erhitzen können, gefährliche Waldbrände entstehen.

Fazit

An den Küsten ist das wilde Campen eher schwierig, im Landesinneren dagegen, mit dem nötigen Feingefühl gegenüber der einheimischen Bevölkerung und unter Einhaltung der üblichen Verhaltensweisen, etwas leichter. Vor allem in der Nebensaison gibt es unzählige Möglichkeiten in der freien Natur zu campen, um die wunderbare Landschaft und die gastfreundliche Bevölkerung näher kennenzulernen.

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